NÖ Getreidemarkt Woche 20/2021
Gute Ernteprognosen drücken Preise
An den internationalen Börsen haben sich die Getreidenotierungen, nach einer mehrwöchigen Rallye, in der Vorwoche deutlich korrigiert - Auslöser für den Stimmungswandel war die jüngste Schätzung des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) zur Weltgetreideversorgung 2021/22 - Demnach dürfte die weltweite Weizenproduktion heuer um 12,88 Mio. t auf 788,98 Mio. t gesteigert werden können - Höhere Erntemengen werden in der EU, GB, Argentinien, in der Ukraine und den USA erwartet - Aber auch der weltweite Weizenbedarf wird voraussichtlich einen neuen Rekordwert erreichen, was zu einer nahezu ausgeglichenen Weizenbilanz führen dürfte - Besser als ursprünglich erwartet fiel der Ausblick auf die globale Maisbilanz 2021/22 aus - Die weltweiten Lagerendbestände dürften, dank einer deutlich besseren US-Maisernte, erstmals seit Jahren wieder etwas anwachsen - Auch für Europa wird eine leicht höhere Maisernte als im Vorjahr prognostiziert - Dennoch muss die EU im kommenden Wirtschaftsjahr voraussichtlich 16 Mio. t Mais und damit um ein Drittel mehr als letztes Jahr importieren, um den stark steigenden Bedarf decken zu können - An der Euronext Paris büßte der September-Weizenkontrakt in der letzten Woche rund 4% auf 214,50 Euro/t ein - Der Juni-Maiskontrakt gab im Wochenvergleich um 2,4% auf 255,50 Euro/t nach - Am Ö-Kassamarkt kommen die deutlichen internationalen Preissteigerungen der letzten Wochen verzögert aber doch schön langsam an - An der Wiener Produktenbörse verbesserte sich Premium- und Qualitätsweizen um weitere 4,5 bzw. 1 Euro auf durchschnittlich 227 bzw. 223 Euro/t - Futtermais verteuerte sich allein in der letzten Woche um weitere 9 Euro auf 239 Euro/t - Einen deutlichen Preisanstieg gab es auch bei den Sojaschrot-Notierungen.
Ldw. Produktenbörse Wien - Kursblatt Nr. 20 vom 19. Mai 2021
Notierung vom | 19.05.2021 | 12.05.2021 | aktuelle Woche des Vorjahres |
Premiumweizen, inl., mind. 15,0 Prot., Fallzahl 280, 80 kg/hl, Ernte 2020 | 228 bis 232 | 224 bis 230 | 185 bis 188 |
Qualitätsweizen, inl., mind. 14,0% Protein, Fallzahl 250, 80 kg/hl, Ernte 2020 | 226 | 220 bis 226 | 174 bis 180 |
Mahlweizen, inl., mind. 12,5% Protein, Fallzahl 220, 78 kg/hl, Ernte 2020 | 224 | ||
Durumweizen, inl., Fallzahl mind. 250, 80 kg/hl | |||
Mahlroggen, inl., 500 Amylogramm, 71 kg/hl | 180 | 154 bis 155 | |
Gerste für Futterzwecke, inl., 62 kg/hl, Ernte 2020 | 133 bis 135 | ||
Weizen für Futterzwecke, 70 kg/hl | |||
Mais für Industriezwecke | |||
Mais für Futterzwecke, gem. Empfehlung der EU-Kommission (2006/576/EG) E 20 | 245 | 238 bis 240 | 143 |
Die Preise verstehen sich, wenn nicht anders bezeichnet, als Großhandesabgabepreise exklusive Umsatzsteuer ab Verladestation, bzw. bei Auslandsware verzollt in Wien, per Tonne in Euro, netto Kassa