USDA senkt globale Endlagerprognose für Getreide und Ölsaaten minimal
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA senkte in seinem Monatsbericht zu den weltweiten Versorgungsbilanzen (WASDE) am 11. April gegenüber März die Prognosen für die Endlager der einzelnen Getreide- und Ölsaatenarten in der laufenden Saison 2023/24 minimal. Ein starker, fünfprozentiger Abbau der Weizenendbestände auf den tiefsten Stand seit 2015/16 drückt trotz Bestandsaufbau bei Mais und Grobgetreide die Gesamtbilanz von Getreide und Mais neuerlich in den negativen Bereich. Die Endlager von Ölsaaten und im Speziellen die der Sojabohnen wachsen hingegen an.
Märkte reagieren auf WASDE-Report und langsameren Russland-Export
Da das USDA jedoch die Weizenendlager der USA noch weiter anhob - sie wachsen zum Vorjahr um fast ein Viertel - und von einem ebenfalls nach oben revidierten Welthandelsvolumen beim Weizen praktisch nur Russland und die Ukraine profitieren, wurde der Report an den US-Weizenbörsen in einer ersten Reaktion als bearish interpretiert. Es sinkt mit der Schwarzmeer-Konkurrenz auch die Erwartung in den Weizenexport der EU. Allerdings sorgten zu Ende der Kalenderwoche 15 Meldungen für Aufsehen, die Exporte Russlands verlangsamten sich, weil die Regierung in Moskau willkürlich Exportfirmen aus dem Handelsgeschehen ausschließe. Die damit verbundene Verknappung des Angebots russischen Weizens am Weltmarkt verlangsame lasse die Preise steigen.
Die USA tragen mit einem, wenngleich zum Vorbericht zurückgenommenen aber mit um mehr als die Hälfte immer noch massiven Bestandsaufbau maßgeblich zum Anwachsen der globalen Maislager bei. Auch dies sorgte für eine negative Erstreaktion im Maishandel an der Chicagoer CBoT. Schließlich drückten im Jahresabstand global und speziell auch in den USA wachsende Bohnenendbestände sowie weltweit leicht eingetrübte Verbrauchs- und Welthandelsaussichten am Erscheinungstag des WASDE-Reports neuerlich auch die Stimmung im Sojakomplex an der CBoT. Am Folgetag zeigten im vorbörslichen elektronischen Handel Mais, die Weizen Soft Red Winter und Hard Red Winter sowie der Sojakomplex an der CBoT wieder zarte Anzeichen von Erholung.
Für die Euronext in Paris kam der zu Handelsschluss veröffentlichte Report am Erscheinungstag zu spät, den Folgetag starteten die drei wichtigsten Kontrakte auf Agrarrohstoffe - Weizen, Mais und Raps - mit leichten Gewinnen, nachdem im Vorfeld des Berichts Raps schon zugelegt, Weizen mit einem Auf und Ab sowie Mais eher seitwärts tendiert haben.
Die USA tragen mit einem, wenngleich zum Vorbericht zurückgenommenen aber mit um mehr als die Hälfte immer noch massiven Bestandsaufbau maßgeblich zum Anwachsen der globalen Maislager bei. Auch dies sorgte für eine negative Erstreaktion im Maishandel an der Chicagoer CBoT. Schließlich drückten im Jahresabstand global und speziell auch in den USA wachsende Bohnenendbestände sowie weltweit leicht eingetrübte Verbrauchs- und Welthandelsaussichten am Erscheinungstag des WASDE-Reports neuerlich auch die Stimmung im Sojakomplex an der CBoT. Am Folgetag zeigten im vorbörslichen elektronischen Handel Mais, die Weizen Soft Red Winter und Hard Red Winter sowie der Sojakomplex an der CBoT wieder zarte Anzeichen von Erholung.
Für die Euronext in Paris kam der zu Handelsschluss veröffentlichte Report am Erscheinungstag zu spät, den Folgetag starteten die drei wichtigsten Kontrakte auf Agrarrohstoffe - Weizen, Mais und Raps - mit leichten Gewinnen, nachdem im Vorfeld des Berichts Raps schon zugelegt, Weizen mit einem Auf und Ab sowie Mais eher seitwärts tendiert haben.
Globaler Weizenverbrauch angehoben - Weltweit ein Drittel Endlageranteil - in EU ein Achtel
Im Monatsabstand hebt des USDA Ernte, Angebot, Verbrauch und Welthandelsvolumen von Weizen leicht an. Weltweit bleibt die Weizenproduktion 2023/24 von 787,36 Mio. t aber um 1,98 Mio. t unter der des Vorjahres. Der Weizenverbrauch wird gegenüber März um 1,12 Mio. größer bei 800,10 Mio. t gesehen, wobei der drittgrößte Produzent Indien (110,55 Mio. t) jetzt um 1,97 Mio. t (112,97 Mio. t) mehr als bisher angenommen konsumieren soll. Dieses Verbrauchsplus wird mit dem Verkauf von Reserven zur Dämpfung der Lebensmittelpreis-Inflation in der Vorwahlzeit in Verbindung gebracht. Unter dem Strich schrumpfen die globalen Weizenendlager zum Vorjahr um 12,73 Mio. t auf 258,27 Mio. t. Das ist fast ein Drittel (32,28%) Endlageranteil am Verbrauch.
Höhere Weizenexport-Prognose geht auf Kosten der Senkung jener für die EU
Die Prognose für den Weizenexport Russlands steigt nun um 1,00 Mio. t auf 52,00 Mio. t und die für die Ukraine um 1,50 Mio. t auf 17,50 Mio. t. Die Schwarzmeer-Konkurrenz verfinstert dementgegen die Aussichten für den Weizenexport der EU. In der Bilanz kommt es in der Union nunmehr zu einem Bestandaufbau um 0,65 Mio. t auf 16,69 Mio. t, nachdem in der März-Prognose noch ein Bestandsabbau um 1,35 Mio. t zu Buche gestanden ist. Ein Endlageranteil von einem Achtel Jahresverbrauch (12,92% Ratio stock to use) mit Reserven quasi für 47 Tage oder eineinhalb Monate beschreibt aber eine sehr enge Weizenbilanz der EU.
Global wachsen Maisendlager - US-Lager wachsen stark -die anderer Exporteure schrumpfen
Die Maisbestände der Welt schwellen gegenüber 2022/23 um 16,09 Mio. t (-1,35 Mio. t gegenüber März) auf 318,28 Mio. t oder 26,27% des Verbrauchs an. Die USA häufen gegenüber dem Vorjahr sogar um 19,35 Mio. t oder 56,0% mehr Mais-Endbestand an, während dieser bei den anderen wichtigen Exporteuren (Argentinien, Brasilien, Russland, Südafrika und Ukraine) um 6,01 Mio. t oder fast ein Drittel (31,57%) schrumpft.
EU ist Nettoimporteur von Mais - Einfuhrbedarf 2023/24 gesenkt
Die EU steht beim Mais auf der Seite der Nettoimporteure. Ihren Einfuhrbedarf reduziert das USDA nun gegenüber März um 1,00 Mio. t auf 21,00 Mio. t. Die Union wird damit im laufenden Wirtschaftsjahr um 2,21 Mio. t weniger Mais einführen müssen als in der Saison 2022/23, um ihren Eigenbedarf von 77,90 Mio. t decken zu können.
Größere Sojaendlager in den USA sowie in Argentinien und China
In der Ölsaatenbilanz geht das USDA nunmehr von höheren Sojabohnen-Endbeständen der USA aus, weil es den Eigenverbrauch und Export von Sojabohnen leicht nach unten Revidiert. Die Vereinigten Staaten tragen mit einem binnen Jahresfrist um 2,07 Mio. t wachsenden Sojabohnenlager neben dem weiteren Großexporteur Argentinien (8,75 Mio. t Bestandaufbau und dem größten Importeur China (5,24 Mio. t Bestandsaufbau) zum weltweiten Anwachsen der gesamten Endlager von Ölsaaten um 10,72 Mio. t und derer von Sojabohnen um 12,91 Mio. t auf 29,97% des Verbrauchs bei.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - April 2024
2021/22 | 2022/23 vorläufig |
2023/24 Prognose |
2023/24 zu Vormonat |
23/24 zu 22/23 |
|
Weizen | |||||
Ernte | 780,35 | 789,34 | 787,36 | +0,66 | -1,98 |
Angebot | 1064,02 | 1062,03 | 1058,37 | +0,57 | -3,66 |
Verbrauch | 791,34 | 791,02 | 800,10 | +1,12 | +9,08 |
Endbestand | 272,69 | 271,00 | 258,27 | -0,56 | -12,73 |
Bestand zu Vorjahr |
-10,98 | -1,69 | -12,73 | +0,46 | +11,04 |
Ratio stock/use | 34,46% | 34,26% | 32,28% | -0,12% | -1,98% |
Mais | |||||
Ernte | 1216,13 | 1157,74 | 1227,86 | -2,38 | +70,12 |
Angebot | 1509,07 | 1468,53 | 1530,05 | -1,81 | +61,52 |
Verbrauch | 1198,29 | 1166,34 | 1211,77 | -0,47 | +45,43 |
Endbestand | 310,79 | 302,19 | 318,28 | -1,35 | +16,09 |
Bestand zu Vorjahr |
+17,85 | -8,60 | +16,09 | -1,92 | +7,49 |
Ratio stock/use | 25,94% | 25,91% | 26,27% | -0,10% | +0,36% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2794,18 | 2749,83 | 2808,02 | -1,47 | +58,19 |
Angebot | 3589,21 | 3544,21 | 3589,33 | +0,20 | +45,12 |
Verbrauch | 2794,83 | 2762,90 | 2814,33 | -0,14 | +51,43 |
Endbestand | 794,38 | 781,31 | 774,99 | +0,33 | -6,32 |
Bestand zu Vorjahr |
-0,65 | -13,07 | -6,32 | +1,34 | -6,75 |
Ratio stock/use | 28,42% | 28,28% | 27,54% | +0,02% | -0,74% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 360,45 | 378,20 | 396,73 | -0,12 | +18,53 |
Angebot | 459,09 | 471,29 | 498,04 | -0,96 | +26,75 |
Verbrauch | 366,03 | 365,76 | 381,08 | -0,82 | +15,32 |
Endbestand | 93,09 | 101,31 | 114,22 | -0,05 | +12,91 |
Bestand zu Vorjahr |
-5,55 | +8,22 | +12,91 | +0,79 | +4,69 |
Ratio stock/use | 25,43% | 27,70% | 29,97% | +0,05% | +2,27% |