Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 12/2024
Winterweizen
Im Rahmen des WW-Warndienstes wurden 32 Schläge bonitiert. Die Weizen befinden sich großteils im ES 31, der 2. Knoten hat bei vielen bereits abgehoben, knapp 30 % sind schon im ES 32.
Bei der Bonitur wurde das letzte untere grüne Blatt noch mitbonitiert. Bei fast allen Pflanzen findet man doch deutliche Symptome von S. tritici (braune Flecke mit schwarzen Fruchtkörpern). Auf den oberen Blättern findet man nur bei wenigen Proben Befall. Die Laboranalyse wird genauere Ergebnisse dazu liefern. In diesem Jahr gibt es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Sätermin und Befall, durch die milde Witterung im Winter sind alle Sätermine gleich viel oder wenig befallen. Die Krankheit braucht durchgehend 48 Stunden Blattnässe, um sich ausbreiten zu können. In den letzten drei Wochen war relativ wenig Infektionswetter, in nächster Zeit könnte sich das aber wieder schnell ändern. Die Prognosen und weitere Entwicklung sind auf www.warndienst.at abrufbar. Zur eigenen Beurteilung des Befalls mit S.tritici kann auch der bayerische Schwellenwert zusätzlich herangezogen werden – dort dienen ab ES 31 das F-3 und F-4 als Beurteilungskriterium (40 % Befallshäufigkeit als Bekämpfungsschwelle, 30 Pflanzen werden dabei beurteilt). Bei der aktuellen Bonitur sind 16 Schläge von 32 über diesem konkreten Wert.
Bei der Bonitur wurde das letzte untere grüne Blatt noch mitbonitiert. Bei fast allen Pflanzen findet man doch deutliche Symptome von S. tritici (braune Flecke mit schwarzen Fruchtkörpern). Auf den oberen Blättern findet man nur bei wenigen Proben Befall. Die Laboranalyse wird genauere Ergebnisse dazu liefern. In diesem Jahr gibt es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Sätermin und Befall, durch die milde Witterung im Winter sind alle Sätermine gleich viel oder wenig befallen. Die Krankheit braucht durchgehend 48 Stunden Blattnässe, um sich ausbreiten zu können. In den letzten drei Wochen war relativ wenig Infektionswetter, in nächster Zeit könnte sich das aber wieder schnell ändern. Die Prognosen und weitere Entwicklung sind auf www.warndienst.at abrufbar. Zur eigenen Beurteilung des Befalls mit S.tritici kann auch der bayerische Schwellenwert zusätzlich herangezogen werden – dort dienen ab ES 31 das F-3 und F-4 als Beurteilungskriterium (40 % Befallshäufigkeit als Bekämpfungsschwelle, 30 Pflanzen werden dabei beurteilt). Bei der aktuellen Bonitur sind 16 Schläge von 32 über diesem konkreten Wert.
Andere Krankheiten waren kaum zu beobachten, ab und zu gab es Pusteln von Gelb- und Braunrost, Mehltau war nur auf einer Probe, S.nodorum und HTR wurden nicht beobachtet. Gelbrost hat in nächster Zeit gute Ausbreitungsbedingungen. Gelbe Blattspitzen können aber auch Reaktionen auf die Kälte und Nässe sein, besonders bei der Sorte Tiberius. Es gibt leider kein Serum mehr für Halmbruch. Wir haben aber auf www.warndienst.at ein Prognoseprogramm für die Krankheit. Wenn das ES 32 erreicht ist, muss laut Warndienst eine Entscheidung getroffen werden, die Entwicklung ist weiter im Auge zu behalten (www.warndienst.at), die Witterung war günstig für einen Befall.
Auf allen Proben sind Fraßspuren des Getreidehähnchenkäfers zu finden, es gibt auch vereinzelt schon gelbliche Eier. Eine Behandlung wird erst bei Fraß der Larven empfohlen (10 % Blattflächenverlust).
Auf allen Proben sind Fraßspuren des Getreidehähnchenkäfers zu finden, es gibt auch vereinzelt schon gelbliche Eier. Eine Behandlung wird erst bei Fraß der Larven empfohlen (10 % Blattflächenverlust).
Vorläufige Empfehlung
Im ES 31 spitzt das F-2 (3. Blatt von oben), im ES 32 das F-1 (2. Blatt von oben). Die in nächster Zeit eher kühle, feuchte Witterung wird die Infektionen mit S.tritici aber auch Gelbrost begünstigen. Am Donnerstag, spätestens am Freitag liegen die Ergebnisse der Laboruntersuchung vor. Dann ist, je nach Ergebnis und Witterung; rasch eine Behandlungsentscheidung zu treffen, wenn nicht schon eine Behandlung erfolgt ist.
Auch eine Entscheidung für eine spezielle Behandlung gegen Halmbruch soll im ES 32 laut www.warndienst.at getroffen werden. Bei intensiver Getreidefruchtfolge, direkter Getreide-Vorfrucht, guter Stickstoffversorgung, hoher Bestandesdichte und intensiver Bestandesführung könnte eine Behandlung in Erwägung gezogen werden. Feuchte Witterung begünstigt die Ausbreitung der Krankheit.
Im ES 31 spitzt das F-2 (3. Blatt von oben), im ES 32 das F-1 (2. Blatt von oben). Die in nächster Zeit eher kühle, feuchte Witterung wird die Infektionen mit S.tritici aber auch Gelbrost begünstigen. Am Donnerstag, spätestens am Freitag liegen die Ergebnisse der Laboruntersuchung vor. Dann ist, je nach Ergebnis und Witterung; rasch eine Behandlungsentscheidung zu treffen, wenn nicht schon eine Behandlung erfolgt ist.
Auch eine Entscheidung für eine spezielle Behandlung gegen Halmbruch soll im ES 32 laut www.warndienst.at getroffen werden. Bei intensiver Getreidefruchtfolge, direkter Getreide-Vorfrucht, guter Stickstoffversorgung, hoher Bestandesdichte und intensiver Bestandesführung könnte eine Behandlung in Erwägung gezogen werden. Feuchte Witterung begünstigt die Ausbreitung der Krankheit.
Sind die Bekämpfungsschwellen überschritten und Halmbruch ebenfalls bekämpfungswürdig, so steht z.B.: Verben (bei Halmbruchgefahr 0,8 bis 1,0 l/ha, bei S.tritici 0,6 bis 0,8 l/ha) zur Verfügung. Eine breite Möglichkeit besteht auch mit Input Classic (0,8-1,0 l/ha). Die Kombination aus Unix (0,6 kg/ha) und dem Mehltauspezialisten Tern (0,5 l/ha) hat nur eine leichte Nebenwirkung gegen Septoria. Darüber hinaus haben auch z.B. Ascra Xpro, Fandango, Input Xpro, Siltra Xpro oder Univoq eine Wirkung gegen Halmbruch, diese werden aber in der Regel je nach Infektionslage mit anderen Krankheiten erst um das Fahnenblattstadium eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt entwickeln die genannten Fungizide nur mehr eine Teilwirkung gegen Halmbruch, da die Produkte nur optimal an der Halmbasis wirken. Ohne Halmbruchgefahr aber bereits starkem Septoria-Befall haben reine prothioconazolhältige Produkte (z.B. Pecari 300 EC, Protendo 300 EC, etc.) eine gute Wirkung. Die Behandlung im Fahnenblatt kann dann mit einem revysolhältigen Fungizid (z.B. Revytrex, Balaya) erfolgen. Bei breiter Infektionsgefahr können jetzt auch Behandlungen mit 0,8 l/ha Balaya (Azolwirkstoff Revysol-Mefentriconazol) oder 1 l/ha Delaro Forte (Azolwirkstoff Prothioconazol) erfolgen. In der Spritzfolge wäre es optimal, wenn ein Azolwirkstoff nur einmal eingesetzt würde und Carboxamid- bzw. Strobilurinwirkstoffe auch nur einmal. Sind nur Mehltau oder Rostpilze vorhanden so kann eine Behandlung mit Pronto plus (0,75-1,0 l/ha) eine günstige Möglichkeit sein, die Septoria-Wirkung ist eher schwächer.
Wintergerste-Krankheitssituation
Bei den ersten Gersten spitzen schon die Grannen oder vereinzelt steht die Ähre auch schon frei. Der Krankheitsdruck ist weiterhin sehr unterschiedlich, auf www.warndienst.at gibt es detaillierte Prognose. Die feuchte Witterung der nächsten Tage könnte Infektionen, wie Netzflecken und Rhynchosporium wieder verstärken. Ramularia hingegen wird durch intensive Sonneneinstrahlung gefördert. Da diese Krankheit auch die Grannen befällt, soll der Folpetwirkstoff auch auf diese gelangen. Wo schon eine Vorlage erfolgt ist, kann der Fungizideinsatz v.a. gegen Ramularia-Sprenkelkrankheit noch bis zur freistehenden Ähre hinausgezögert werden, die Grannen dürfen die Blätter noch nicht abdecken. Bewährt haben sich Kombinationen aus dem Wirkstoff Folpet (1,5 l/ha Folpan 500 SC bzw. Multivo) und carboxamidhältige Kombinationen wie 1,25 l/ha Ascra Xpro, 1 l/ha Elatus Era, 1,25 l/ha Input Xpro, 1,5 l/ha Revytrex, 1,25 l/ha Variano Xpro. Möglich sind auch 1 l/ha Balaya bzw. 1,25 l/ha Delaro Forte. Folpet ist ein Kontaktwirkstoff, der bei starken, langanhaltenden Niederschlägen abgewaschen werden kann. Auch hier gilt, dass aus resistenzvorbeugenden Gründen Carboxamide und Strobilurine nur einmal eingesetzt werden sollen, z.B. kann hier bei einer Vorlage von Balaya die Spritzung in die Ähre mit Ascra Xpro, Elatus Era, etc. erfolgen. Auch bei Azolvorlagen z.B. mit prothioconazolhältigen Fungiziden (Pecari 300 EC, Protendo 300 EC, etc.) kann zur zweiten Behandlung z.B. Revytrex mit dem Azolwirkstoff Mefentrifluconazol („Revysol“) eingesetzt werden.
Die Bekämpfungsschwellen für die einzelnen Krankheiten sind der letzten Aussendung zu entnehmen.
Die Bekämpfungsschwellen für die einzelnen Krankheiten sind der letzten Aussendung zu entnehmen.
Sojabohne
Dort wo Sojabohnen schon angebaut wurden, kann eine Vorauflaufbehandlung bei Befahrbarkeit erfolgen, zugelassen sind die Präparate 3-5 Tage nach der Saat. Es darf kein Spritznebel zum Keimling gelangen. Starke Niederschläge können jedoch die Verträglichkeit der Produkte herabsetzen. Detaillierte Infos auch mit der Situation nach der Ablehnung der Zulassung für Pulsar Plus gibt der angeführte Artikel.
Mais
Vielfach wurde Mais bereits ausgesät. Bei feuchten Bedingungen und Befahrbarkeit aber keinen prognostizierten Starkniederschlägen kann Adengo (0,44 l/ha) in Beständen mit 4 cm Saatgutablage bereits angewendet werden. Sollten noch alte Gräserstöcke oder Reste der Zwischenfrucht vorhanden sein, so können bis fünf Tage nach der Saat zugelassene glyphosathältige Produkte mit Adengo gemeinsam ausgebracht werden. Ist der Einsatz nach dem Auflaufen geplant, so darf der Weiße Gänsefuß max. zwei bis drei echte Blätter besitzen, der Mais soll sich max. im 3-Blatt Stadium befinden. Ist der Weiße Gänsefuß bereits größer so kann z.B. 0,4 l/ha Mais Banvel flüssig beigemengt werden.
Schwächen bestehen auch bei enormem Klettenlabkrautdruck. Tritt Erdmandelgras auf, so hat sich in steirischen Versuchen eine Kombination mit 1,4 l/ha Spectrum bewährt.
Schwächen bestehen auch bei enormem Klettenlabkrautdruck. Tritt Erdmandelgras auf, so hat sich in steirischen Versuchen eine Kombination mit 1,4 l/ha Spectrum bewährt.