Schweine- und Ferkelpreise KW 27

Quer durch die EU berichten Marktanalysten von beinahe deckungsgleichen Verhältnissen. So liegen
seit Wochen das drucklose Angebot an schlachtreifen Tieren und der impulslose Fleischabsatz im Gleichgewicht. Ernsthafte Impulse seitens Grillsaison und Fußball-EM lassen weiter auf sich warten. Während mittel- und nordeuropäische Länder unverändert stabile Preise melden, keimt in den Mittelmeerländern mit minimalen Aufschlägen die Hoffnung auf, dass die demnächst erwarteten Touristenströme den Fleischmarkt beleben werden.

Auch in Österreich beeinflusst die momentan schleppende Fleischmarktlage die Stimmung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Trotz rückläufiger Schlachtzahlen - die ÖFK meldete in der Kalender-
woche 25 beispielsweise nur 83.600 Stück - und ebenfalls rückläufige Schlachtgewichte mit aktuell
98,8 kg, entstehen keine Engpässe bei Fleischverarbeitung und -handel. Die Auslagerung aus dem
Gefrierlagerbestand dürften dbzgl. kompensieren. Vor diesem Hintergrund zeigten sich die Schlachtbetriebe über das schwächste Angebot des Jahres an der Ö-Börse unaufgeregt.
Konsequenz: unveränderte Notierung

Ferkelpreise geben im gesamten EU-Raum nach!

Ein höheres Angebot und eine spürbar gedämpfte Nachfrage setzen die Ferkelpreise im gesamten europäischen Raum unter Druck. Die Hoffnung der Schweinemäster auf steigende Schlachtschweine-
preise wird seit Wochen nicht erfüllt und so hat sich vor allem in den letzten drei Wochen das Ferkel-Nachfrageverhalten deutlich eingetrübt. In einigen Mitgliedsländern überragt das zwar weiterhin über-schaubare Angebot die nachgefragten Mengen bereits deutlich. Die Ferkelpreise geben überall spürbar
nach, befinden sich aber immer noch auf einem für diese Jahreszeit sehr hohen Niveau.

In Österreich liegen ausgeglichene bis reichlich versorgte Ferkelmarktverhältnisse vor. Erste Ferkel-anmeldungen aus geschlossenen bzw. kurzgeschlossenen Betrieben deuten aber auch bei uns auf eine vorerst noch leichte Markteintrübung hin. Eine neuerliche Preiskorrektur ist nach den Entwicklungen im gesamten EU-Raum nicht zu verhindern. Die heimische Notierung in der aktuellen Vermarktungswoche beträgt 4,10 Euro.