NÖ Getreidemarkt Woche 43/2022
EU benötigt viel Importmais
An den globalen Getreidemärkten hat sich nach dem jüngsten Bericht des internationalen Getreiderates (IGC) nichts an den fundamentalen Fakten geändert – Die Weltgetreideernte reicht knapp an den Rekord des Vorjahres heran – Die kleinere Maiserzeugung wird durch mehr Weizen, Gerste und Hafer ausgeglichen – Bei den Notierungen für Weizen gab es in der Vorwoche eine leichte Korrektur, wobei in den USA die Talsohle mittlerweile als erreicht eingeschätzt wird – Für Druck sorgten vor allem die aufgrund des starken Dollars hinter den Erwartungen liegenden US-Weizenexporte – Dagegen wurden die Kurse durch die Rücknahme der argentinischen Ernteerwartungen, die Sorgen um die Qualität der australischen Ernte und einer verlangsamten Aussaat in der Ukraine unterstützt – An der Euronext Paris verbilligte sich der Dezember-Weizenkontrakt bis Freitag um 1,2 Prozent auf 342,- Euro/t – Der November-Maiskontrakt verbesserte sich dagegen leicht auf 334,25 Euro/t (+1,0 Prozent) – In der EU-27 bleibt Mais knapp auch wenn seit Beginn der Saison bereits doppelt so viel Mais importiert worden ist wie 2021 – Für 2022/23 wird erwartet, dass die EU-27 mehr als ein Viertel ihres Verbrauchs wird importieren müssen – In Österreich hat sich die Maisernte mittlerweile nach Westen verlagert und erzielt im Mostviertel zufriedenstellende bis sehr zufriedenstellende Erträge – Das Kursblatt an der Produktenbörse in Wien blieb diese Woche sowohl für Brot- wie für Futtergetreide leer – Dennoch hört man von einer leichten Zunahme bei Lieferungen von Aufmischweizen nach Deutschland und Italien genauso, wie von – trotz kleiner Erntemengen - regen Importen aus Ungarn und der Slowakei – Insgesamt konzentrieren sich die Handelsaktivitäten auf die kurzfristige Deckung des Bedarfs.
Ldw. Produktenbörse Wien - Kursblatt Nr. 42 vom 19. Oktober 2022
Notierung vom | 19.10.2022 | 12.10.2022 | aktuelle Woche des Vorjahres |
Premiumweizen, inl., mind. 15,0 Prot., Fallzahl 280, 80 kg/hl | 397 bis 425 | 315 bis 325 | |
Qualitätsweizen, inl., mind. 14,0% Protein, Fallzahl 250, 80 kg/hl | 373 bis 395 | 290 bis 315 | |
Mahlweizen, inl., mind. 12,5% Protein, Fallzahl 220, 78 kg/hl | 350 bis 366 | ||
Durumweizen, inl., Fallzahl mind. 250, 80 kg/hl | |||
Mahlroggen, inl., 500 Amylogramm, 71 kg/hl | 360 bis 366 | ||
Gerste für Futterzwecke, inl., 62 kg/hl | 225 bis 230 | ||
Weizen für Futterzwecke, 70 kg/hl | |||
Mais für Industriezwecke | |||
Mais für Futterzwecke, gem. Empfehlung der EU-Kommission (2006/576/EG) E 22 | 247 bis 250 |
Die Preise verstehen sich, wenn nicht anders bezeichnet, als Großhandesabgabepreise exklusive Umsatzsteuer ab Verladestation, bzw. bei Auslandsware verzollt in Wien, per Tonne in Euro, netto Kassa