Moosbrugger bei Wintertagung: Versorgungssicherheit erfordert Systemkorrekturen
Anlässlich der heutigen Eröffnung der Wintertagung des Ökosozialen Forums unterstrich der Präsident der LK Österreich, Josef Moosbrugger, den massiven Handlungsbedarf, um die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln, Energie und Rohstoffen weiterhin gewährleisten zu können. “Uns Bäuerinnen und Bauern schmerzt massiv, wenn wir selbst unsere Spitzenerzeugnisse zu Spottpreisen abgeben müssen oder gar auf ihnen 'sitzen bleiben‘, während sich in Regalen und Speisen Billigimportwaren verstecken, die in keiner Weise unseren heimischen Produktionsstandards entsprechen. Systemkorrekturen sind längst an der Zeit! Gerade in der Covid-Krise, die in unserer Land- und Forstwirtschaft massive Marktverwerfungen verursacht hat, ist ein Schulterschluss der gesamten Wertschöpfungskette von größter Bedeutung“, betonte Moosbrugger, der derzeit intensive Gespräche mit Sozialpartnern und Spitzenvertretern von Verarbeitung und Handel führt. "Das Motto muss lauten: 'Regional versorgen, ist denken an morgen“, unterstrich der LK Österreich-Präsident.
Ausreichende Abnahme und fairer Wertschöpfungsanteil gefordert
"Regionale Produkte sind mehr denn je beliebt, da viele an die Zukunft denken und sich bewusst für heimische Qualität, Arbeitsplätze und Klimaschutz entscheiden wollen. Nicht zuletzt wegen dieser Nachfrage bekunden auch Verarbeitung und Handel ein gesteigertes Interesse am Weiterbestand der heimischen Bauernhöfe. Interesse ist wichtig, Taten noch wichtiger, um die Krise gemeinsam gut zu bewältigen“, so Moosbrugger. "Entscheidend ist, dass unsere Qualitätserzeugnisse sowohl in ausreichender Menge, als auch zu fairen Preisen abgenommen werden, die unsere bäuerlichen Betriebe '
leben lassen‘. Es kann nicht sein, dass sich Verarbeitung und Handel ihren Anteil nehmen und die Bäuerinnen und Bauern mit einem kärglichen Rest auskommen müssen. Eine nachhaltige Preisbildung muss bei der Landwirtschaft beginnen. Daher arbeite ich mit Nachdruck an einem Österreich-Pakt, der auf echte Partnerschaften abzielt. Orientierungshilfe ist die österreichische Geflügelcharta, die bereits messbare Erfolge für die heimischen Geflügelbauern und ihre vorbildlich gehaltenen Tiere erzielt.“
leben lassen‘. Es kann nicht sein, dass sich Verarbeitung und Handel ihren Anteil nehmen und die Bäuerinnen und Bauern mit einem kärglichen Rest auskommen müssen. Eine nachhaltige Preisbildung muss bei der Landwirtschaft beginnen. Daher arbeite ich mit Nachdruck an einem Österreich-Pakt, der auf echte Partnerschaften abzielt. Orientierungshilfe ist die österreichische Geflügelcharta, die bereits messbare Erfolge für die heimischen Geflügelbauern und ihre vorbildlich gehaltenen Tiere erzielt.“
Herkunftskennzeichnung nicht verkomplizieren, sondern endlich umsetzen
"Außerdem möchte ich Gesundheitsminister Anschober erneut auffordern, die verpflichtende Herkunftskennzeichnung gemäß Regierungsprogramm endlich umzusetzen. Wir brauchen keine zusätzlichen Auflagen und Elemente, die unseren Bäuerinnen und Bauern das Leben weiter erschweren bzw. das Prozedere künstlich verzögern. Es ist zielführender, in realistischen Schritten voranzukommen und die bisherigen, gemeinsam vereinbarten Maßnahmen endlich umzusetzen“, forderte Moosbrugger. "Die Erkennbarkeit von heimischen Qualitätsprodukten ist etwas, was die Konsumentinnen und Konsumenten nachweislich fordern und wir Bäuerinnen und Bauern sogar dringend brauchen. Nur wenn die Menschen unsere Produkte erkennen und bekommen können, haben wir die Chance, im harten Wettbewerb zu bestehen“, so der LK Österreich-Präsident.
Kürzere Wertschöpfungsketten und Bodenschutz erforderlich
Moosbrugger sprach sich darüber hinaus generell für kürzere Wertschöpfungsketten und somit auch mehr Regionalität in den vorgelagerten Bereichen aus. "Wir hatten gerade zu Beginn der Covid-Krise große Sorgen, ob etwa alle Betriebsmittel oder Lebensmittel-Verpackungsmaterialien in ausreichender Menge verfügbar sein werden. Auch derartige Bereiche sollten beim Thema Versorgungssicherheit samt Arbeitsplätzen und Klimaschutz mitberücksichtigt werden“, hob der LK Österreich-Präsident hervor, der außerdem einen sparsamen Umgang mit der Ressource Boden fordert.