Pflanzenportrait: Bastard-Raygras (Lolium x boucheanum)
Das Bastard-Raygras ist eine natürlich, oder künstlich zur Züchtung entstandene Kreuzung aus Italienischem (Lolium multiflorum) und Englischem Raygras (Lolium perenne). Kreuzungen zwischen zwei verschiedenen Sippen (Arten) werden auch Bastarde oder Hybride genannt. Während natürlich entstandene Hybride selten Bestand haben, breiten sich die gezüchteten Sorten, genannt Bastard-Raygras seit Jahren stark im Dauergrünland aus - in den seltensten Fällen beabsichtigt.
Erkennen:
Es steht als Kreuzung bei den Merkmalen zwischen den beiden Elternsippen. Gemeinsam mit dem Italienischem Raygras sind die begrannten Ährchen (siehe Abbildung) - das Englische Raygras weist nie Grannen auf. Außerdem ist der rasche Aufwuchs vom Italienischem Raygras übernommen.
Erkennen:
Es steht als Kreuzung bei den Merkmalen zwischen den beiden Elternsippen. Gemeinsam mit dem Italienischem Raygras sind die begrannten Ährchen (siehe Abbildung) - das Englische Raygras weist nie Grannen auf. Außerdem ist der rasche Aufwuchs vom Italienischem Raygras übernommen.
Leider wurde die gute Bestockungsneigung des Englischen-Raygrases (dichte Horste mit vielen Blatttrieben) nicht übernommen, und das Bastard-Raygras schießt rasch aus und bildet oft schon 3 - 4 Wochen nach der Mahd Blüten aus - für Dauerwiesen absolut nicht erwünscht!
Bastard-Raygras wurde zur raschen Begrünung offener Böden und für den kurzfristigen Feldfutterbau gezüchtet. In Dauergrünlandmischungen ist es mittlerweile seit längerem nicht mehr im Mischungsrahmen enthalten - in Feldfuttermischungen sehr wohl! Durch mildere Winter und längere Vegetationsperioden hält sich der Bastard lange in den Wiesen, bzw. samt er sich bei späterem Schnittzeitpunkt selber aus. Unten zwei Beispiele eines hohen Bastard-Raygras-Besatzes durch Selbstversamung!
Regulierung:
Hat es sich unerwünschter Weise stark in den Dauerwiesen ausgebreitet, können folgende Maßnahmen zur Zurückdrängung helfen:
Hat es sich unerwünschter Weise stark in den Dauerwiesen ausgebreitet, können folgende Maßnahmen zur Zurückdrängung helfen:
- rechtzeitiger Schnitt bei Trockenheiten - wenn es trocken wird, oder ein Stickstoffmangel (fehlende Düngung) herrscht, schießt das Bastard-Raygras besonders rasch aus und produziert Samen.
- Angepasste Düngung: Durch niedrigere Düngeintensität geht das Gras langsam zurück.
- Beweidung: Bastard-Raygras verträgt eine Beweidung, besonders im Frühjahr, nur schlecht – ein Pflegeweidegang kann also helfen.
- Andere Arten fördern: durch gezielte Nachsaat von Futterpflanzen, die zur Ausrichtung des Betriebes passen, wird Konkurrenz geschaffen.
- Extremfall: Umbruch: durch Pflugeinsatz kann eine Neuanlage einer gewünschten Mischung am Raschesten erreicht werden.