Pflanzenmarkt Dezember 2022 (2)
Getreide und Maismärkte
Die Getreide und Ölsaatenmärkte waren in den letzten Wochen leicht rückläufig. Der Krieg in der Ukraine ist zwar eingepreist, die Getreidemärkte reagieren aber dennoch auf besondere Meldungen aus der Ukraine, wie die Verlängerung der Schwarzmeer-Exporte. Die EU dürfte aus der Saison 2022/23 eine Rekordmenge von 36 Mio. t Weizen exportieren. Der Exportzuwachs ist deutlich höher als die Importe aus der Ukraine. Die Maisernte der EU ist extrem schlecht ausgefallen - sie liegt mit gut 50 Mio. t und fast 20 Mio. t unter dem Vorjahr. Besonders schlecht haben Frankreich (knapp 10 Mio. t nach gut 15 Mio. t im Vorjahr) und Osteuropa geerntet. In Ungarn werden nur 3 Mio. t Mais nach 6,5 Mio. t im Vorjahr erwartet). Ungarn erntete heuer somit nur 50% mehr Mais als Österreich! Die EU wird heuer 23 Mio. t Mais (Vorjahr:18 Mio. t) importieren (v.a. Brasilien und Ukraine). Auch für Österreich steigt der Importbedarf von 600.000 t im Vorjahr auf heuer 800.000 t Mais!

Bei Weizen und Mais ist Ware in Österreich gesucht. Ein Indiz dafür sind die deutlich höheren Landwirtepreise im Vergleich zu den Notierungen der MATIF in Paris. Trotz dieser grundsätzlich erfreulichen Nachrichten gehen Marktexperten von einer Seitwärtsbewegung der Getreidepreise aus. Es gibt sowohl Argumente für steigende als auch für fallende Kurse. Die gesunkenen Energiepreise haben auch eine Auswirkung auf die Getreide- und Maispreise. Andererseits wird davon berichtet, dass die Getreideverarbeiter knapper als in den Vorjahren gedeckt sind. Auch die Mischfutterwerke fragen weniger Getreide als in den Vorjahren nach. Mittlerweile wird ein erster Blick auf die kommende Ernte 2023 gerichtet. Der Herbst 2022 war der Wärmste seit 1991. Man kann sich als Oberösterreicher nicht vorstellen, dass es in einigen wichtigen Anbaugebieten derzeit trocken ist.
Setzen sie bei der Vermarktung der Restmengen nicht alles auf eine Karte. Aktuell berichten Landwirte von Maispreisen von rund 300 bis 315 Euro/t (exkl. Ust) und von Weizenpreisen von 290 bis 310 Euro/t (exkl. Ust).
Setzen sie bei der Vermarktung der Restmengen nicht alles auf eine Karte. Aktuell berichten Landwirte von Maispreisen von rund 300 bis 315 Euro/t (exkl. Ust) und von Weizenpreisen von 290 bis 310 Euro/t (exkl. Ust).
Düngermarkt
Die Gaspreise sind seit ihrem Höhepunkt Ende August wieder deutlich gefallen und liegen aktuell bei etwas über 100 Euro/MWh und damit immer noch deutlich über dem mehrjährigen Durchschnitt. Die Gaspreise sind gesunken, weil der geforderte Lagerstand der europäischen Speicher, zwar mit teurem Gas, aber früher als geplant erreicht worden ist und somit die Sorgen über Engpässe im Winter gesunken sind. Andererseits könnte der aktuell niedrige Gaspreis während der Heizsaison auch wieder steigen.
Die niedrigeren Gaspreise führen auch zu reduzierten NAC-Preisen - aktuell wird von Landwirtepreisen um 660 bis 680 Euro/t NAC (exkl. MwSt) berichtet - damit sind die derzeitigen Preise etwas höher als die NAC-Preise zu Beginn der Einlagerung Anfang Juni. Grundsätzlich ist Harnstoff pro kg Reinstickstoff nach wie vor deutlich preiswerter als NAC. Noch immer gibt es in Ägypten zwei verschiedene Preise für Harnstoff: für Europa höhere Preise als für den Rest der Welt.
Die Preise für DAP und Kali sind in den letzten Wochen ebenfalls gesunken. Bei Stickstoffdüngern ist die Einlagerungsquote der österreichischen Landwirtschaft nicht schlecht. Betriebe, die noch keinen Stickstoff gekauft haben, sollten sich aber mit dem Kauf von Teilmengen beschäftigen. Insbesondere beim Harnstoff geht es nicht nur um die Preise am Weltmarkt, sondern auch um die Logistik von den Seehäfen nach Österreich (Probleme durch Niedrigwasser, hohe Kosten für Schiffsfrachten und fehlende LKWs).
Die niedrigeren Gaspreise führen auch zu reduzierten NAC-Preisen - aktuell wird von Landwirtepreisen um 660 bis 680 Euro/t NAC (exkl. MwSt) berichtet - damit sind die derzeitigen Preise etwas höher als die NAC-Preise zu Beginn der Einlagerung Anfang Juni. Grundsätzlich ist Harnstoff pro kg Reinstickstoff nach wie vor deutlich preiswerter als NAC. Noch immer gibt es in Ägypten zwei verschiedene Preise für Harnstoff: für Europa höhere Preise als für den Rest der Welt.
Die Preise für DAP und Kali sind in den letzten Wochen ebenfalls gesunken. Bei Stickstoffdüngern ist die Einlagerungsquote der österreichischen Landwirtschaft nicht schlecht. Betriebe, die noch keinen Stickstoff gekauft haben, sollten sich aber mit dem Kauf von Teilmengen beschäftigen. Insbesondere beim Harnstoff geht es nicht nur um die Preise am Weltmarkt, sondern auch um die Logistik von den Seehäfen nach Österreich (Probleme durch Niedrigwasser, hohe Kosten für Schiffsfrachten und fehlende LKWs).