Tierschutzpreis für bemerkenswerte Ställe
Für besonders tierfreundlich gebaute Ställe vergab das Land Steiermark an vier Tierhaltungsbetriebe den Tierschutzpreis 2018. Der Anerkennungspreis ging an die Fachschule Grabnerhof in Admont. Besonders hervorgestochen haben heuer die innovativen Ideen und die Umsetzungsstärke der Bäuerinnen und Bauern. Auch dieses Mal galt es unter einer Vielzahl von Einreichungen in zwei Durchgängen die herausragendsten Projekte auszuwählen. Die Landwirtschaftskammer dankt allen Einreichern für den großen Aufwand – es ist nicht selbstverständlich, den Betrieb öffentlich zu präsentieren. Eine hochkarätige Fachjury mit Landesveterinärdirektor Peter Wagner, LK-Tierzuchtchef Horst Jauschnegg, Reinhold Stern, Karoline Schlögl und Sabine Haider vergab, unter dem Vorsitz von Tierschutz-Ombudsfrau Barbara Fiala-Köck, Haupt- und Anerkennungspreise. Das schönste Tierfoto hat Dominik Rottensteiner geschossen.
Neuer Stall für Fleischschafe
Wer der Meinung war, es gäbe in der Schafhaltung nichts Neues mehr zu sehen, der irrte. Der Offenfrontstall mit Buchten in einer Art Queraufstallung (eher aus anderen Bereichen bekannt) besticht durch seine große Übersicht und einfache Bedienung. Schmale, befahrbare Futtertische trennen die einzelnen Buchten voneinander, sind aber über einen durchgehenden Treibgang an der Außenwand trotzdem miteinander verbunden.
Interessant und gut überlegt ist auch die staubfreie "Einstreutechnik" mittels Abwurfschlauch. Da bei leichtem Wind im Stall ständig das Stroh verblasen wurde, wurde über jeder Bucht ein einziehbarer Schlauch angebracht, indem jetzt die Einstreu ohne Belästigung abgeworfen werden kann.
Neuer Offenfrontstall für Jungrinder
Nicht immer stellt sich der bestehende landwirtschaftliche Hof als ideal für notwendige Stallbaumaßnahmen dar. Anhand des ausgezeichneten neuen Stalles für Jungrinder lässt sich zeigen, dass es sich auch außerhalb des Hofbereiches mit sehr vielen Vorteilen gut bauen lässt.
Durch eine bessere Erschließung, eine günstigere Ausrichtung nach Süden hin, einen ebenen Bauplatz, einen besseren Zugang zu den Weideflächen und eine zukünftig vielleicht angedachte Erweiterung konnte hier der Stall einfacher und vor allem kostengünstiger errichtet werden. Der neue Offenfrontstall wäre in dieser Form sonst nicht möglich gewesen.
Neubau für Milchschafe ohne Nachzucht
Auch hier spielte eine sehr beengte Hoflage im Dorf eine entscheidende Rolle. Der Schritt hinaus aus dem Dorf war zwar nicht einfach, aber aus arbeitswirtschaftlichen Überlegungen und auch aus der Sicht der Tierhaltung unbedingt notwendig. Der neuen Außenklimastall wurde in Rundholz errichtet und stellt mit seinem mittig liegenden Futtertisch einen klassischen Stalltyp dar. Gemolken wird an einem Melkstand mit 40 Plätzen.
Als arbeitstechnisch sehr gut durchdacht stellt sich der Einbau eines Kranes dar, der über die gesamte Länge sowohl die Fütterung als auch die Einstreuarbeiten übernehmen kann.
Neuer Bio-Mastgeflügelstall
Dass bei einem größeren Tierbestand die Haltungsbedingungen nicht automatisch schlecht sein müssen, zeigt sich bei diesem Bio- Hühnermaststall auf eindrucksvolle Weise.
Der in Vormaststall und Maststall aufgeteilte Stall verfügt über einen inneren eingestreuten und mit Sitzstangen versehenen Stallbereich, einen sogenannten "Wintergarten" als Übergangsbereich zum Sandbaden und einer anschließenden großen Weide mit Nussbäumen einerseits als Beschattung und auch als Schutz vor Greifvögel.
Der Stallboden für die Küken wird zusätzlich noch über eine Hackschnitzelheizung beheizt, um für die erste Tage höchste Tierkomfort anbieten zu können.
Anerkennungspreis
Nach langer Wartezeit konnte 2017 endlich mit dem lang ersehnten Stallneubau für Rinder, Schafe und Ziegen begonnen werden. Aber wie heißt es so schön: "Gut Ding braucht Weile."
Ehemals sechs Stallungen an verschiedenen Standorten konnten endlich zusammengeführt werden. Der Stallbau besticht sowohl durch höchstes Tierwohl als auch durch neueste Arbeitstechnik. Da auf einem Lohnarbeitsbetrieb, wie es eine Schule ist, das Thema "Arbeitskräfte" ein besonders kostspieliges ist, wurde der Bereich der besonders arbeitsintensiven Fütterung mittels Fütterungsroboter gelöst. Den Rindern wurde ein Kompoststall mit weideähnlichen Verhältnissen, den Schafen und Ziegen ein großzügiger Tieflaufstall gebaut.
Und um den Besuchern einen Einblick in die Abläufe des Stalles zu geben, wurden eigene Bereiche zur Besichtigung eingeplant. Die elegante Bauweise in Holz, ergänzt mit einer 50-KWp-Photovoltaikanlage, macht diesen neuen Wirtschaftstrakt zu einem sehenswerten Bauwerk.