04.11.2020 |
von Franz Strasser ABL
Ratten und Mäuse nachhaltig bekämpfen
Die Schäden durch Ratten und Mäuse sind hinlänglich bekannt: Sie fressen nicht nur Getreide und gemischtes Futter, sondern nagen auch mit Vorliebe am Isoliermaterial von Gebäuden (z.B. Styropor) und an Kabeln. Nicht selten hat ein technischer Defekt bei Lüftung oder Fütterung seinen Ursprung in einer angebissenen Isolierung im Kabelschacht.
Der Mäuse- und Rattenkot stellt nicht nur ein hygienisches Problem dar, sondern vor allem auch ein gesundheitliches. Oft wird übersehen, dass durch diese Tiere Salmonellen, Dysenterie und die Afrikanische bzw. klassische Schweinepest übertragen werden können.
Ein sorgfältig geführter Schweinebetrieb muss daher die Bekämpfung laufend im Auge behalten.
Der Mäuse- und Rattenkot stellt nicht nur ein hygienisches Problem dar, sondern vor allem auch ein gesundheitliches. Oft wird übersehen, dass durch diese Tiere Salmonellen, Dysenterie und die Afrikanische bzw. klassische Schweinepest übertragen werden können.
Ein sorgfältig geführter Schweinebetrieb muss daher die Bekämpfung laufend im Auge behalten.
Mäuse lieben Unordnung
Die bis zu 10 cm großen und etwa 30 g schweren Schädlinge haben einen Aktivitätsradius von wenigen Quadratmetern. Sie lieben trockene "Rumpelkammern". D.h., dort wo alte Papiersäcke, Getreide oder Futterreste längere Zeit liegen, findet man ihre Fraßspuren und Kot. Die Laufwege der Mäuse sind bevorzugt entlang von Mauern, Wänden oder schützenden Einrichtungen. Sie sind sehr neugierig, registrieren Veränderungen und untersuchen diese. Mäuse können auch gut klettern. Eine raue Wand ist kein Hindernis, wenn es darum geht, an Futter zu kommen oder Schutz zu suchen.
Diese Erkenntnis müssen wir uns bei der Bekämpfung zu Nutze machen:
Fallen und Köder dort aufstellen, wo Laufwege vermutet werden.
Mäuse naschen an verschiedenen Fraßstellen ein wenig - deshalb sollen mehrere Köderboxen im Raum verteilt sein.
Diese Erkenntnis müssen wir uns bei der Bekämpfung zu Nutze machen:
Fallen und Köder dort aufstellen, wo Laufwege vermutet werden.
Mäuse naschen an verschiedenen Fraßstellen ein wenig - deshalb sollen mehrere Köderboxen im Raum verteilt sein.
Ratten sind noch gefährlicher
Ratten sind Allesfresser und treten in Rudeln auf. Sie haben einen größeren Aktionsradius als Mäuse und halten sich in der warmen Jahreszeit gerne an Bachläufen und anderen Gewässern auf. Wenn dort mit Beginn des Winters die Nahrung weniger wird, ziehen sie zu den Siedlungen weiter. Sie halten sich gerne in Kanalsystemen auf bzw. an feuchten Stellen. Wanderratten nehmen auch tierische Nahrung auf und können durch den Ortswechsel Krankheiten von einem Hof zum anderen übertragen. Bis zu 300 g Nahrung nehmen sie täglich auf. Ein Weibchen gebärt jährlich bis zu siebenmal ca. acht Junge. Ratten sind nachtaktiv, haben einen hervorragenden Geschmacks-, Gehör-, und Tastsinn und sind sehr vorsichtig. Die Tiere sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Bei sehr starkem Befall sieht man Ratten auch bei Tageslicht und an offenen Plätzen. Kratz- und Scharrgeräusche in Wänden (Isolierung) und unter Fußböden geben auch Hinweise auf einen Rattenbefall.
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Schmackhafter Giftcocktail
Ein breites Spektrum von Mäuse- und Rattengift ist im Handel erhältlich. Als Pulver vermischt mit Haferflocken oder Weizenkörnern, als Pellets und Wachsblöcke, oder als Paste, die wie Silikon bzw. PU-Schaum aufgetragen wird. Die Schaumanwendung erfolgt in den Durchschlupföffnungen. Bei dieser Platzierung wird der Putztrieb der Tiere ausgenützt. Durch die Putztätigkeit wird die Chemikalie aufgenommen.
Bei der Auswahl der Mittel lassen Sie sich am besten im Fachhandel beraten.
Besonders bei der Platzierung ist darauf zu achten, dass Kinder, Haustiere (Katzen und Hunde) und sonstige Nutztiere nicht an den Köder herankommen. Futter für Nutztiere oder womöglich sogar Lebensmittel dürfen keinesfalls mit dem Köder kontaminiert werden. Aus diesem Grund ist eine Vorlage in Köderboxen unbedingt notwendig.
Bei der Auswahl der Mittel lassen Sie sich am besten im Fachhandel beraten.
Besonders bei der Platzierung ist darauf zu achten, dass Kinder, Haustiere (Katzen und Hunde) und sonstige Nutztiere nicht an den Köder herankommen. Futter für Nutztiere oder womöglich sogar Lebensmittel dürfen keinesfalls mit dem Köder kontaminiert werden. Aus diesem Grund ist eine Vorlage in Köderboxen unbedingt notwendig.
Ratten sind schlau
In jedem Rattenrudel hat der rangniedere "Vorkoster" die Aufgabe, die neue Nahrungsquelle zu probieren. Daher sollten gleichzeitig an mehreren unterschiedlichen Stellen Köder ausgelegt werden. Diese Plätze müssen auch laufend verändert werden. Dabei nicht vergessen, dass menschlicher Geruch von den Ratten gemieden wird. Daher immer mit gebrauchten Handschuhen hantieren. Eine ausgewachsene Ratte frisst bis zu 50 g Köder/Tag.
Wichtig ist auch die laufende Beseitigung der verendeten Tiere, da durch diese die Artgenossen gewarnt werden und Katzen in Gefahr kommen.
Wichtig ist auch die laufende Beseitigung der verendeten Tiere, da durch diese die Artgenossen gewarnt werden und Katzen in Gefahr kommen.
Giftköderstellen laufend kontrollieren!
Der Erfolg der Maus- und Rattenbekämpfung muss laufend überprüft werden. Werden die Köder nicht angenommen, ist davon auszugehen, dass sich an diesem Standort keine Schadnager bewegen. Daher muss der Köder an einer anderen Stelle ausgelegt werden. Wird der Köder verbraucht, soll laufend nachgelegt werden. Damit man bei den Mäusen kein Misstrauen durch fremde Gerüche erweckt, sollten die Köderboxen mit gebrauchten Handschuhen angefasst werden.
Eine Mäusebekämpfung kann lange dauern. Mäuse sind sehr fruchtbar, so dass der Mäusedruck am Anfang einer Bekämpfung kaum nachlässt. Da Mäuse neben dem Gift auch noch sonstige Nahrung wie Getreide usw. aufnehmen, wird die tödliche Dosis erst nach einiger Zeit erreicht.
Eine Mäusebekämpfung kann lange dauern. Mäuse sind sehr fruchtbar, so dass der Mäusedruck am Anfang einer Bekämpfung kaum nachlässt. Da Mäuse neben dem Gift auch noch sonstige Nahrung wie Getreide usw. aufnehmen, wird die tödliche Dosis erst nach einiger Zeit erreicht.
Dokumentation der Bekämpfung
Laut CC-Richtlinie ist die Schadnagerbekämpfung zu dokumentieren. Am einfachsten ist es, einen Lageplan zu erstellen und die Köderstellen einzuzeichnen. Im Stallkalender bzw. in einer einfachen Liste können das Datum der Anwendung, das verwendete Mittel und der Erfolg der Bekämpfung eingetragen werden.
Fazit
Die Schadnagerbekämpfung gehört zur Grundhygiene auf jedem Bauernhof. Wer laufend Ordnung hält und diesen Maßnahmen ausreichend Augenmerk schenkt, spart sich viel Ärger und unnötige Kosten. Der natürliche Feind der Mäuse und Ratten, unsere Hauskatze, soll auch erwähnt werden, obwohl man sich nicht allein darauf verlassen kann.
Auch die alt hergebrachten Mäuse- und Rattenfallen haben begrenzt ihre Berechtigung. Vor allem wenn diese vorbeugend aufgestellt werden. Auch hier ist zu beachten, dass der Standort und der Köder gewechselt werden müssen. Ist eine Maus oder Ratte gefangen, so kann man sicher sein, dass schon unzählige da sind. Dann unbedingt sofort Giftköder auslegen.
Auch die alt hergebrachten Mäuse- und Rattenfallen haben begrenzt ihre Berechtigung. Vor allem wenn diese vorbeugend aufgestellt werden. Auch hier ist zu beachten, dass der Standort und der Köder gewechselt werden müssen. Ist eine Maus oder Ratte gefangen, so kann man sicher sein, dass schon unzählige da sind. Dann unbedingt sofort Giftköder auslegen.
Checkliste für eine effiziente Schadnagerbekämpfung
- Befallsanalyse durchführen auf
- Ratten- und Mäusekod
- Spuren im Futter (Striche im Getreide durch nachgezogenen Schwanz)
- angefressenes Isoliermaterial
- Versteck bzw. Nistplätze durchsuchen
- Aufräumen bzw. Vermeidung von "Rumpelkammern"
- Gebäudemängel beheben
- Ritzen und Fugen verschließen
- Gitter mit Maschenweite unter 18 mm anbringen
- Nagerschutz bei Isoliermaterial
- Kabel in offenen Tassen und nicht in Schächten verlegen
- Mauerdurchbrüche für Leitungen sauber verschließen
- Kanaldeckel abdichten oder mit engmaschigem Gitter versehen
- Erstellung eines Bekämpfungsplanes
- Fraßplätze eruieren
- Köder auswählen
- Ev. giftfreies Verködern, um Befallsausmaß festzustellen
- Attraktives Rattengift auslegen
- Handschuhe anziehen
- etwas versteckt platzieren
- unerreichbar für andere Tiere vorlegen, Köderboxen verwenden
- Dokumentieren: wann, was, wo bekämpft wurde
- Nachködern
- Verendete Ratten und Mäuse entfernen