Moosbrugger: Werbeverbote für Lebensmittel - Die Kirche im Dorf lassen
“Die nationale Ernährungskommission (NEK), ein Expertengremium des Gesundheitsministeriums mit beratender Funktion, will heute ein ‘Österreichisches Nährwertprofil zur Lenkung von Lebensmittelwerbung an Kinder‘ beschließen. Die Idee dahinter ist, alle Lebensmittelgruppen nach dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz zu bewerten und in ‘gesunde‘ und für die Kinderwerbung erlaubte, und ‘ungesunde‘ und somit für die Kinder-Werbung verbotene einzuteilen. Die LK Österreich spricht sich gegen dieses Ansinnen aus, weil die EU-Richtlinie für ungesunde Lebensmittel in der Kinderwerbung bereits seit Herbst letzten Jahres in Österreich gesetzlich umgesetzt ist und eine solche nationale Regelung weder notwendig ist noch Sinn ergibt. Niemand muss vor natürlichen Lebensmitteln geschützt werden“, erklärte Josef Moosbrugger, Präsident der LK Österreich.
Signalwirkung befürchtet
Moosbrugger ergänzte: “Aus fachlicher Sicht sollen jetzt aber auch Produktgruppen gebrandmarkt werden, die im Hinblick auf Kinderschutz zumindest eigenartig wirken, wie z.B. Butter, Käse oder Fruchtsäfte. Es besteht der Eindruck, dass es da eher um eine generelle Einteilung von Lebensmitteln in ‘gute‘ und ‘böse‘ geht. Das könnte eine Signalwirkung für andere Politikbereiche haben, weil damit z.B. eine Bio-Trinkmilch mit natürlichem Fettgehalt als ‘ungesund‘ abgestempelt würde.“
“Dazu kommt, dass die EU-Kommission im Rahmen der Farm-to-Fork-Strategie auf europäischer Ebene Nährwertprofile bis Ende 2022 entwickeln will. Uns fehlt jedes Verständnis dafür, dass ohne erkennbaren Nutzen unnötige Bürokratie und damit Schaden für die Ernährungswirtschaft beschlossen werden soll“, so Moosbrugger abschließend.
“Dazu kommt, dass die EU-Kommission im Rahmen der Farm-to-Fork-Strategie auf europäischer Ebene Nährwertprofile bis Ende 2022 entwickeln will. Uns fehlt jedes Verständnis dafür, dass ohne erkennbaren Nutzen unnötige Bürokratie und damit Schaden für die Ernährungswirtschaft beschlossen werden soll“, so Moosbrugger abschließend.