NÖ Getreidemarkt Woche 21/2021
Getreidebörsen ohne klare Richtung
An den internationalen Getreidebörsen kam es letzte Woche zu einem kräftigen Auf und Ab bei den Notierungen - Preisdämpfend wirkten vor allem die sich verbessernden Witterungsbedingungen auf der Nordhalbkugel - In den USA entwickelten sich die Winterweizenbestände, die im Frühjahr noch unter langanhaltenden Frösten und Trockenheit litten, dank ergiebiger Niederschläge zuletzt prächtig - Auch in Europa haben sich die Aufwuchsbedingungen für Getreide nach den Regenfällen der vergangenen Tage deutlich verbessert - Belastend wirken auch die erwarteten steigenden Getreideausfuhren Russlands in den kommenden Monaten - Die russischen Weizenvorräte dürften aktuell mit 6,6 Mio. t um fast 30% über dem Durchschnittswert der vergangenen fünf Jahre liegen - Dem entgegen steht der scheinbar unstillbare Hunger Chinas nach Getreide - Das Reich der Mitte hat auch in der Vorwoche reichlich Mais mit Lieferung in der kommenden Saison geordert - An der Euronext Paris ging der September-Weizenkontrakt in der letzten Woche knapp 1% auf 212,75 Euro/t zurück - Der Juni-Maiskontrakt konnte sich im Wochenvergleich mit 254,75 Euro/t knapp behaupten - Am österreichischen Kassamarkt ging es letzte Woche mit den Getreidepreisen weiter aufwärts - Neben Brotgetreide der alten Ernte, das nur mehr in Kleinmengen verfügbar ist, ist derzeit Mais bei den Aufkäufern überaus begehrt - Vor allem industrielle Verarbeiter scheinen noch eine größere Versorgungslücke bis zur neuen Ernte zu haben und suchen händeringend im In- und Ausland nach dem Rohstoff - An der Wiener Produktenbörse stieg in der Vorwoche Premium- und Qualitätsweizen um jeweils 3 Euro auf durchschnittlich 230 bzw. 226 Euro/t - Futtermais verteuerte sich in der letzten Woche um weitere 6 Euro auf 245 Euro/t.
Ldw. Produktenbörse Wien - Kursblatt Nr. 21 vom 26. Mai 2021
Notierung vom | 26.05.2021 | 19.05.2021 | aktuelle Woche des Vorjahres |
Premiumweizen, inl., mind. 15,0 Prot., Fallzahl 280, 80 kg/hl, Ernte 2020 | 228 bis 232 | 228 bis 232 | 185 |
Qualitätsweizen, inl., mind. 14,0% Protein, Fallzahl 250, 80 kg/hl, Ernte 2020 | 228 bis 229 | 226 | 175 bis 178 |
Mahlweizen, inl., mind. 12,5% Protein, Fallzahl 220, 78 kg/hl, Ernte 2020 | 224 | 173 bis 175 | |
Durumweizen, inl., Fallzahl mind. 250, 80 kg/hl | |||
Mahlroggen, inl., 500 Amylogramm, 71 kg/hl | 177 | 180 | |
Gerste für Futterzwecke, inl., 62 kg/hl, Ernte 2020 | 200 bis 205 | 133 bis 135 | |
Weizen für Futterzwecke, 70 kg/hl | |||
Mais für Industriezwecke | |||
Mais für Futterzwecke, gem. Empfehlung der EU-Kommission (2006/576/EG) E 20 | 245 | 143 |
Die Preise verstehen sich, wenn nicht anders bezeichnet, als Großhandesabgabepreise exklusive Umsatzsteuer ab Verladestation, bzw. bei Auslandsware verzollt in Wien, per Tonne in Euro, netto Kassa