Schweine- und Ferkelpreise KW 28

Obwohl EU-weit die verfügbaren Schlachtkapazitäten in Ermangelung schlachtreifer Schweine nur zu ca. 90 % ausgelastet sind, bleibt der Fleischmarkt reichlich versorgt. Die Stimmung der gesamten Wertschöpfungskette ist dementsprechend schlecht, da keine Kostendeckung erzielt werden kann. Selbiges gilt für die Schweinehalter, die aufgrund gestiegener Futtermittelkosten steigende Erzeugerpreise nötig hätten. Besonders in Deutschland (+/- 0,00), wo man seit einem Jahr ASP- und Corona-bedingt zu den preislichen Schlusslichtern der EU zählt, liegen die Nerven der Schweinehalter blank. Vor diesem Hintergrund konnte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften wenigstens einen seitens der Abnehmer durch Hauspreise erzeugten Preisdruck abwehren.

In Österreich liegen die aktuellen Schlachtzahlen ca. 10 % unter dem Normalwert. Das inzwischen auf 97,2 kg gesunkene durchschnittliche Schlachtgewicht trägt zudem zum Schrumpfen des Fleischanfalls bei, sodass es verwundert, dass die Fleischgeschäfte in praktisch allen Richtungen noch immer reichlichst versorgt sind. Der Ferienbeginn in den östlichen Bundesländern ist traditionell kein Impulsgeber, da zu viele Verbraucher ab sofort eher in Mittelmeerregionen konsumieren. Trotz geringem bei ca. 90 % liegendem Angebot für die neue Woche zeigten sich die Abnehmer an der Schweinebörse ausreichend versorgt. In der Konsequenz wurde auf unverändertem Vorwochenniveau fixiert.

Der seit Wochen anhaltende Druck auf den europäischen Schlachtschweinemärkten wird einfach nicht weniger. Große Schlachtunternehmen, vor allem in Deutschland, betreiben wegen übervoller Fleischmärkte eine Hauspreispolitik und beginnen nun Schlachttage zu reduzieren. Damit bleibt auch die Verunsicherung der Mäster groß und trotz einem deutlich unter Schnitt liegenden Ferkelangebot bleibt die Absatzlage zäh. Die EU-Ferkelmärkte lassen sich nur mit viel Mühe räumen. Zumindest bleiben aber die europäischen Ferkelnotierungen durchwegs auf unverändertem Niveau zur Vorwoche.

Am heimischen Ferkelmarkt belasten vor allem die Rückstellungen der schwierigen Vorwochen das aktuelle Absatzgeschehen. Das frische Ferkelangebot bleibt im Vergleich zu den Vorjahren auf niedrigem Niveau und passt relativ gut zur Nachfrage. Die Rückstellungen belasten zunehmend die Ferkelerzeuger. Die überschweren Ferkel stellen vor allem an Hitzetagen eine große Herausforderung in den Aufzuchtstallungen dar. Die Notierungen verbleiben in der KW 28 auf dem in der letzten Woche herabgesetzten Niveau von € 2,50.