Internationales Landwirtschaftskammertreffen: Heftiger Kritik an Mercosur-Deal
Heftige Kritik am Mercosur-Deal gab es im Rahmen des ersten Treffens der Landwirtschaftskammern aus Österreich, Ungar, Polen, Tschechische Republik, Slowakei und Kroatien heute im ungarischen Pabolna auf Initiative des ungarischen Landwirtschaftsministers Istvan Nagy und des Präsidenten der burgenländischen Landwirtschaftskammer Nikolaus Berlakovich „Europas Bauern brauchen faire Chancen gegenüber den südamerikanischen Großfarmen, die unter gänzlich anderen ökologischen und ökonomischen Bedingungen deutlich billiger produzieren können“, so Österreichs Delegationsleiter Berlakovich. „Es kann nicht sein, dass die europäischen Landwirte internationalen Handelsinteressen geopfert werden. Völlig unverständlich ist es, wenn ein Freihandelsabkommen auf dem Rücken der Landwirtschaft abgeschlossen wird, das gleichzeitig zu einer Verschärfung des weltweiten Klimawandels führen wird. Die EU kann nicht in Europa harte Klimamaßnahmen vorschreiben und gleichzeitig Agrargüter in riesigen Mengen aus Ländern importieren, die weder auf Umwelt- noch auf soziale Standards achten“, so Berlakovich.
Neben dem Mercosur-Abkommen waren der Klimawandel und die EU-Agrarpolitik kämen der Verhandlungen der Vertreter aus den sechs mitteleuropäischen Mitgliedsstaaten. Berlakovich abschließend: „Es war das gemeinsame Anliegen aller Teilnehmer, dass die GAP ausreichend finanziert wird, um damit die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft zu stärken und eine weitere Abwanderung aus den ländlichen Regionen zu verhindern.“