Aktiver Waldbau gegen den Klimawandel

In Hinblick auf Stabilität und Qualität ist es wichtig, Pflegeeingriffe in jungen Waldbeständen gezielt und zur richtigen Zeit durchzuführen. Bevor jedoch damit begonnen wird, ist das Bestockungsziel zu überlegen und festzulegen. Sodann gilt es zu wissen, mit welchen Maßnahmen das definierte Ziel erreicht werden kann. Liegt beim Nadelholz die Stabilisierung der Bestände durch lange Kronen und einem niedrigen H/D-Wert im Fokus, steht beim Laubholz die Erziehung qualitativ hochwertiger Bäume durch einen möglichst astreinen Stamm im Vordergrund.

Ein wesentlicher Grund, warum im Zuge von Pflegemaßnahmen eine Mischungsregulierung durchgeführt werden muss, ist das unterschiedliche Wuchsverhalten der Baumarten. Damit langsam wüchsige Baumarten nicht übervorteilt werden, ist es notwendig, diese durch gezielte Gruppenmischung zu fördern.

Besonders im Nadelwald ist die Bestandesstabilität vom Standraum der einzelnen Bäume abhängig. Je mehr Platz ein Baum hat, umso besser kann dieser seine Krone ausprägen. Eine lange Krone führt zu einem tieferen Schwerpunkt der Bäume und folglich einer höheren Stabilität. Mehr Platz für den einzelnen Baum erhält man durch eine Stammzahlreduktion. Hier ist die Devise: Je früher, desto wirksamer, billiger und risikoloser.

Anders als beim Nadelholz ist die Vorgehensweise beim Laubholz. Im Zuge der Qualifizierung in der Dickungs- bzw. angehenden Stangenholzphase ist auf einen Dichtstand der Bäume zu achten, um eine natürliche Astreinigung zu fördern. Nach einer Stabilisierung der Krone können im Zuge des Formschnittes an den Z-Bäumen die Stark- und Steiläste sowie Zwiesel entfernt werden. Die Erziehung von Bäumen mit einer möglichst hohen astfreien Schaftlänge im Endbestand ist das Ziel.

Als weiterführende Information folgen in den kommenden Wochen in regelmäßigen Abständen weitere lk-online-Artikel zu den Schwerpunkten Mischungsregulierung, Stammzahlreduktion sowie Qualitätsastung.