Zum Nachdenken: Kein Glyphosat bei der ÖBB - ist jetzt alles gut?
Ziel sind unkrautfreie Schienen
Jährlich müssen 8.000 km Schienennetz auf Unkräuter kontrolliert werden. Eisenbahngesetz und Sicherheit verlangen, dass es im Bereich der Gleisanlagen keinen
Bewuchs geben darf. Mit dem neuen "Unkrautwaggon“ werden 6.000 km Schienen "bearbeitet“. Der Zug ist mit Kameras mit optischer und EDV-gestützter Grünerkennung ausgestattet, die während der Fahrt, bei etwa 50 km/h, grüne Pflanzen am Gleiskörper erkennen und sogleich werden Düsen aktiviert, die das Pflanzenschutzmittel "exakt“ auf die Unkräuter aufbringen. Diese Technik hilft, große Mengen an Wasser und Pflanzenschutzmittel einzusparen und schont somit die Umwelt.
Kein Glyphosat - andere Wirkstoffe müssen her
Die ÖBB verwendet seit heuer kein Glyphosat mehr. Stattdessen werden nun für Gleisanlagen zugelassene Produkte mit den Wirkstoffen Flazasulfuron und Flumioxazin verwendet. Ein Blick in das österreichische Pflanzenschutzmittelregister macht es möglich, rasch und einfach Informationen zu diesen Wirkstoffen einzuholen. So enthält z.B. das Produkt Chikara den Wirkstoff Flazasulfuron, ist für Gleisanlagen zugelassen und bekämpft ein- und zweikeimblättrige Unkräuter. Betreffend Gefahrenhinweise ist nachzulesen, dass dieses Pflanzenschutzmittel sehr giftig für Wasserorganismen ist und ins Grundwasser gelangen kann. Der zweite Wirkstoff Flumioxazin (Produkt Nozomi) ist ebenso als gewässergefährdend und sogar reproduktionstoxisch eingestuft. Diese Eigenschaften finden in den medialen Diskussionen keinerlei Betrachtung - Hauptsache es wird kein Glyphosat mehr verwendet.

Fazit
Nachdenklich macht und schade ist, dass das Wort "Glyphosat“ durch die vielen, leider auch nicht fachlichen, emotionalen Diskussionen bereits einen bösen "Schimpfwortcharakter“ erlangt hat.
"Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ - Ersatzprodukte können bei unsachgemäßer Anwendung ebenso Umweltschäden - vielleicht sogar größeren Ausmaßes - hervorrufen. Faktum ist, dass Glyphosat ein wesentlicher Baustein einer boden- und erosionsschonenden und nachhaltigen Bodenbewirtschaftung für Spezialkulturen (z.B. Hackfrüchte wie Zuckerrüben) - gerade in Zeiten des Klimawandels - sein kann.
"Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ - Ersatzprodukte können bei unsachgemäßer Anwendung ebenso Umweltschäden - vielleicht sogar größeren Ausmaßes - hervorrufen. Faktum ist, dass Glyphosat ein wesentlicher Baustein einer boden- und erosionsschonenden und nachhaltigen Bodenbewirtschaftung für Spezialkulturen (z.B. Hackfrüchte wie Zuckerrüben) - gerade in Zeiten des Klimawandels - sein kann.