NÖ Getreidemarkt Woche 10/2022
Getreidepreise auf Rekordhoch
Die kriegerischen Handlungen Russlands in der Ukraine trieben die internationalen Getreidepreise in der letzten Woche weiter nach oben – Zeitweise herrschte an den Getreidebörsen regelrechte Panikstimmung – In den Importländern des Nahen Ostens, Nordafrikas und Südost- und Ostasiens steigt die Angst vor Versorgungsengpässen in den kommenden Monaten – Niemand kann abschätzen, wie lange Getreideexporte aus Russland und der Ukraine angesichts des Krieges sowie der daraus resultierenden Sanktionen ausgesetzt bleiben werden – Verschärfend kommt hinzu das Exportländer wie Argentinien, Ungarn, Bulgarien und Rumänien ihre Getreideexporte zuletzt einschränkten bzw. verzögerten, mit dem Versuch die steigenden Getreide- und Lebensmittelpreise im Inland damit etwas einzudämmen – Abseits des Krieges in der Ukraine sorgten in der letzten Woche flächendeckende Niederschläge in den Maisanbauregionen Argentiniens für eine gewisse Entspannung – Chinas Weizenbestände befinden sich dagegen in einem ungewöhnlich schlechten Zustand – An der Euronext Paris verteuerte sich der März-Weizenkontrakt allein in der letzten Woche um weitere 31 Prozent auf 422,50 Euro/t – Bei Mais stieg der neue Frontkontrakt mit Lieferung im Juni im Wochenvergleich um 21 Prozent auf 351,50 Euro/t – Angesichts der Preiskapriolen an den internationalen Börsen wurde am heimischen Kassamarkt zuletzt kaum etwas gehandelt – Die preislichen Vorstellungen der Verkäufer und Käufer liegen momentan weit auseinander – An der Wiener Produktenbörse verteuerte sich Futtermais um 19,50 Euro auf durchschnittlich 271,- Euro/t – Futterweizen wurde in der Vorwoche um durchschnittlich 300,- Euro/t gehandelt.
Ldw. Produktenbörse Wien - Kursblatt Nr. 10 vom 9. März 2022
Notierung vom | 09.03.2022 | 02.03.2022 | aktuelle Woche des Vorjahres |
Premiumweizen, inl., mind. 15,0 Prot., Fallzahl 280, 80 kg/hl | 368 bis 385 | 212 bis 215 | |
Qualitätsweizen, inl., mind. 14,0% Protein, Fallzahl 250, 80 kg/hl | 345 bis 375 | 208 bis 212 | |
Mahlweizen, inl., mind. 12,5% Protein, Fallzahl 220, 78 kg/hl | 350 | 203 bis 206 | |
Durumweizen, inl., Fallzahl mind. 250, 80 kg/hl | 512 bis 540 | ||
Mahlroggen, inl., 500 Amylogramm, 71 kg/hl | 310 | ||
Gerste für Futterzwecke, inl., 62 kg/hl | 172 bis 175 | ||
Weizen für Futterzwecke, 70 kg/hl | 300 | ||
Mais für Industriezwecke | |||
Mais für Futterzwecke, gem. Empfehlung der EU-Kommission (2006/576/EG) E 21 | 300 bis 320 | 262 bis 280 | 204 bis 210 |
Die Preise verstehen sich, wenn nicht anders bezeichnet, als Großhandesabgabepreise exklusive Umsatzsteuer ab Verladestation, bzw. bei Auslandsware verzollt in Wien, per Tonne in Euro, netto Kassa