Moosbrugger: Neue Saisonkontingent-Verordnung erhöht Flexibilität
"Um die Ernten vollständig einbringen zu können und das Schadholz möglichst rasch aus unseren Wäldern zu bekommen, benötigen wir dringend mehr Erntehelfer und Saisonarbeitskräfte. Dass Sozialministerin Beate Hartinger-Klein nun nach intensiven Verhandlungen eine entsprechende Saisonkontingent-Verordnung in Begutachtung schickt, ist ein richtiger und äußerst wichtiger Schritt, der in der angespannten Situation - gerade in unseren Wäldern - zumindest eine gewisse Entlastung verspricht", betont Landwirtschaftskammer (LK) Österreich-Präsident Josef Moosbrugger. "Entscheidende Forderungen der LKÖ werden damit erfüllt. Wir erwarten uns dadurch mehr Flexibilität für unsere Bäuerinnen und Bauern", begrüßt der Präsident das Entgegenkommen der Ministerin.
Mehr Arbeitskräfte, an jeweilige Saison angepasst
Mit der Saisonkontingent-Verordnung wird einerseits eine Anhebung der Kontingente um 4,5% vorgenommen. In der Land- und Forstwirtschaft stehen damit nach der Begutachtung ganzjährig 2.727 Arbeitskräfte und zusätzlich 288 flexible Plätze für Erntehelfer zur Verfügung. Andererseits wird eine Saisonspitzenregelung geschaffen. Diese ermöglicht es, das Grundkontingent an Saisoniers und Erntehelfern in arbeitsintensiven Zeiten um bis zu 20% zu überschreiten. Diese zwischenzeitliche Erhöhung ist dann in der Nebensaison, wenn weniger Kräfte benötigt werden, wieder auszugleichen. "Mit dieser Neuerung sollte es gelingen, die Verfügbarkeit von Saison-Bewilligungen besser an den jeweils saisonal bestehenden Bedarf anpassen zu können", unterstreicht Moosbrugger.
Klimaverschlechterung, Strukturwandel, Bio und Sonderkulturen steigern Bedarf
Insgesamt verzeichnet die Land- und Forstwirtschaft seit Jahren einen steigenden Bedarf an Fremdarbeitskräften. Dies ist zum Teil auf den Strukturwandel und den damit verbundenen Rückgang an familieneigenem Arbeitspersonal zurückzuführen. Ein ganz wesentlicher Treiber für die steigenden Beschäftigtenzahlen ergibt sich auch aus den geänderten Anforderungen des Marktes. Der zunehmende Bioanteil und der grundlegende Trend zur Ökologisierung der Produktion verlangen wieder mehr händische Arbeitsschritte. Innerhalb der ohnedies arbeitskräfteintensiven Sonderkulturen gibt es zudem eine Verschiebung zu noch aufwendigeren Kulturen.
"Ein weiterer Faktor ist die dramatische Situation in unserer Forstwirtschaft, die massiv mit den immer schlimmeren Auswirkungen der Klimakatastrophe - Dürre, Sturm- und Schneebruchschäden sowie Borkenkäferkalamitäten - zu kämpfen hat. Das sorgt in vielen Regionen Österreichs für enorme Schadholzmengen. Diese müssen dringend aufgearbeitet werden, damit die Schäden nicht noch größer werden. Das ist ohne zusätzliche Arbeitskräfte oft nicht bewältigbar", so Moosbrugger, der in diesem Zusammenhang auch die Rettung der Holzkraftwerke durch Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger positiv hervorhebt.
Die Klimaverschlechterung führt aber auch zu immer häufigeren, atypischen Temperaturverläufen. Diese sorgen dafür, dass sich Arbeitsspitzen unterschiedlicher Kulturen ineinanderschieben oder tägliche Zuwächse entstehen, die erntetechnisch kaum mehr bewältigt werden können. Beim Spargel war dies im Vorjahr der Fall.
"Ein weiterer Faktor ist die dramatische Situation in unserer Forstwirtschaft, die massiv mit den immer schlimmeren Auswirkungen der Klimakatastrophe - Dürre, Sturm- und Schneebruchschäden sowie Borkenkäferkalamitäten - zu kämpfen hat. Das sorgt in vielen Regionen Österreichs für enorme Schadholzmengen. Diese müssen dringend aufgearbeitet werden, damit die Schäden nicht noch größer werden. Das ist ohne zusätzliche Arbeitskräfte oft nicht bewältigbar", so Moosbrugger, der in diesem Zusammenhang auch die Rettung der Holzkraftwerke durch Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger positiv hervorhebt.
Die Klimaverschlechterung führt aber auch zu immer häufigeren, atypischen Temperaturverläufen. Diese sorgen dafür, dass sich Arbeitsspitzen unterschiedlicher Kulturen ineinanderschieben oder tägliche Zuwächse entstehen, die erntetechnisch kaum mehr bewältigt werden können. Beim Spargel war dies im Vorjahr der Fall.