NÖ Getreidemarkt Woche 42/2022
Premiumweizen international gefragt
An den internationalen Getreidebörsen gaben die Notierungen zuletzt einen Großteil der Gewinne des letzten Monats wieder ab – Fundamental gibt es dafür keinen Grund – Im Gegenteil: Das US-Landwirtschaftsministerium hat in dem jüngst veröffentlichten Monatsreport seine Prognose zur weltweiten Weizenerzeugung 2022/23 um weitere 2,2 Mio. Tonnen auf 781 Mio. Tonnen herabgesetzt – Auch die weltweite Maisproduktion 2022/23 dürfte mit 1.168 Mio. Tonnen um 3,8 Mio. Tonnen kleiner als bislang erwartet ausfallen – Der Hauptgrund für die aktuelle Kursschwäche liegt eher in der Hoffnung, dass der Getreide-Korridor für die Ukraine trotz russischer Drohungen nun doch bestehen bleiben dürfte – An der Euronext Paris verbilligte sich der Dezember-Weizenkontrakt in der letzten Woche um 4,9 Prozent auf 346,25 Euro/t – Der November-Maiskontrakt gab im Wochenvergleich um vier Prozent auf 332,75 Euro/t nach – Am Ö-Getreidemarkt ging es in der Vorwoche mit den Weizennotierungen dagegen weiter aufwärts – Die heimischen Mühlen sind mittlerweile schon gut mit Ware eingedeckt und hielten sich mit Anschlussgeschäften entsprechend zurück – Steigendes Kaufinteresse kam zuletzt jedoch vom benachbarten Ausland – Vor allem Premiumweizen wird verstärkt aus Deutschland und der Schweiz, vermutlich zum Aufmischen der eigenen proteinschwachen Weizenpartien, nachgefragt – An der Wiener Produktenbörse verteuerte sich Premium- und Mahlweizen um acht bzw. 5,50 Euro auf durchschnittlich 411,- bzw. 358,- Euro/t – Kaum verändert zur Vorwoche zeigte sich Qualitätsweizen mit durchschnittlich 384,- Euro/t – Große Unsicherheit herrscht derzeit am Maismarkt – Die Preisvorstellungen der Käufer- und Verkäuferseite lagen entsprechend weit auseinander, sodass es zu keiner Notierung am Wiener Kurszettel kam.
Ldw. Produktenbörse Wien - Kursblatt Nr. 42 vom 19. Oktober 2022
Notierung vom | 19.10.2022 | 12.10.2022 | aktuelle Woche des Vorjahres |
Premiumweizen, inl., mind. 15,0 Prot., Fallzahl 280, 80 kg/hl | 397 bis 425 | 315 bis 325 | |
Qualitätsweizen, inl., mind. 14,0% Protein, Fallzahl 250, 80 kg/hl | 373 bis 395 | 290 bis 315 | |
Mahlweizen, inl., mind. 12,5% Protein, Fallzahl 220, 78 kg/hl | 350 bis 366 | ||
Durumweizen, inl., Fallzahl mind. 250, 80 kg/hl | |||
Mahlroggen, inl., 500 Amylogramm, 71 kg/hl | 360 bis 366 | ||
Gerste für Futterzwecke, inl., 62 kg/hl | 225 bis 230 | ||
Weizen für Futterzwecke, 70 kg/hl | |||
Mais für Industriezwecke | |||
Mais für Futterzwecke, gem. Empfehlung der EU-Kommission (2006/576/EG) E 22 | 247 bis 250 |
Die Preise verstehen sich, wenn nicht anders bezeichnet, als Großhandesabgabepreise exklusive Umsatzsteuer ab Verladestation, bzw. bei Auslandsware verzollt in Wien, per Tonne in Euro, netto Kassa