Aktuelle Situation von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen in Oberösterreichs Grundwasserkörpern
„Wasser hat ein Gedächtnis wie ein Elefant!“
Als Reaktion auf vermehrte Funde von Pflanzenschutzmitteln und deren Metaboliten im Grundwasser wurde im Jahr 2015 die Oö. Pestizidstrategie gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer und dem Land OÖ erstellt und im Jahr 2023 aktualisiert.
Schwerpunkt: Rapsherbizide
Der Einsatz der Wirkstoffe Metazachlor (Butisan, Fuego etc.) und Dimethachlor (Colzor Trio) ist für Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der ÖPUL-Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz - Acker" (GRUNDWasser 2030) bei Raps in der Gebietskulisse nicht möglich. Zusätzlich dürfen Pflanzenschutzmittel mit den Wirkstoffen Metazachlor und Dimethachlor in Wasserschutz- und -schongebieten nicht angewendet werden.
Unkrautbekämpfung im Mais mit Terbuthylazin? „Nein!“
Aus Sicht des Grundwasserschutzes sollten Produkte mit dem Wirkstoff Terbuthylazin generell nicht mehr verwendet werden. Alternative Produkte zur Unkrautbekämpfung gibt es genug. Die Anzahl der Überschreitungen der Schwellenwerte von Atrazin, Desethylatrazin und Terbuthylazin sind bereits über einen längeren Zeitraum sehr gering. Diese Entwicklung ist durchaus positiv, allerdings ist weiterhin größte Vorsicht geboten – es gibt keine Entwarnung.
„Hartnäckiges“ Bentazon (Basagran)
Der langsame Abbau von Pflanzenschutzmittel im Grundwasser zeigt sich im Falle Basagran ganz besonders. Trotz des langjährigen Verbotes wird bei eigenen Messstellen dieser Wirkstoff noch nachgewiesen – die Überschreitungen nehmen aber ab.
„Verzicht bringt‘s!“

Fazit
Die auswaschungsgefährdeten Wirkstoffe Terbuthylazin, Metazachlor und Dimethachlor sind leicht zu ersetzen, und dass nicht mehr zugelassene Pflanzenschutzmittel nicht mehr angewendet und im Altstoffsammelzentrum ordnungsgemäß entsorgt werden, versteht sich von selbst.
Ziel jeder Pflanzenschutzmaßnahme muss sein, dass keine Pflanzenschutzmittel ins Grund- bzw. Trinkwasser sowie in Oberflächengewässer gelangen. Im Zuge der laufenden Weiterbildung im Rahmen der Erlangung des Sachkundeausweises sowie über die Arbeitskreise Boden.Wasser.Schutz und Ackerbau, mit perfekter Ausbringtechnik (Geräteüberprüfung) und umfassender Beratung (z.B. www.warndienst.at) ist das Erreichen dieses Ziels möglich.