NÖ Getreidemarkt Woche 20/2023
Getreideabkommen vor dem Aus?
An den internationalen Getreidemärkten rückte zuletzt das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine in den Fokus der Marktteilnehmer – Für steigende Unruhe sorgt das anhaltende Schweigen rund um die Zukunft des Exportkorridors über das Schwarze Meer – Obwohl die aktuelle Vereinbarung schon am 18. Mai ausläuft, sind nach Angaben von Marktbeobachtern bislang keine weiteren Gespräche zwischen den vier Verhandlungsparteien angesetzt – Die internationalen Getreidebörsen reagierten bislang auf die Drohung Russlands über eine Nichtverlängerung des Abkommens weit weniger stark, als das noch vor einigen Monaten der Fall war – Noch wirken auf das Börsengeschehen die momentan komfortable weltweite Versorgungslage am Weizenmarkt sowie die guten Ertragsaussichten für die neue europäische Weizenernte stärker – An der Euronext Paris gab der neue Frontweizenkontrakt September in der letzten Woche um 0,8 Prozent auf 239,50 Euro/t nach – Beim Juni-Maiskontrakt kam es im Wochenvergleich mit 229,50 Euro/t zu keiner Änderung – Der österreichische Kassamarkt ist weiter von klein gehandelten Mengen für den kurzfristigen Bedarf bestimmt – Zurückhaltendes Einkaufsverhalten der Mühlen und Verarbeiter aufgrund des rückläufigen internationalen Preisniveaus sowie die durchaus komfortable Versorgungssituation bleiben die Hauptursachen für die geringe Geschäftstätigkeit – Zudem entwickelten sich die heimischen Wintergetreidebestände überaus gut und lassen aus heutiger Sicht überdurchschnittliche Ernteergebnisse erwarten – An der Wiener Produktenbörse gab Premiumweizen seit der Letztnotierung Mitte April um 16 Euro auf durchschnittlich 275,- Euro/t nach – Futtermais verbilligte sich in den letzten drei Wochen um 21 Euro auf durchschnittlich 210,- Euro/t.
Ldw. Produktenbörse Wien - Kursblatt Nr. 20 vom 17. Mai 2023
Notierung vom | 17.05.2023 | 10.05.2023 | aktuelle Woche des Vorjahres |
Premiumweizen, inl., mind. 15,0 Prot., Fallzahl 280, 80 kg/hl | 260 bis 290 | ||
Qualitätsweizen, inl., mind. 14,0% Protein, Fallzahl 250, 80 kg/hl | 230 bis 240 | 400 bis 410 | |
Mahlweizen, inl., mind. 12,5% Protein, Fallzahl 220, 78 kg/hl | 205 bis 228 | ||
Durumweizen, inl., Fallzahl mind. 250, 80 kg/hl | 300 bis 310 | ||
Mahlroggen, inl., 500 Amylogramm, 71 kg/hl | |||
Gerste für Futterzwecke, inl., 62 kg/hl | |||
Weizen für Futterzwecke, 70 kg/hl | |||
Mais für Industriezwecke | 325 bis 332 | ||
Mais für Futterzwecke, gem. Empfehlung der EU-Kommission (2006/576/EG) E 22 | 205 bis 208 | 210 | 328 |
Die Preise verstehen sich, wenn nicht anders bezeichnet, als Großhandesabgabepreise exklusive Umsatzsteuer ab Verladestation, bzw. bei Auslandsware verzollt in Wien, per Tonne in Euro, netto Kassa