04.06.2019 |
von DI Vera Pachtrog
Kartoffelkäfer: Fokus liegt auf Junglarven
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Schläge in unmittelbarer Nähe zu Feldern mit Vorjahresbefall sind besonders gefährdet. Warme Witterung begünstigt zusätzlich ein zeitiges Auftreten des Schädlings. 2018 verursachte der Käfer auf solchen Risikoschlägen vereinzelt Schäden durch Reifungsfraß an den noch wenig entwickelten Kartoffelpflänzchen. In solchen Fällen kann man Teilflächen mit einem Kontaktinsektizid behandeln. Hierbei handelt es sich aber um keine Standardmaßnahme. Sie ist nur in Ausnahmefällen durchzuführen. Der Fokus der Kartoffelkäferbekämpfung liegt beim Massenauftreten der Junglarven.
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Die Entwicklung verfolgen
Im Frühjahr verlässt der Käfer sein Winterquartier und beginnt mit dem Reifungsfraß. Danach legt er die Eier in Gruppen an der Blattunterseite ab. Je nach Witterung ist eine gezielte Behandlung dann meist innerhalb einer Woche erforderlich. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt bei den Junglarven.
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Actara und Dantop stehen nicht mehr zur Verfügung
Gegen den Kartoffelkäfer zeigen Spritzungen mit den Produkten Biscaya und Mospilan 20 SG die beste Wirkung. Mit diesen Produkten sind mit einer Behandlung neben den Junglarven auch Käfer und Altlarven gut zu bekämpfen. Die Produkte Actara und Dantop stehen in der heurigen Saison für die Bekämpfung nicht mehr zur Verfügung. Sie sind vom Verbot der Freilandanwendung gewisser Neonicotinoide betroffen. Actara darf auch nicht mehr am Betrieb gelagert werden, da die Aufbrauchsfrist mit Mitte Dezember verstrichen ist. Dantop besitzt nur noch Indikationen für die Verwendung unter Glas.
Vom Neonicotinoidverbot ist auch die Gaucho-Beizung betroffen.
Vom Neonicotinoidverbot ist auch die Gaucho-Beizung betroffen.
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Alverde und Coragen zum Resistenzmanagement
Eine ähnlich verlässliche Wirkung zeigen die Produkte Alverde und Coragen, die aufgrund anderer Wirkungsmechanismen eine gut wirksame Alternative sind. Alverde ist nach der letztjährigen Vertriebspause in dieser Saison wieder im Handel erhältlich. Die beiden Produkte wirken über Fraß und Kontakt, eine systemische Wirkstoffverteilung in der Pflanze ist nicht gegeben. Deshalb ist eine gute Benetzung der Kartoffelpflanzen notwendig. Alverde und Coragen besitzen untereinander und auch zu anderen Wirkstoffen keine Kreuzresistenz und sind daher wichtige Bausteine für ein Resistenzmanagement bei der Bekämpfung des Kartoffelkäfers. Falls eine Folgespritzung notwendig ist, sollte man unbedingt die Wirkstoffgruppe wechseln.
Kartoffelkäferbekämpfung im Biolandbau
Im biologischen Kartoffelbau werden das Neembaumpräparat NeemAzal-T/S sowie die Bakterienpräparate Novodor FC und SpinTor eingesetzt. NeemAzal-T/S führt nicht unmittelbar zum Tod, es hat eine fraßhemmende Wirkung und stört die Fruchtbarkeit der Käfer und die Larvenentwicklung.
Novodor FC wirkt fraßstoppend und abtötend. Bei höherer Befallsdichte und Auftreten von älteren Larven sollte Novodor FC mit fünf Litern je Hektar angewendet werden. Bei anhaltender Zuwanderung und Eiablage können zwei bis drei Behandlungen notwendig werden.
Gute Erfolge können bei stärkerem Befall auch mit Spritzfolgen von NeemAzal-T/S und Novodor FC erzielt werden. Dabei wird zuerst NeemAzal-T/S ausgebracht und einige Tage später mit Novodor FC behandelt. Die Anwendung sollte bereits beim Auftreten der ersten Junglarven erfolgen.
Das Produkt SpinTor enthält den Wirkstoff Spinosad, der aus Stoffwechselprodukten des natürlich vorkommenden Bodenbakteriums Saccharopolyspora spinosa besteht. Das Mittel wirkt durch Fraß und Kontakt gegen die Larven. Es besteht keine Kreuzresistenz zu anderen Wirkstoffen. Grundsätzlich ist SpinTor zur Anwendung im ökologischen Landbau geeignet. Allfällige Einschränkungen oder Einsatzverbote einzelner Bio-Verbände sowie im Rahmen des Vertragsanbaues sind aber zu beachten. Da SpinTor als bienengefährlich eingestuft ist, sind die entsprechenden Auflagen unbedingt einzuhalten.
Novodor FC wirkt fraßstoppend und abtötend. Bei höherer Befallsdichte und Auftreten von älteren Larven sollte Novodor FC mit fünf Litern je Hektar angewendet werden. Bei anhaltender Zuwanderung und Eiablage können zwei bis drei Behandlungen notwendig werden.
Gute Erfolge können bei stärkerem Befall auch mit Spritzfolgen von NeemAzal-T/S und Novodor FC erzielt werden. Dabei wird zuerst NeemAzal-T/S ausgebracht und einige Tage später mit Novodor FC behandelt. Die Anwendung sollte bereits beim Auftreten der ersten Junglarven erfolgen.
Das Produkt SpinTor enthält den Wirkstoff Spinosad, der aus Stoffwechselprodukten des natürlich vorkommenden Bodenbakteriums Saccharopolyspora spinosa besteht. Das Mittel wirkt durch Fraß und Kontakt gegen die Larven. Es besteht keine Kreuzresistenz zu anderen Wirkstoffen. Grundsätzlich ist SpinTor zur Anwendung im ökologischen Landbau geeignet. Allfällige Einschränkungen oder Einsatzverbote einzelner Bio-Verbände sowie im Rahmen des Vertragsanbaues sind aber zu beachten. Da SpinTor als bienengefährlich eingestuft ist, sind die entsprechenden Auflagen unbedingt einzuhalten.