NÖ Getreidemarkt Woche 09/2022
Ukraine-Krieg treibt Getreidepreise
Die russische Invasion in der Ukraine sorgt auch an den internationalen Getreidebörsen für massive Verwerfungen – Die Häfen der Ukraine sind durch die Kriegshandlungen mittlerweile blockiert, aber auch die Verladeaktivitäten in Russland sind zum Erliegen gekommen – Vereinbarte Getreidelieferungen an afrikanische und asiatische Importländer können nicht mehr erfüllt werden – Auch die internationalen Sanktionen gegen russische Banken und staatliche Unternehmen sowie der teilweise Ausschluss aus dem SWIFT-System dürften den russischen Getreidehandel ebenfalls schwer treffen – Nicht abzuschätzen sind momentan aber auch die Auswirkungen auf die Maisernte 2022 der Ukraine – Schäden an der ukrainischen Infrastruktur und militärische Aktivitäten auf dem Gebiet der Ukraine werden mit großer Wahrscheinlichkeit die Aussaat von Mais beeinträchtigen – Die internationalen Getreidebörsen reagierten mit teilweise panischen Kursanstiegen – An der Euronext Paris verteuerte sich der März-Weizenkontrakt in der letzten Woche um 15,4 Prozent auf 322,50 Euro/t – Der März-Maiskontrakt stieg im Wochenvergleich um fast 18 Prozent auf 311,- Euro/t – Dem heimischen Getreidemarkt fehlt momentan jegliche Orientierung – Die Restbestände der alten Ernte sind schon sehr überschaubar – Die Grundtendenz bei den Preisen bleibt zwar fest, doch es gibt in kürzester Zeit erhebliche Schwankungen – An der Wiener Produktenbörse fand die letzte Sitzung noch vor dem Kriegsausbruch in der Ukraine statt – Mahlweizen gab um 12,50 Euro/t auf durchschnittlich 307,50 Euro/t nach – Durumweizen notierte zuletzt mit 537,50 Euro/t – Futtermais konnte sich mit 251,50 Euro/t knapp auf dem Vorwochenniveau behaupten.
Ldw. Produktenbörse Wien - Kursblatt Nr. 09 vom 2. März 2022
Notierung vom | 02.03.2022 | 23.02.2022 | aktuelle Woche des Vorjahres |
Premiumweizen, inl., mind. 15,0 Prot., Fallzahl 280, 80 kg/hl | 368 bis 385 | 212 bis 215 | |
Qualitätsweizen, inl., mind. 14,0% Protein, Fallzahl 250, 80 kg/hl | 345 bis 375 | 206 bis 212 | |
Mahlweizen, inl., mind. 12,5% Protein, Fallzahl 220, 78 kg/hl | 300 bis 315 | 203 | |
Durumweizen, inl., Fallzahl mind. 250, 80 kg/hl | 535 bis 540 | ||
Mahlroggen, inl., 500 Amylogramm, 71 kg/hl | 310 | 152 bis 162 | |
Gerste für Futterzwecke, inl., 62 kg/hl | |||
Weizen für Futterzwecke, 70 kg/hl | 300 | ||
Mais für Industriezwecke | 252 bis 254 | 205 bis 208 | |
Mais für Futterzwecke, gem. Empfehlung der EU-Kommission (2006/576/EG) E 21 | 262 bis 280 | 250 bis 253 |
Die Preise verstehen sich, wenn nicht anders bezeichnet, als Großhandesabgabepreise exklusive Umsatzsteuer ab Verladestation, bzw. bei Auslandsware verzollt in Wien, per Tonne in Euro, netto Kassa