NÖ Getreidemarkt Woche 23/2022

Die internationalen Getreidebörsen standen in der vergangenen Woche ganz im Zeichen der Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der ukrainischen Exporte - Moskau signalisierte zuletzt die Bereitschaft, die Blockade der ukrainischen Häfen für den Getreidehandel demnächst zu lockern - Demnach dürften ukrainische Handelsschiffe mit Getreide an Bord das Schwarze Meer über einen humanitären Korridor sicher passieren - Unklar bleibt, ob Russland sich auf einen regelmäßigen Getreideexport einlassen wird oder nur die bereits in den ukrainischen Häfen lagernden Mengen freigeben will - Nach Angaben Kiews lagern in den Häfen derzeit 1,5 Mio. t Getreide - Insgesamt dürften sich die ukrainischen Lagervorräte noch auf insgesamt 25 Mio. t Getreide und Ölsaaten belaufen - Die internationalen Getreidebörsen reagierten auf diese Meldung mit deutlichen Kursverlusten - An der Euronext Paris gab der September-Weizenkontrakt in der Vorwoche um 7% auf 378,25 Euro/t nach - Der Juni-Maiskontrakt verlor im Wochenvergleich 6,8% und notierte zu Wochenbeginn mit 327,50 Euro/t - Am heimischen Kassamarkt ging die starke Preiskorrektur an den internationalen Getreidebörsen nicht spurlos vorüber - Der Handel mit alterntigem Brotgetreide kam vollständig zum Erliegen, die noch vorhandenen Restmengen sind dabei aber auch schon sehr überschaubar - Aber auch neue Abschlüsse über die kommende Ernte 2022 fanden keine statt - Es herrscht momentan einfach eine zu große Verunsicherung über die weitere Preisentwicklung im Getreidesektor - So wurde an der Wiener Produktenbörse in der Vorwoche nur Futtergetreide gelistet - Futtermais verbilligte sich um 14 Euro auf durchschnittliche 317 Euro/t.