02.09.2016 |
von DI Gerald Biedermann
Kostenvergleich Pflug/Pfluglos
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Pflug braucht viel Energie
Der Pflug greift intensiv in den Boden ein. Je nach Bodenschwere ist ein großer Energieeinsatz in Form von Diesel notwendig. Bei der Auswertung der Arbeitserledigungskosten von 100 niederösterreichischen Betrieben mit Pflugeinsatz wurde ein durchschnittlicher Verbrauch von 24 Liter Diesel pro Hektar allein für das Pflügen festgestellt. Die Reparatur- und Verschleißkosten von Traktor und Pflug betrugen im Schnitt 29 Euro/ha, was variable Kosten in Höhe von zirka 60 Euro/ha bedeutet. Die durchschnittlichen Fixkosten für diesen Arbeitsgang betragen 40 Euro/ha, der Lohnansatz 17 Euro/ha bei zwölf Euro Stundenlohn. Dabei hat der Durchschnittsbetrieb immerhin 31 Hektar gepflügt, bei geringer Einsatzfläche ist mit höheren Kosten zu rechnen.
Arbeitserledigungskosten
Unterm Strich verursacht ein Hektar Pflugeinsatz bei den ausgewerteten Betrieben Arbeitserledigungskosten von 120 Euro, wobei die nachfolgende Saatbettbereitung je nach Bodentyp und System zusätzliche Kosten von 27 bis 100 Euro/ha erfordert. Bodenbearbeitungssysteme mit reduzierter Bearbeitung weisen geringere variable Kosten auf, weil mit sinkender Bearbeitungsintensität Dieselverbrauch und Reparaturkosten zurück gehen. Dies zeigt Abbildung 2 deutlich, die Daten stammen aus der KTBL-Datenbank. Treibstoffverbrauch für Pflanzenschutz und Ernte sind eingerechnet, bei der Mulchsaatvariante handelt es sich um eine mit tiefer Lockerung.
Mulchsaat hat hohe Ansprüche an Aussaattechnik
Bei Mulchsaat muss die Aussaattechnik größere Ansprüche als bei konventioneller Bodenbearbeitung erfüllen. In der Praxis haben sich gezogene Maschinen mit passiver Bodenbearbeitung, wie Kurzscheibenegge oder Zinken durchgesetzt, gebietsweise kommen auch Geräte mit rotierenden Bodenbearbeitungswerkzeugen, wie zum Beispiel Kreiselgrubber, zum Einsatz.
Die gezogenen Mulchsämaschinen mit passiver Bodenbearbeitung stehen mit einen Anschaffungswert von 52.800 Euro in den ÖKL-Richtwerten. Ein durchschnittlicher Ackerbaubetrieb erreicht die notwendige Auslastung dieser Technik nicht. In der Praxis gibt es viele Betriebe, die solch eine Maschine gemeinsam einsetzen. Mittels dargestellter Kalkulation ist ersichtlich, dass die Verdopplung der Einsatzfläche von 100 auf 200 Hektar die Kosten um 18 Euro/ha reduziert. Die Einsatzfläche kann zum Beispiel durch eine Maschinengemeinschaft gesteigert werden.
Das Mulchsaatsystem ist in der Praxis etabliert. Sollte bei einzelnen Kulturen ein Pflugeinsatz für sinnvoll erachtet werden, so erscheint es günstig, diese Technik zu mieten oder, wenn kein passender Traktor vorhanden ist, auszulagern.
Die gezogenen Mulchsämaschinen mit passiver Bodenbearbeitung stehen mit einen Anschaffungswert von 52.800 Euro in den ÖKL-Richtwerten. Ein durchschnittlicher Ackerbaubetrieb erreicht die notwendige Auslastung dieser Technik nicht. In der Praxis gibt es viele Betriebe, die solch eine Maschine gemeinsam einsetzen. Mittels dargestellter Kalkulation ist ersichtlich, dass die Verdopplung der Einsatzfläche von 100 auf 200 Hektar die Kosten um 18 Euro/ha reduziert. Die Einsatzfläche kann zum Beispiel durch eine Maschinengemeinschaft gesteigert werden.
Das Mulchsaatsystem ist in der Praxis etabliert. Sollte bei einzelnen Kulturen ein Pflugeinsatz für sinnvoll erachtet werden, so erscheint es günstig, diese Technik zu mieten oder, wenn kein passender Traktor vorhanden ist, auszulagern.
Strip Till
Strip Till als neues Verfahren hat in diversen Versuchen seine pflanzenbaulichen Möglichkeiten unter Beweis gestellt.
Derzeit wird es vor allem in den klassischen Reihenkulturen und auch im Raps eingesetzt. Betriebswirtschaftlich erscheint es sinnvoll, die ersten Versuche mit dem System überbetrieblich zu machen und einzelbetriebliche Anschaffungen genau durchzukalkulieren. Die Möglichkeit, Gülle als Depot mit geringen Emissionen auszubringen, kann ein großer Vorteil dieses Systems sein. Die dazu erforderliche Technik kann nur überbetrieblich wirtschaftlich eingesetzt werden. Zudem ist die beim abgesetzten System notwendige Anschaffung eines Parallelfahrsystems mit Kosten verbunden. Dieses sollte dann auch bei der Bodenbearbeitung eingesetzt werden.
Derzeit wird es vor allem in den klassischen Reihenkulturen und auch im Raps eingesetzt. Betriebswirtschaftlich erscheint es sinnvoll, die ersten Versuche mit dem System überbetrieblich zu machen und einzelbetriebliche Anschaffungen genau durchzukalkulieren. Die Möglichkeit, Gülle als Depot mit geringen Emissionen auszubringen, kann ein großer Vorteil dieses Systems sein. Die dazu erforderliche Technik kann nur überbetrieblich wirtschaftlich eingesetzt werden. Zudem ist die beim abgesetzten System notwendige Anschaffung eines Parallelfahrsystems mit Kosten verbunden. Dieses sollte dann auch bei der Bodenbearbeitung eingesetzt werden.
Direktsaat
Beim Direktsaatsystem wird nur minimal in den Boden eingegriffen, wodurch Diesel- und Reparaturkosten weit geringer als bei den übrigen Systemen sind. Der Erfolg der Direktsaat hängt stark von der verwendeten Sätechnik (Feldaufgang) und der Fruchtfolge sowie dem Pflanzenschutzmanagement ab.
Nachdem die Bodenbearbeitung bei diesem System weitgehend entfällt, fallen weit weniger Traktorstunden pro Hektar an. Einen größeren Traktor benötigt man bei diesem System nur für Aussaat und Abfuhr des Erntegutes. Daher ist auch bei Direktsaat der überbetriebliche Maschineneinsatz sinnvoll.
Nachdem die Bodenbearbeitung bei diesem System weitgehend entfällt, fallen weit weniger Traktorstunden pro Hektar an. Einen größeren Traktor benötigt man bei diesem System nur für Aussaat und Abfuhr des Erntegutes. Daher ist auch bei Direktsaat der überbetriebliche Maschineneinsatz sinnvoll.
Auswirkung auf die Produktionskosten
Unterm Strich zählen die Produktionskosten pro Einheit, beim Marktfruchtbetrieb zum Beispiel pro Tonne Winterweizen. Sinken die Produktionskosten, rechnet sich die Getreideproduktion bei niedrigeren Erzeugerpreisen.
Die Einsparungen bei variablen und fixen Maschinenkosten übersteigen in der Regel eventuelle Mindererträge durch reduzierte Bodenbearbeitung. Zusätzlich sind die positiven Effekte auf das Bodenleben und –gefüge durch den Pflugverzicht schwer monetär zu bewerten und bleiben daher unberücksichtigt. Bei einer Reduktion der Bearbeitungsintensität gilt es, vorhandene und teure Überkapazitäten bei den Traktoren abzubauen. Aufgrund der kostenintensiven Technik könnte die Auslagerung der Aussaat (Lohnunternehmer, Maschinenring) überlegt werden.
Die Einsparungen bei variablen und fixen Maschinenkosten übersteigen in der Regel eventuelle Mindererträge durch reduzierte Bodenbearbeitung. Zusätzlich sind die positiven Effekte auf das Bodenleben und –gefüge durch den Pflugverzicht schwer monetär zu bewerten und bleiben daher unberücksichtigt. Bei einer Reduktion der Bearbeitungsintensität gilt es, vorhandene und teure Überkapazitäten bei den Traktoren abzubauen. Aufgrund der kostenintensiven Technik könnte die Auslagerung der Aussaat (Lohnunternehmer, Maschinenring) überlegt werden.
Dieselverbrauch
beim konventionellen System (Pflug), Mulchsaat mit tiefer Lockerung und Direktsaat. Beim System Strip Till liegt der Dieselverbrauch zwischen Mulch- und Direktsaat.