08.07.2019 |
von DI Peter Frühwirth
Vermehrt Kräuter im Grünland
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Botanisch gesehen profitieren diese Arten einerseits von den stark geschwächten Gräsern und von ihrem tiefreichenden Wurzelsystem. Durch die Verschiebung der Konkurrenzverhältnisse können sie mehr blühen und stärker absamen und haben auch mehr Standraum, um sich auszubreiten. Auch hier sind leichtere Böden sowie Betriebe mit einer nicht entzugsorientierten Nährstoffversorgung stärker betroffen.
Aus gesamtökologischer Sicht bringt diese Entwicklung besonders für die Insektenwelt durchaus bedeutende Vorteile. Für Bienen, Wildbienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und Heuschrecken sind diese Pflanzenarten eine ausgesprochen wertvolle Nahrung. Gerade jetzt im Juni, Juli und August, zu einer Zeit, in der es in den vier- und fünfschnittigen Grünlandregionen in normal-feuchten Jahren eher knapp ausschaut mit der Nahrung für unsere Insekten.
Nur der Bauer kann halt davon keine Kühe füttern. Das ist die Kehrseite der Medaille. Es ist nun mal so, dass Wiederkäuer, wenn man sich von ihnen eine Milch- und Fleischleistung erwartet, sich vorrangig von Gräsern und Leguminosen ernähren. Kräuter, sofern sie nicht giftig sind, haben durchaus einen Wert hinsichtlich diätetische Wirkung (Gesundheit), Schmackhaftigkeit und tiergerechte Mineralstoffe, aber satt werden sie von ihnen nicht. Als Beimischung in geringere Anteilen zu befürworten, wenn sich die Kräuteranteile jedoch in Richtung dominant entwickeln, wird es problematisch. Weil das ja gleichzeitig heißt, dass die ertragsbestimmenden Gräser abnehmen.
Nur der Bauer kann halt davon keine Kühe füttern. Das ist die Kehrseite der Medaille. Es ist nun mal so, dass Wiederkäuer, wenn man sich von ihnen eine Milch- und Fleischleistung erwartet, sich vorrangig von Gräsern und Leguminosen ernähren. Kräuter, sofern sie nicht giftig sind, haben durchaus einen Wert hinsichtlich diätetische Wirkung (Gesundheit), Schmackhaftigkeit und tiergerechte Mineralstoffe, aber satt werden sie von ihnen nicht. Als Beimischung in geringere Anteilen zu befürworten, wenn sich die Kräuteranteile jedoch in Richtung dominant entwickeln, wird es problematisch. Weil das ja gleichzeitig heißt, dass die ertragsbestimmenden Gräser abnehmen.
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Auf die Frage, was man denn dagegen unternehmen kann, gibt es nur eine ehrliche Antwort: Warten und hoffen auf ausreichend lange Regenperioden (Landregen) und versuchen, die Bewirtschaftung der Flächen in Richtung entzugsorientierte Nährstoffversorgung weiter zu entwickeln. Und sich vielleicht doch einmal ernsthaft mit der periodischen Nachsaat zu beschäftigen. Mir ist schon bewusst, dass mit so einer Antwort kaum ein Betroffener glücklich wird. Beim Regen kann man sich nicht helfen und bei der Nährstoffversorgung stehen sehr oft Auflagen und Richtlinien dagegen. Aber die periodische Nachsaat mit hochwertigen nutzungsangepassten Mischungen, da besteht noch ein großes Potential zur Optimierung der Grünlandbestände. Auch das Thema Sanierung, also die Entfernung von Gemeiner Rispe und Offenlegung des Bodens für die Nachsaatmischung, muss künftig noch viel mehr in der Praxis Einzug halten. Wenn man Bestände haben will, die in der Lage sind, Ertrag und Qualität zu liefern und gegenüber Stressfaktoren wie Trockenheit und Schädlinge toleranter (bzw. resilienter, wie man heute sagt) sind.