Mit GPS-Trackern hat das lange Suchen ein Ende

Stundenlange Wanderungen
im alpinen Gelände und
erfolglose Suchaktionen gehören
für viele Tierhalterinnen
und Tierhalter der Vergangenheit
an. Mittels GPS-Tracker
können diese ihre Tiere über
die gesamte Weidesaison überwachen
und beinahe auf den
Meter genau orten - vorausgesetzt,
das GPS-Gerät sendet
ein Signal. "Das erleichtert die
Kontrolle der Herde ungemein
und spart vor allem bei weitläufigen
Almflächen wertvolle
Arbeitszeit. Diese frei gewordene
Zeit kann dann beispielsweise
für eine verstärkte Kontrolle
der Tiergesundheit eingesetzt
werden“, erklärt Martin
Hirt, Digitalisierungsexperte
im LFI Österreich.
Persönliche Kontrolle wird unterstützt
Zusätzlich zeichnen die Tracker
die Wege der Tiere auf.
Das ist besonders für den Erhalt
der Almen und die Weideintensität
entscheidend. Gibt
es Gebiete, die die Tiere nicht
aufsuchen, kann mit einem
gezielten Umtrieb oder einer
Koppel das Weidemanagement
verbessert werden. Gleichzeitig
erkennt man mittels Standortanzeige,
wenn sich die Tiere
außerhalb von Zäunen oder
im Nachbartal befinden. Ist die
Funktion "digitaler Zaun" aktiv,
erhält man zusätzlich eine
Benachrichtigung aufs Handy,
sobald die Tiere die vorab definierte
Grenze überschritten
haben. Dadurch kann schneller
reagiert und die Tiere zurückgetrieben
werden.
Zu guter Letzt dienen die Ortungssysteme auch auf eine gewisse Art dem Herdenschutz. Sind große Beutegreifer in der Region, reagieren die Tiere oftmals darauf - sie suchen beispielsweise andere Gebiete auf, wodurch sich das Bewegungsmuster der Tiere ändert. Im schlimmsten Fall senden die GPS-Tracker trotz guter Netzabdeckung keine neuen Standorte mehr. Das ist möglicherweise ein Zeichen, dass es zu einem Riss gekommen ist. Für Bäuerinnen und Bauern dienen die regelmäßigen Standortübertragungen daher als Gewissheit, dass es den Tieren gut geht.
Zu guter Letzt dienen die Ortungssysteme auch auf eine gewisse Art dem Herdenschutz. Sind große Beutegreifer in der Region, reagieren die Tiere oftmals darauf - sie suchen beispielsweise andere Gebiete auf, wodurch sich das Bewegungsmuster der Tiere ändert. Im schlimmsten Fall senden die GPS-Tracker trotz guter Netzabdeckung keine neuen Standorte mehr. Das ist möglicherweise ein Zeichen, dass es zu einem Riss gekommen ist. Für Bäuerinnen und Bauern dienen die regelmäßigen Standortübertragungen daher als Gewissheit, dass es den Tieren gut geht.
Datenübertragung nur im verfügbaren Netz
"Eine regelmäßige Kontrolle
vor Ort ersetzen die GPS-Tracker
allerdings nicht. Sie
dienen vor allem dazu, lange
Suchzeiten zu verkürzen. Außerdem
kann man schneller
reagieren, sollte es Probleme
geben. Im Fall eines Wolfrisses
geht es dabei um eine frühzeitige
DNA-Entnahme beziehungsweise
den Schutz verbliebener
Tiere auf der Alm",
betont Reinhard Huber von der
Forschungsanstalt Raumberg-
Gumpenstein. "Der Vorteil
der GPS-Tracker ist, dass diese
über ausländische SIM-Karten
verfügen, die sich in das beste
verfügbare Netz einwählen.
Dadurch können auch in besonders
abgelegenen Gebieten
die stärksten Signale empfangen
werden. Das verbessert die
Sendeleistung der Geräte deutlich“,
so Huber.
Jeder Anbieter hat seine ei- gene App, die mit einem Passwort zugänglich ist. Der Standort der Tiere kann bequem per Smartphone, Tablet oder PC von jedem Ort aus überprüft werden. Die Sendeintervalle des GPS-Trackers lassen sich je nach Bedarf einstellen. Befinden sich die Tiere gerade in einem Gebiet ohne Netz, sendet das Gerät alle gespeicherten Standorte, sobald wieder eine Netzabdeckung zur Verfügung steht.
Zu beachten ist allerdings, dass ein enges Sendeintervall mehr Energie verbraucht. Daher raten die Anbieter, die empfohlenen Sendeintervalle einzuhalten. So ist gewährleistet, dass die Batterien beziehungsweise die Akkus die gesamte Weidesaison halten. Ein normales Intervall beträgt beispielsweise vier Stunden. Bei gutem Empfang und leistungsstarken Akku-Geräten ist auch ein Sendeintervall von ein bis zwei Stunden möglich.
Jeder Anbieter hat seine ei- gene App, die mit einem Passwort zugänglich ist. Der Standort der Tiere kann bequem per Smartphone, Tablet oder PC von jedem Ort aus überprüft werden. Die Sendeintervalle des GPS-Trackers lassen sich je nach Bedarf einstellen. Befinden sich die Tiere gerade in einem Gebiet ohne Netz, sendet das Gerät alle gespeicherten Standorte, sobald wieder eine Netzabdeckung zur Verfügung steht.
Zu beachten ist allerdings, dass ein enges Sendeintervall mehr Energie verbraucht. Daher raten die Anbieter, die empfohlenen Sendeintervalle einzuhalten. So ist gewährleistet, dass die Batterien beziehungsweise die Akkus die gesamte Weidesaison halten. Ein normales Intervall beträgt beispielsweise vier Stunden. Bei gutem Empfang und leistungsstarken Akku-Geräten ist auch ein Sendeintervall von ein bis zwei Stunden möglich.

GPS-Tracker werden teilweise gefördert
Die Anschaffungskosten der
Geräte liegen zwischen rund
100 und 200 Euro. Die Kosten
für die Datenübertragung
und Software betragen pro Jahr
rund 14 bis 25 Euro. Werden
mehrere Geräte angeschafft,
reduziert sich der Preis etwas.
Einzelne Bundesländer bieten
zudem Förderungen an. Genaue
Informationen dazu geben
die jeweiligen Landwirtschaftskammern.
Egal, welches Gerät im Einsatz
ist, es wird von einer deutlichen
Arbeitserleichterung berichtet.
Viele erklären zudem,
dass sie sogar häufiger zu ihren
Tieren schauen - insbesondere,
wenn sich diese nahe bei
einem Weg aufhalten und somit
die Zeit für eine aufwendige
Suche wegfällt. Befinden
sich die Tiere in einem Gebiet,
in dem die Tracker kein Signal
senden können, dann hilft
dies den Halterinnen und Haltern
ebenfalls, da sie wissen, in
welcher Richtung die Tiere gesucht
werden müssen. Außerdem
können neue Erkenntnisse
über die Weidebewegungen
der Tiere gewonnen werden:
Die Routen der Tiere können
pro Tag, pro Monat und über
die gesamte Weideperiode eingesehen
werden. Diese Informationen
helfen schlussendlich
bei der Entscheidung, ob
die Tiere auch im Folgejahr in
dasselbe Gebiet aufgetrieben
werden sollen.
Die Arbeitserleichterung sowie die bequeme Überwachung von zuhause sind jene Kriterien, die für die GPS-Ortung sprechen. Damit wird die Digitalisierung auf der Alm künftig weiter voranschreiten.
Die Arbeitserleichterung sowie die bequeme Überwachung von zuhause sind jene Kriterien, die für die GPS-Ortung sprechen. Damit wird die Digitalisierung auf der Alm künftig weiter voranschreiten.
Diese GPS-Tracker sind für Nutztiere erhältlich
In Österreich bieten die Firmen
Qtrack, Infostars und Hartl Consulting
Ortungssysteme für Weidetiere
an. Die Praxistauglichkeit der
Geräte von Qtrack und Infostars
wurde durch ein Forschungsprojekt
der HBLFA Raumberg-Gumpenstein
bestätigt. Die beiden
Geräte werden auch in den Lagerhäusern
angeboten. Zwischen den
GPS-Geräten gibt es hinsichtlich
Größe, Energieversorgung und
Sendeintervalleinstellung einige
Unterschiede:
- Die Firma Qtrack bietet das Akkugerät Qtrack Q4 mit SIM-Karte sowie einer stabilen Riemenhalterung für Rinder und kleine Wiederkäuer an.
- Die Firma Infostars hat vier Geräte im Angebot: das GL 501 mit Akku (entspricht Akkugerät Q4 von Qtrack), das GL 520 mit Batterie und das größere GL 505 mit Batterie. Die Tracker können direkt auf einem vier Zentimeter breiten Halsband montiert werden. Speziell für kleine Wiederkäuer wird das leichte Batteriegerät GL 50b angeboten.
- Die Firma Hartl Consulting bietet GPS-Tracker mit SIM-Karte und LoRaWan für Gebiete ohne Handyempfang an.