NÖ Getreidemarkt Woche 41/2022
Schwache EU-Maisernte
An den internationalen Börsen ging es in der letzten Woche mit den Getreidekursen wieder bergauf - Angetrieben wurde der jüngste Preisanstieg von den sich deutlich verschlechternden Aussichten für die europäischen Maisernte - So hat kürzlich die EU-Kommission ihre Prognose zur europäischen Maisernte nochmals nach unten revidiert - Mit nur mehr 51,9 Mio. Tonnen (-18,3 Mio.t gegenüber 2021) würde die EU-27 ihre schwächste Maisernte der letzten 15 Jahren einfahren - Besonders hart scheint es heuer die ungarischen Maisbauern zu treffen - Laut ungarischen Regierungsangaben dürfte sich die Maisproduktion gegenüber dem Vorjahr halbieren und nur noch knapp 3 Mio. t betragen - Damit würde Ungarn in diesem Wirtschaftsjahr sogar zum Nettoimporteur von Mais werden - An der Euronext Paris konnte sich der Dezember-Weizenkontrakt in der letzten Woche um 3,8% auf 364,25 Euro/t befestigen - Der November-Maiskontrakt verteuerte sich im Wochenvergleich um 2% auf 346,75 Euro/t – Der heimische Getreidemarkt bleibt weiterhin von großer Unsicherheit geprägt - Angesichts der aktuell stark schwankenden internationalen Notierungen agiert sowohl die Käufer- als auch die Verkäuferseite sehr zurückhaltend - An der Wiener Produktenbörse konnten sich die Brotweizennotierungen in der letzten Woche bei überschaubaren Umsätzen befestigen - So stieg Premiumweizen leicht auf durchschnittlich 403 Euro/t - Qualitätsweizen- und Mahlweizen konnten sich um zwei bzw. 1,50 Euro/t auf durchschnittlich 384,50 bzw. 352,50 Euro/t verbessern - Die heimische Maisernte läuft derzeit auf Hochtouren - Die Hektarerträge fallen vielerorts enttäuschend aus - Qualitativ gibt es bislang aber kaum Beanstandungen - Futtermais verteuerte sich in der letzten Woche um 2 Euro auf 338,50 Euro/t.
Ldw. Produktenbörse Wien - Kursblatt Nr. 41 vom 12. Oktober 2022
Notierung vom | 12.10.2022 | 05.10.2022 | aktuelle Woche des Vorjahres |
Premiumweizen, inl., mind. 15,0 Prot., Fallzahl 280, 80 kg/hl | 397 bis 425 | 396 bis 410 | 315 bis 336 |
Qualitätsweizen, inl., mind. 14,0% Protein, Fallzahl 250, 80 kg/hl | 373 bis 395 | 382 bis 387 | 280 bis 315 |
Mahlweizen, inl., mind. 12,5% Protein, Fallzahl 220, 78 kg/hl | 350 bis 366 | 350 bis 355 | |
Durumweizen, inl., Fallzahl mind. 250, 80 kg/hl | |||
Mahlroggen, inl., 500 Amylogramm, 71 kg/hl | 360 bis 366 | 248 | |
Gerste für Futterzwecke, inl., 62 kg/hl | 225 | ||
Weizen für Futterzwecke, 70 kg/hl | |||
Mais für Industriezwecke | 340 | ||
Mais für Futterzwecke, gem. Empfehlung der EU-Kommission (2006/576/EG) E 22 | 335 bis 342 | 240 bis 246 |
Die Preise verstehen sich, wenn nicht anders bezeichnet, als Großhandesabgabepreise exklusive Umsatzsteuer ab Verladestation, bzw. bei Auslandsware verzollt in Wien, per Tonne in Euro, netto Kassa