1.900 Kinder bei den “Tagen der Landwirtschaft“ in Ovberösterreich
“Unsere Bäuerinnen und Bauern zeigen mit großem Engagement, wie vielfältig und wertvoll ihre Arbeit ist. Die Kinder erleben Landwirtschaft hautnah - vom Ackerbau über die Tierhaltung bis hin zur Bedeutung regionaler Lebensmittel. Gerade in Zeiten zunehmender Entfremdung von der Lebensmittelproduktion ist es wichtig, jungen Menschen zu vermitteln, woher unsere Nahrung kommt und wie viel Know-how und Verantwortung dahinterstecken“, betont Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.
Die “Tage der Landwirtschaft“ bieten ein abwechslungsreiches Programm: Themen wie gesunde Ernährung, Bienen und Bestäubung, Herkunftskennzeichnung, Lebensmittellagerung oder die Verwendung des Rohstoffs Holz werden kindgerecht aufbereitet. Dabei wird auch aufgezeigt, welche Angebote bäuerliche Betriebe speziell für Schulen bereithalten.
Verständnis und Wertschätzung für die bäuerliche Arbeit
Ernährungswissen früh vermitteln
“Die Tage der Landwirtschaft zeigen eindrucksvoll, wie lebendig und vielfältig unsere bäuerliche Arbeit ist. Wenn Kinder selbst erleben, wie Lebensmittel entstehen und wie eng Landwirtschaft mit Natur und Alltag verbunden ist, entsteht ein echtes Bewusstsein für Regionalität und Nachhaltigkeit“, so Peter Preuer, Obmann der Bezirksbauernkammer Urfahr.
Bauernhofprogramme für Schüler und Lehrer
Vertrauen schaffen: Landwirtschaft als Zukunftsthema
Beispiele für die vielfältigen Stationen
Anhand von Körnern und Bildern wird ein Landwirt mit den Kindern die gängigsten Getreidesorten bestimmen. Wer möchte kann diese auch verkosten. Dann wird geschätzt, wie viele Kilogramm Körner für ein Kilo Brot benötigt werden. Für ein Kilo Mischbrot braucht man rund 600 Gramm Getreide. Mit Hilfe einer Flockenquetsche wird gezeigt, wie einfach man Dinkelflocken quetschen kann. Danach geht es unter der Anleitung einer Bäuerin weiter zum Backen von Weckerln. Johanna Haider, Vorsitzende des Bäuerinnenausschusses, bäckt selbst mit viel Begeisterung in ihrer eigenen Backstube.
“Lebensmittelwissen“
Die Kinder lernen, was Gütesiegel bedeuten und wofür sie stehen. Die drei wichtigsten sind das Gutes vom Bauernhof-Siegel, das AMA-Gütesiegel und das AMA Bio-Siegel, weiß Michaela Sommer, Bäuerinnen-Vorsitzende des Bezirkes Linz-Land, die mit viel Engagement drei Tage spielerisch den Kindern erklärt, wie Lebensmittel richtig gelagert werden und so länger haltbar bleiben. Die Kinder dürfen einen Kühlschrank einräumen. Die Esserwisser wissen, wie, wo und mit welchen „Nachbarn“ die Lebensmittel am besten gelagert werden (www.esserwissen.at).
“Was lebt im Boden?“
“Vom Boden hängt alles ab!“ Ein Spruch, der die Bedeutung des Bodens gut darstellt. Im Sommer ist bei Trockenheit die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens gefragt. Oft stellt aber auch Wasserüberfluss hohe Anforderungen an die Aufnahmefähigkeit und die Stabilität des Bodens. Schwierige Funktionen, die ein gesunder Boden besser stemmen kann. Einen wichtigen Förderer der Bodenfunktionen finden wir im Boden selbst: den Regenwurm. Wieso er zum Klima beiträgt, was er macht, wo er wohnt, wovon er sich ernährt und welches biblische Alter ein Regenwurm erreichen kann - diese Fragen werden gemeinsam mit der Boden.Wasser.Schutz.Beratung, Abteilung Pflanzenbau geklärt.
“Wie vielfältig sind unsere Wälder“
An der Wald-Station wird den Kindern Wissen über die Vielfalt des Waldes vermittelt. Eine wichtige Frage wird sein, wofür Holz verwendet werden kann: Es ist Baustoff, Brennstoff, Konsumgut und in vielen Gegenständen in verarbeiteter Form “versteckt“. Die Kinder bauen aus Holzstäben eine Brücke und dürfen erproben, ob sie auch hält. Vizepräsidentin Rosemarie Ferstl liegt der Wald - auch als Erholungsraum für Familien - besonders am Herzen: “Es ist wichtig den Kindern mitzugeben, dass Holz ein nachhaltiger und wertvoller Rohstoff ist, der nur durch aktive Waldwirtschaft genutzt und verfügbar gemacht werden kann. Der Wald ist die Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten. Er reguliert unser Klima und liefert uns wertvolles Holz.“
Milch - mehr als ein guter Start ins Leben
Die Station für die Milch bietet Kindern die Möglichkeit, mehr über das wertvolle Nahrungsmittel zu erfahren. Wie wird aus Gras Milch? Wieviel Milch brauche ich für ein Kilogramm Butter? Anschließend wird noch fleißig Butter “geschüttelt“ und mit dem selbst gebackenen Weckerl verzehrt. Martin Maierhofer und Michaela Märzinger, die Funktionäre der Bezirksbauernkammer Rohrbach, erzählen den Kindern, wie die Milchviehhaltung funktioniert und welch wertvolles Lebensmittel heimische Milch ist.
Bienen - ein Wunder der Natur
Welche Produkte entstammen dem Bienenvolk und welches davon zählt zu den bedeutendsten? Das Bienenzentrum OÖ widmet sich dem wichtigen Thema der Bestäubung. Die Kinder schlüpfen in die Rolle von Honigbiene und Hummel. Eifrig tragen sie - einbeinig von Blüte zu Blüte hüpfend - entweder als Hummel oder Biene Nektar ein und lassen diesen in Sammelgefäße fließen. Unterschiede zwischen Bienen und Hummeln können so praktisch vermittelt werden. Natürlich darf auch Honig verkostet werden.