Pflanzenmarkt 4/2024
Früher Vegetationsbeginn
Die Temperaturen im Februar waren heuer mit Ø 7 Grad mehr als dreimal so hoch wie im
langjährigen Mittel von Ø 2,3 Grad. Auch die erste Märzhälfte lag mit Ø 8 Grad deutlich über
dem langjährigen Mittel von 6,6 Grad. So setzte die Vegetation heuer ausgesprochen früh
ein. Der Zuckerrüben- und Sommergetreideanbau startete Mitte März unter optimalen
Bedingungen mit Bodentemperaturen von bis zu 10 Grad. Die Böden sind auch gut mit
Wasser versorgt, womit die höheren Temperaturen die notwendige Abtrocknung für den
bevorstehenden Frühjahrsanbau begünstigen.
Perspektiven für Winterweizen noch vage
Winterweizen notierte für die kommende Ernte Mitte März an der Matif mit 211 €/t. Abzüglich
40 €/t für Transport und Handelsspanne können damit in Oberösterreich aktuell Kontrakte
um 194 €/t brutto abgeschlossen werden. Die Weizenlager in den an die Ukraine
angrenzenden Ostländer sind nach wie vor voll und die Aufkäufer warten auf weiter fallende
Preise. Alle Marktteilnehmer wissen, dass die Lager vor der nächsten Weizenernte geräumt
werden müssen. Damit kommt es vermutlich frühestens im Spätherbst zu einer signifikanten
Preiserholung.
Zuckerrüben und Ölsaaten heuer am attraktivsten
Zuckerrübe wurde in Oberösterreich mit 9.400 ha kontrahiert. Das hohe Preisniveau der
letzten Ernte wird allerdings 2024 nicht zu halten sein. Selbst bei pessimistischer Annahme,
dass der Rübenpreis heuer um 25% fällt, bleibt die Zuckerrübe eine der attraktivsten
Ackerkulturen.
Die Ölsaaten zählen auch heuer zu den deckungsbeitragsstärksten Kulturen am Acker. Vor
allem für Sojabohne können Mitte März Kontrakte um 450 bis 460 €/t brutto abgeschlossen
werden. Ebenso können Rapso-Rapskontrakte zu den MATIF-Notierungen Mitte März mit
518 €/t brutto abgeschlossen werden, was aktuell einen interessanten Deckungsbeitrag
bringt. Ähnliche Konditionen bieten die Ölmühlen der Maschinenringe. Auch Ölkürbis ist
2024 attraktiv, sollte aber ausschließlich nach erfolgtem Kontrakt angebaut werden. Die
Preise liegen bei 3,45 bis 3,55 €/kg brutto.
Schlechte Aussichten für Körnermais
Für Mais hat sich die preisliche Situation Mitte März geringfügig verbessert, ist aber nach wie
vor schlecht. So können Mitte März beim Großtrockner Aschach Vorverträge um 185 €/t
brutto abgeschlossen werden. Wer den Körnermais frei Lagerhaus abliefert bekommt 168 €/t
brutto. So müssen derzeit 14 t/ha Trockenmais geerntet werden um denselben
Deckungsbeitrag zu erzielen wie mit 3,5 t/ha Sojabohne. Zum Frühjahrsanbau wird mit
einem Rückgang der Maisflächen und einer Steigerung der Sojaflächen gerechnet. So
berichtet die Saatgutwirtschaftet bereits von einem österreichweit rückläufigen
Maissaatgutverkauf von 10 bis 15 %.