NÖ Getreidemarkt Woche 15/2022
Knappe globale Versorgung
An den internationalen Getreidebörsen ging es in der letzten Woche mit den Notierungen deutlich nach oben, nachdem das US-Landwirtschaftsministerium seinem jüngsten Report zu den Versorgungsbilanzen veröffentlicht hat – Demnach dürften die globalen Weizenlagerbestände am Ende der laufenden Saison mit 278,4 Mio. Tonnen um 3,1 Mio. Tonnen geringer als bislang vermutet ausfallen – Bei Mais wurde dagegen die Prognose der globalen Lagerbestände am Saisonende auf 305,5 Mio. Tonnen leicht nach oben angepasst – Hauptgrund dafür sind die kriegsbedingt stockenden Exporte aus der Ukraine – In Russland nahmen zuletzt die Getreideausfuhren langsam wieder Fahrt auf, da die Preise im Vergleich zu anderen Herkunftsregionen deutlich günstiger sind – Der Krieg in der Ukraine bleibt aber weiter das Hauptthema am internationalen Getreidemarkt – Die geplante Offensive der russischen Armee im Südosten der Ukraine bereitet den Anlegern immer größere Sorgen – Die anschwellenden Kämpfe sprechen dafür, dass sich die Kriegshandlungen weiter in die Länge ziehen – An der Euronext Paris verteuerte sich der Mai-Weizenkontrakt in der letzten Woche um 4,3 Prozent auf 379,50 Euro/t – Der Juni-Maiskontrakt stieg im Wochenvergleich um 2,3 Prozent auf 326,25 Euro/t – Am österreichischen Kassamarkt wurde in der letzten Woche von etwas lebhafteren Geschäften berichtet – Vor allem inländische Mühlen haben sich zuletzt verstärkt mit Ware eingedeckt, um ihren Anschlussbedarf an die neue Ernte abzudecken – Offenbar scheinen sich nun die Aufkäufer mit dem aktuell hohen Preisniveau langsam abzufinden – An der Wiener Produktenbörse notierte Qualitäts- und Mahlweizen in der letzten Woche mit durchschnittlich 400,- Euro/t bzw. 385,- Euro/t unverändert zur Vorwoche.
Ldw. Produktenbörse Wien - Kursblatt Nr. 15 vom 13. April 2022
Notierung vom | 13.04.2022 | 06.04.2022 | aktuelle Woche des Vorjahres |
Premiumweizen, inl., mind. 15,0 Prot., Fallzahl 280, 80 kg/hl | 210 bis 214 | ||
Qualitätsweizen, inl., mind. 14,0% Protein, Fallzahl 250, 80 kg/hl | 403 | 390 bis 410 | 207 bis 212 |
Mahlweizen, inl., mind. 12,5% Protein, Fallzahl 220, 78 kg/hl | 382 | 385 | |
Durumweizen, inl., Fallzahl mind. 250, 80 kg/hl | 512 | ||
Mahlroggen, inl., 500 Amylogramm, 71 kg/hl | 342 | 335 bis 350 | |
Gerste für Futterzwecke, inl., 62 kg/hl | 170 bis 173 | ||
Weizen für Futterzwecke, 70 kg/hl | |||
Mais für Industriezwecke | 210 | ||
Mais für Futterzwecke, gem. Empfehlung der EU-Kommission (2006/576/EG) E 21 | 335 bis 338 | 210 bis 215 |
Die Preise verstehen sich, wenn nicht anders bezeichnet, als Großhandesabgabepreise exklusive Umsatzsteuer ab Verladestation, bzw. bei Auslandsware verzollt in Wien, per Tonne in Euro, netto Kassa