NÖ Getreidemarkt Woche 21/2023
Preisrutsch setzt sich fort
Die internationalen Getreidebörsen verzeichneten in der letzten Woche herbe Verluste - Die für viele Marktteilnehmer überraschende Einigung über die Verlängerung des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine hat zu einem regelrechten Ausverkauf am internationalen Getreidemarkt geführt - Auch die guten Aussichten für die bevorstehende Getreideernte in Europa und Russland lasten immer stärker auf den Notierungen - In Frankreich befanden sich in der Vorwoche laut dem dortigen Agrarministerium noch 93% der Weizenbestände in einem guten bis exzellenten Zustand - Das ist der höchste Wert der letzten zehn Jahre und deutlich besser als im Vorjahr, als zu diesem Zeitpunkt lediglich 77% der Felder in dieser Kategorie bewertet wurden - Auch die Prognose für die russische Weizenernte wurde jüngst von 86,8 Mio. t auf 88 Mio. t angehoben - Grund dafür waren die ergiebigen Niederschläge im Süden des Landes, die sich entsprechend positiv auf die Getreidebestände ausgewirkt haben - An der Euronext Paris gab der September-Weizenkontrakt in der letzten Woche um weitere 7,7% auf 221 Euro/t nach - Der Juni-Maiskontrakt verbilligte sich im Wochenvergleich um 5,2% auf 217,50 Euro/t - Der österreichische Kassamarkt wird weiterhin von der Kaufzurückhaltung der Mühlen und Verarbeiter geprägt - Angesichts der anhaltenden internationalen Preisschwäche und der sich abzeichnenden guten europäischen Getreideernte 2023 sehen die Einkäufer keinen Grund sich längerfristig mit Ware einzudecken - An der Wiener Produktenbörse gab Qualitätsweizen seit der Letztnotierung Ende April um 31 Euro auf durchschnittlich 235 Euro/t nach - Futtermais verbilligte sich in der letzten Woche um weitere 3,50 Euro auf durchschnittlich 206,50 Euro/t.
Ldw. Produktenbörse Wien - Kursblatt Nr. 21 vom 24. Mai 2023
Notierung vom | 24.05.2023 | 17.05.2023 | aktuelle Woche des Vorjahres |
Premiumweizen, inl., mind. 15,0 Prot., Fallzahl 280, 80 kg/hl | |||
Qualitätsweizen, inl., mind. 14,0% Protein, Fallzahl 250, 80 kg/hl | 230 bis 238 | 230 bis 240 | 410 bis 418 |
Mahlweizen, inl., mind. 12,5% Protein, Fallzahl 220, 78 kg/hl | 205 | 205 bis 228 | |
Durumweizen, inl., Fallzahl mind. 250, 80 kg/hl | 300 bis 310 | ||
Mahlroggen, inl., 500 Amylogramm, 71 kg/hl | |||
Gerste für Futterzwecke, inl., 62 kg/hl | |||
Weizen für Futterzwecke, 70 kg/hl | |||
Mais für Industriezwecke | 330 | ||
Mais für Futterzwecke, gem. Empfehlung der EU-Kommission (2006/576/EG) E 22 | 200 | 205 bis 208 | 331 |
Die Preise verstehen sich, wenn nicht anders bezeichnet, als Großhandesabgabepreise exklusive Umsatzsteuer ab Verladestation, bzw. bei Auslandsware verzollt in Wien, per Tonne in Euro, netto Kassa