05.09.2018 |
von Alfred Kindler & Wolfgang Wetscherek
Neue Faserquelle für die Mast
Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass ein ausreichender Faseranteil in der Futterration von Mastschweinen vorteilhaft ist, wenn dieser richtig zusammengesetzt ist. In Kooperation mit der südoststeirischen Pelletierungsgenossenschaft wurden Faserpellets entwickelt, die aus Stroh und Traubentrester zusammengesetzt sind. Diese Faserträger mit rund 40 Prozent Rohfaser beinhalten in etwa 13 Prozent Lignin, 35 Prozent Cellulose und 25 Prozent Hemicellulose. In einem von der Universität für Bodenkultur (Boku) begleiteten Praxisversuch auf einem südoststeirischen Betrieb wurden die Pellets mit marktüblicher Lignocellulose verglichen.
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Höhere Tageszunahmen
Die Tiere zeigten sehr gute Tageszunahmen. Die Gruppe mit Traubentrester-Strohpellets zeigte im Vergleich zur Kontrollgruppe mit Lignocellulose im ersten Mastabschnitt (35 bis 78 Kilo) um rund vier Prozent numerisch höhere Tageszunahmen und eine um etwa drei Prozent verbesserte Futterverwertung. Im zweiten Mastabschnitt (78 bis 120 Kilo) waren die Tageszunahmen numerisch um sieben Prozent höher mit einer um drei Prozent besseren Futterverwertung. Über die gesamte Mastperiode betrachtet zeigte die Gruppe mit Traubentresterpellets im Vergleich zur Kontrollgruppe numerisch um fünf Prozent höhere Tageszunahmen mit einer etwas günstigeren Futterverwertung. Beide Gruppen erreichten mit über 61 Prozent Magerfleischanteil eine sehr gute Schlachtkörperbeurteilung und unterschieden sich bezüglich der Schlachtleistung nicht.
Trester-Strohpellets
Dieses Futtermittel enthält neben den erwünschten schwer verdaulichen Teilen auch ausreichende Mengen an Nahrungsquellen für Mikroorganismen, wie Hemicellulose, Beta-Glucane, Pentosane, Pektine und Inuline. Dadurch wird die Vermehrung von erwünschten Bakterien im Dickdarm gefördert. Im Traubentrester sind auch Polyphenole enthalten, welche entzündungshemmend wirken und dadurch die Darmgesundheit positiv beeinflussen. Der Praxisversuch zeigte, dass keine gesundheitlichen Probleme und kein Einfluss auf die Futteraufnahme zu erwarten sind. Informationen über Produktion oder Erwerb dieser Futterpellets unter www.pelletierung.at.