Cyber-Sicherheit für bäuerliche Betriebe

Die zunehmende Digitalisierung in der Landwirtschaft bringt nicht nur Vorteile, sondern auch neue Herausforderungen im Bereich der IT-Sicherheit mit sich. Bäuerliche Betriebe müssen sich verstärkt mit dem Thema Cyber-Security auseinandersetzen, um ihre digitalen Systeme und Daten zu schützen. Dazu hat das LFI Österreich speziell für bäuerliche Betriebe ein Online-Bildungsangebot entwickelt. Die wichtigsten Maßnahmen, um die eigene Cyber-Sicherheit zu erhöhen, sind in dem Kurs übersichtlich und leicht verständlich aufbereitet.
Schwerpunkte des Online-Kurses
- Schutz vor Datenmissbrauch: Passwort-Management, Multi-Faktor-Authentifizierung, WLAN-Basics und System- sowie Sicherheitsupdates
- Schutz der Privatsphäre: Social-Media- und Google Cloud-Einstellungen
- Schutz vor Datenverlust: Backups und Datenwiederherstellung, Anti-Malware
- Schutz vor Betrug im Internet: Phishing, Paket- und SMS-Betrug, KI-gestützter Betrug
Passwortmanagement und Authentifizierung
Ein sicheres Passwort-Management bildet die Grundlage für den Schutz digitaler Systeme. Wie erzeugt und verwendet man sichere, einzigartige Passwörter für jeden Dienst? Wie kann man mit einem Passwort-Manager die “Zero Knowledge“-Verschlüsselung nutzen? Welche Vorteile bringt die Multi-Faktor-Authentifizierung? All das erfährt man in dem Online-Kurs.
Sicheres WLAN
Ein sicheres WLAN ist essenziell für den Schutz des Betriebsnetzwerks. Vor allem für Urlaub-am-Bauernhof-Betriebe stellen sich hierbei vielfältige Fragen. Unter anderem geht es um die Verwendung aktueller Verschlüsselungsstandards (WPA2/WPA3), die regelmäßige Änderung des WLAN-Passworts, die Einrichtung eines separaten Gast-WLANs sowie sichere Konfiguration von IoT-Geräten.
Der Begriff “Internet of Things“ (IoT) bezeichnet das Netzwerk physischer Objekte (“Things“), die mit Sensoren, Software und anderer Technologie ausgestattet sind, um diese mit anderen Geräten und Systemen über das Internet zu vernetzen, so dass zwischen den Objekten Daten ausgetauscht werden können.
Der Begriff “Internet of Things“ (IoT) bezeichnet das Netzwerk physischer Objekte (“Things“), die mit Sensoren, Software und anderer Technologie ausgestattet sind, um diese mit anderen Geräten und Systemen über das Internet zu vernetzen, so dass zwischen den Objekten Daten ausgetauscht werden können.
Datenschutz und Zugriffsrechte
Bäuerliche Betriebe sollten zudem besonderes Augen merk auf den Schutz sensibler Daten legen. Wichtig ist dabei, betriebliche von privaten Daten zu trennen. Bei der Anwendung des “Principle of Least Privilege“ (POLP) geht es darum, dass ein bestimmtes Benutzerkonto nur über jene Zugriffsrechte verfügt, die für die Ausführung der Aufgaben seiner Rolle erforderlich sind - nicht mehr und nicht weniger. Ebenso wichtig ist, Zugriffsrechte regelmäßig zu überprüfen und anzupassen. Dasselbe gilt für die sichere Konfiguration von Netzwerk freigaben und Cloud-Speichern.
Daten regelmäßig sichern (Backup)
Ein zuverlässiges Backup System schützt vor Datenverlust. Bekannt ist die Anwendung der 3-2-1-Regel: Man macht drei Kopien auf zwei verschiedenen Medien, wobei eine Kopie außer Haus aufzubewahren ist. Zusätzlich ist die regelmäßige Überprüfung der Backup-Funktionalität erforderlich. Die Nutzung von Cloud-Backups erfordert zusätzliche Sicherheit, denn auch Cloud-Anbieter sind vor Sicherheitslücken nicht gefeit.
Systemupdates und Softwarepflege
Regelmäßige Updates sind entscheidend für die IT-Sicherheit: Hier sollten jedenfalls automatische Updates für Betriebssysteme aktiviert sein sowie die regelmäßige Aktualisierung der Anwendungssoftware und Lebenszyklen und Supportzeiträume bei Geräten beachtet werden.
Zusammenfassung
Cyber-Security ist inner- und außerhalb der Landwirtschaft von wachsender Bedeutung. Durch die Umsetzung grundlegender Sicherheitsmaßnahmen wie Passwortmanagement, Multi-Faktor-Authentifizierung, Kontrolle von Zugriffsrechten, WLAN-Sicherheit, regelmäßige Updates und zuverlässige Backups können Bäuerinnen und Bauern ihre digitalen Systeme und Daten effektiv schützen. Eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema IT-Sicherheit ist unerlässlich, um den sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungen gewachsen zu bleiben.
Cyber-Attacken können jeden treffen - was rät der Experte?
Martin Hirt ist Leiter des Referats Digitalisierung und nachhaltige Betriebsentwicklung in der LKÖ. Der Experte erklärt, warum Cyber-Sicherheit für landwirtschaftliche Betriebe wichtig ist.
Was beinhaltet der neue Online Kurs des LFI? Welche Bedeutung haben Cyber-Sicherheitsmaßnahmen für bäuerliche Betriebe?
Hirt: Die jährliche Zahl der Anzeigen von Internetkriminalität stieg auch in Österreich in den letzten Jahren stark auf über 65.000 an. Bäuerliche Betriebe gehören per se sicher nicht zu den obersten Zielen von Hackern und Co, sind aber dennoch nicht vor Risken gefeit. Professionell angelegte Attacken auf Landmaschinenhersteller, Molkereien und Lebensmittelverarbeiter erhöhten aber auch im Agrar- und Lebensmittelsektor das Bewusstsein für Gefahren - im Großen wie im Kleinen.
Was beinhaltet der neue Online-Kurs des LFI?
Hirt: Der Online-Kurs weist in ca. zwei Stunden auf die wichtigsten Maßnahmen hin, die jede und jeder von uns - egal ob Betriebsführer oder Privatperson - unmittelbar umsetzen kann. Es geht dabei nicht um Spezial-IT-Wissen, sondern um einen niederschwelligen Zugang zu unmittelbaren Verbesserungen der eigenen Cyber-Sicherheit.
Zu welcher Maßnahme würden Sie als Erstes raten?
Hirt: Das hängt natürlich vom jeweiligen Nutzerverhalten ab. Was wohl die meisten von uns besser berücksichtigen sollten, ist das Passwortmanagement: Wie oft verwende ich dasselbe Passwort für unterschiedliche Zugänge? Wie oft wechsle ich sie? Wie sicher sind meine Passwörter? Hier zeigt der Kurs, wie unter anderem sogenannte “Passwortmanager“ oder “Passworttresore“ bei der Verwaltung vieler unter schiedlicher Passwörter helfen können.
Was beinhaltet der neue Online Kurs des LFI? Welche Bedeutung haben Cyber-Sicherheitsmaßnahmen für bäuerliche Betriebe?
Hirt: Die jährliche Zahl der Anzeigen von Internetkriminalität stieg auch in Österreich in den letzten Jahren stark auf über 65.000 an. Bäuerliche Betriebe gehören per se sicher nicht zu den obersten Zielen von Hackern und Co, sind aber dennoch nicht vor Risken gefeit. Professionell angelegte Attacken auf Landmaschinenhersteller, Molkereien und Lebensmittelverarbeiter erhöhten aber auch im Agrar- und Lebensmittelsektor das Bewusstsein für Gefahren - im Großen wie im Kleinen.
Was beinhaltet der neue Online-Kurs des LFI?
Hirt: Der Online-Kurs weist in ca. zwei Stunden auf die wichtigsten Maßnahmen hin, die jede und jeder von uns - egal ob Betriebsführer oder Privatperson - unmittelbar umsetzen kann. Es geht dabei nicht um Spezial-IT-Wissen, sondern um einen niederschwelligen Zugang zu unmittelbaren Verbesserungen der eigenen Cyber-Sicherheit.
Zu welcher Maßnahme würden Sie als Erstes raten?
Hirt: Das hängt natürlich vom jeweiligen Nutzerverhalten ab. Was wohl die meisten von uns besser berücksichtigen sollten, ist das Passwortmanagement: Wie oft verwende ich dasselbe Passwort für unterschiedliche Zugänge? Wie oft wechsle ich sie? Wie sicher sind meine Passwörter? Hier zeigt der Kurs, wie unter anderem sogenannte “Passwortmanager“ oder “Passworttresore“ bei der Verwaltung vieler unter schiedlicher Passwörter helfen können.