Den Weintourismus verstärken und die Bürokratie entschärfen
Direktor Josef Glatt bewertet die aktuellen Pläne der EU Kommission zur Entschärfung des europäischen Weinmarktes und nennt österreichische Forderungen:
Was beschäftigt die EU-Weinwirtschaft aktuell am meisten?
Der Alkoholkonsum in der industrialisierten Gesellschaft in Europa und weltweit geht zurück, was viele Ursachen und Konsequenzen hat. Ursachen sind, dass die Bevölkerung aus beruflichen, gesundheitlichen, religiösen und weiteren Grün den einfach weniger Alkohol trinkt. Das geht bis zu einem Alkohol-Bashing, das uns derzeit ziemlich beschäftigt. Die Gesamtdiskussion führt dazu, dass das Thema auf politischer Ebene intensiv diskutiert wird. So hat die EU-Kommission im Vorjahr eine High Level Group in Brüssel eingesetzt, um Maßnahmen gegen diese Krise aus zuarbeiten.
Was hat die EU-Kommission dann wirklich vorgeschlagen?
Es gibt ja ein Regime in Europa, damit die Weinbauflächen nicht anwachsen. Im Rahmen dessen gibt es Neuauspflanzungen und Wiederauspflanzungen, die in einem bestimmten Zeitraum durchgeführt werden müssen. Sonst verfällt das Pflanzrecht, was auch zu einer Sanktion führt. Die Sanktion soll nun entfallen, damit weniger ausgepflanzt wird. Die Wiederauspflanzungs-Zeitspanne soll außerdem von bisher vier bis fünf Jahren auf acht Jahre ausgedehnt werden. Und auch wenn wir das Gesamtpaket als unzureichend einstufen, sehen wir diese Maßnahme sehr positiv, da die Betriebe Zeit gewinnen und eine gewisse Entspannung des Marktes zu erwarten ist.
Was wären weitergehende Wünsche der österreichischen Weinwirtschaft?
Aus unserer Sicht wäre wichtig, dass wir in diesen acht Jahren diese Flächen nicht einfach in die Ackerwirtschaft überführen, sondern dass Stilllegungen, also Begrünungen mit ökologischen Leistungen samt einer entsprechenden Abgeltung, möglich werden. Das ist derzeit nicht geplant, wäre aber vorteilhaft. Auch Krisenmaßnahmen wie Krisendestillation, die so genannte “Grüne Lese“ von unreifen Trauben, werden von der EU Kommission vorgesehen - bis zu Rodungen mit Prämie und Wegfall der Pflanzrechte. Diese Maßnahme verfolgen wir als österreichische Weinwirtschaft nicht, weil wir ja unser Weinbaupotenzial mit derzeit rund 44.000 ha möglichst erhalten wollen. Wichtig wäre, die extreme Bürokratie der Absatzförderungsmaßnahmen deutlich zu entschärfen.
Wie soll es mit dem Weinsektorenprogramm der EU weitergehen?
Dabei stellt uns die EU pro Jahr 13 Mio. Euro für Maßnahmen zur Verfügung, um etwa die Weingärten an den Markt anzupassen, Investitionsmaß nahmen zu setzen - bis hin zu Absatzförderungen auf Drittlandsmärkten. Wir nehmen all das in Anspruch, das Budget wird aber mittlerweile nicht mehr ausgereizt, weil aufgrund der Krise nicht mehr so viel investiert wird. Die Forderung der europäischen Weinwirtschaft wäre, dieses EU-Geld ins nächste Jahr zu übertragen und damit einige Krisenmaßnahmen zu finanzieren. Derzeit sind dafür nur nationale Mittel vorgesehen, was angesichts unserer Budgetsituation schwierig ist.
Gibt es auch damit verbundene Forderungen zur Entbürokratisierung?
Ein großer Wunsch wäre, dass die extreme Bürokratie der Absatzförderungsmaß nahmen, über die selbst Flagg schiffe wie die Österreich Wein Marketing und regionale Marketingorganisationen klagen, deutlich entschärft wird. Positiv erwähnen möchte ich, dass die EU-Kommission künftig auch den Önotourismus, also den Wein-Tourismus, verstärkt fördern möchte. Das könnten wir auch für Österreich nützen. All das muss jetzt noch in diversen Gremien, auch mit EU-Parlament und Rat, diskutiert werden. Wir werden uns jedenfalls weiter intensiv einbringen und auch dem Alkohol-Bashing verstärkt wissenschaftsbasiert begegnen.
Was beschäftigt die EU-Weinwirtschaft aktuell am meisten?
Der Alkoholkonsum in der industrialisierten Gesellschaft in Europa und weltweit geht zurück, was viele Ursachen und Konsequenzen hat. Ursachen sind, dass die Bevölkerung aus beruflichen, gesundheitlichen, religiösen und weiteren Grün den einfach weniger Alkohol trinkt. Das geht bis zu einem Alkohol-Bashing, das uns derzeit ziemlich beschäftigt. Die Gesamtdiskussion führt dazu, dass das Thema auf politischer Ebene intensiv diskutiert wird. So hat die EU-Kommission im Vorjahr eine High Level Group in Brüssel eingesetzt, um Maßnahmen gegen diese Krise aus zuarbeiten.
Was hat die EU-Kommission dann wirklich vorgeschlagen?
Es gibt ja ein Regime in Europa, damit die Weinbauflächen nicht anwachsen. Im Rahmen dessen gibt es Neuauspflanzungen und Wiederauspflanzungen, die in einem bestimmten Zeitraum durchgeführt werden müssen. Sonst verfällt das Pflanzrecht, was auch zu einer Sanktion führt. Die Sanktion soll nun entfallen, damit weniger ausgepflanzt wird. Die Wiederauspflanzungs-Zeitspanne soll außerdem von bisher vier bis fünf Jahren auf acht Jahre ausgedehnt werden. Und auch wenn wir das Gesamtpaket als unzureichend einstufen, sehen wir diese Maßnahme sehr positiv, da die Betriebe Zeit gewinnen und eine gewisse Entspannung des Marktes zu erwarten ist.
Was wären weitergehende Wünsche der österreichischen Weinwirtschaft?
Aus unserer Sicht wäre wichtig, dass wir in diesen acht Jahren diese Flächen nicht einfach in die Ackerwirtschaft überführen, sondern dass Stilllegungen, also Begrünungen mit ökologischen Leistungen samt einer entsprechenden Abgeltung, möglich werden. Das ist derzeit nicht geplant, wäre aber vorteilhaft. Auch Krisenmaßnahmen wie Krisendestillation, die so genannte “Grüne Lese“ von unreifen Trauben, werden von der EU Kommission vorgesehen - bis zu Rodungen mit Prämie und Wegfall der Pflanzrechte. Diese Maßnahme verfolgen wir als österreichische Weinwirtschaft nicht, weil wir ja unser Weinbaupotenzial mit derzeit rund 44.000 ha möglichst erhalten wollen. Wichtig wäre, die extreme Bürokratie der Absatzförderungsmaßnahmen deutlich zu entschärfen.
Wie soll es mit dem Weinsektorenprogramm der EU weitergehen?
Dabei stellt uns die EU pro Jahr 13 Mio. Euro für Maßnahmen zur Verfügung, um etwa die Weingärten an den Markt anzupassen, Investitionsmaß nahmen zu setzen - bis hin zu Absatzförderungen auf Drittlandsmärkten. Wir nehmen all das in Anspruch, das Budget wird aber mittlerweile nicht mehr ausgereizt, weil aufgrund der Krise nicht mehr so viel investiert wird. Die Forderung der europäischen Weinwirtschaft wäre, dieses EU-Geld ins nächste Jahr zu übertragen und damit einige Krisenmaßnahmen zu finanzieren. Derzeit sind dafür nur nationale Mittel vorgesehen, was angesichts unserer Budgetsituation schwierig ist.
Gibt es auch damit verbundene Forderungen zur Entbürokratisierung?
Ein großer Wunsch wäre, dass die extreme Bürokratie der Absatzförderungsmaß nahmen, über die selbst Flagg schiffe wie die Österreich Wein Marketing und regionale Marketingorganisationen klagen, deutlich entschärft wird. Positiv erwähnen möchte ich, dass die EU-Kommission künftig auch den Önotourismus, also den Wein-Tourismus, verstärkt fördern möchte. Das könnten wir auch für Österreich nützen. All das muss jetzt noch in diversen Gremien, auch mit EU-Parlament und Rat, diskutiert werden. Wir werden uns jedenfalls weiter intensiv einbringen und auch dem Alkohol-Bashing verstärkt wissenschaftsbasiert begegnen.