NÖ Getreidemarkt Woche 11/2022
Preishöchststände korrigiert
An den internationalen Getreidebörsen blieben die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges auch vergangene Woche die bestimmenden Faktoren, wobei die Notierungen auf jede Nachricht aus der Krisenregion mit Auf- und Abbewegungen reagierten - In einer ersten kurzfristigen Folgenabschätzung hat das US-Landwirtschaftsministerium in seinem dieswöchigen Monatsbericht vor allem das Welthandelsvolumen zurückgenommen, während das weltweite Angebot an Weizen aufgrund einer erhöhten Prognose für Australien sogar zunimmt - Der weltgrößte Weizenimporteur Ägypten hat angesichts der massiv gestiegenen Exportpreise und ausreichender Vorräte seine Importe vorübergehend eingestellt - Während damit die aufgeheizte Stimmung beruhigt werden soll, sorgt der Plan etlicher Länder Krisenlager anzulegen sowie das russische Exportverbot für den gegenteiligen Effekt - Dennoch hat sich der nun vorderste Mai-Weizenkontrakt an der Euronext Paris nach den Rekordständen von fast 400 Euro/t zu Beginn der Vorwoche wieder auf 378,75 Euro/t etwas abgeschwächt (-4,5%) - Auch der Juni-Mais-Kontrakt entwickelte sich in der Vorwoche auf 346 Euro/t weitgehend seitwärts (-1,8%) - Anders als die Börsen vermuten lassen, sind die Getreidegeschäfte am Kassamarkt sehr gering - Unter den Weizen notierte an der Wiener Produktenbörse zuletzt nur Mahlweizen, dieser allerdings mit 350 Euro/t um 42 Euro teurer als vor zwei Wochen - Mit 325 Euro/t kostete Futtermais um 54 Euro mehr als in der Vorwoche - Neben der Vermarktung der alten Ernte besteht aktuell große Ungewissheit bezüglich der kommenden ukrainischen Ernte, deren Frühjahrsanbau im April beginnen sollte.
Ldw. Produktenbörse Wien - Kursblatt Nr. 11 vom 16. März 2022
Notierung vom | 16.03.2022 | 09.03.2022 | aktuelle Woche des Vorjahres |
Premiumweizen, inl., mind. 15,0 Prot., Fallzahl 280, 80 kg/hl | 212 bis 216 | ||
Qualitätsweizen, inl., mind. 14,0% Protein, Fallzahl 250, 80 kg/hl | 208 bis 215 | ||
Mahlweizen, inl., mind. 12,5% Protein, Fallzahl 220, 78 kg/hl | 350 | ||
Durumweizen, inl., Fallzahl mind. 250, 80 kg/hl | 512 bis 540 | ||
Mahlroggen, inl., 500 Amylogramm, 71 kg/hl | 156 | ||
Gerste für Futterzwecke, inl., 62 kg/hl | 171 bis 175 | ||
Weizen für Futterzwecke, 70 kg/hl | |||
Mais für Industriezwecke | 210 | ||
Mais für Futterzwecke, gem. Empfehlung der EU-Kommission (2006/576/EG) E 21 | 300 bis 320 | 209 |
Die Preise verstehen sich, wenn nicht anders bezeichnet, als Großhandesabgabepreise exklusive Umsatzsteuer ab Verladestation, bzw. bei Auslandsware verzollt in Wien, per Tonne in Euro, netto Kassa