Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli)
Erscheinungsbild
Die Keimblätter sind breit, lanzettlich gerollt. Die Laubblätter haben kein Blatthäutchen. Der Stängelgrund und der Blattmittelnerv sind oft rötlich oder weiß gefärbt. Die einblüten Ährchen sind dicht gedrängt in Scheinähren an der Hauptachse. Die Deckspelze besitzt eine kräftige Granne. Die Pflanzen werden 30 – 80 cm hoch, es kommt aber auch flach ausgebreiteter Wuchs vor. Die Pflanze produziert 200 – 1000 Samen pro Pflanze, die im Boden ca. 5 Jahre keimfähig bleiben.
Eigenschaften
Hühnerhirse keimt ab Anfang Mai bei einer Bodentemperatur von 15-20 °C und ist eine einjährige Pflanze. Die Blüte erfolgt von Juli bis Oktober. Sie wächst gern auf nicht zu feuchten, humosen nährstoffreichen und sauren Böden, in ihrer Jugend benötigt sie viel Licht, sie ist ein Lichtkeimer. Daher kommt sie auch in lückigen Getreidebeständen vor. Sie zählt zu den 10 bedeutsamsten Ackerunkräutern weltweit, in Amerika und Neuseeland ist sie ein Neophyt.
Vorkommen
Hühnerhirse kommt in Maisflächen, Gemüsekulturen, Kartoffelanbau und in Sommerkulturen vor, die Schadschwelle liegt bei 6 Pflanzen/m². Bei guter Nährstoffversorgung kann sie sehr konkurrenzstark werden.
Bekämpfung
- Vermeidung von lückigen Getreidebeständen.
- Wechsel zwischen Winterung und Sommerung.
- Im Jugendstadium kann sie durch Striegeln und Hacken bekämpft werden.
- Sie soll keinesfalls zur Samenreife gelangen. Im Notfall ist es unbedingt erforderlich, vor der Samenreife (meist ab Ende August, Flächen kontrollieren!) die befallenen Flächen abzumähen und das Mähgut von der Fläche zu verbringen.
- Vermeidung von extrem frühen Aussaatterminen.
- Abflammen ist möglich.
- Da sie gern in sauren Böden wächst, ist eine Kalkung mit kohlensauren Kalk ein weiteres Mittel, sie zurückzudrängen.