19.10.2017 |
von Ing. Hans Egger, Pflanzenbauref. LK Kärnten
Jetzt Grünland und Futterbestand pflegen
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Die Herbstdüngung sollte nicht zu früh erfolgen, da sonst der Grünlandbestand zu hoch aufwächst. Sie darf aber auch nicht zu spät erfolgen, damit die leicht löslichen Nährstoffe, insbesondere der Ammoniumstickstoff (vor allem die Jauche ist davon betroffen), noch in der Pflanzenmasse aufgenommen werden. In jeder Höhenlage sollten nach der Ausbringung noch 14 Tage Zeit für die Nährstoffaufnahme und für das Überwachsen insbesondere von Mist durch die Grasnarbe bleiben.
Die Gülle bzw. Jauche braucht bei der Herbstausbringung nicht unbedingt mit Wasser verdünnt zu werden. Die Ausbringungsmenge sollte bei gleichmäßiger Verteilung 15 m³/ha nicht übersteigen. Bei Stallmist liegt die Einsatzmenge auf Wiesen bei 20 t/ha. Bei reifem Kompost oder fertigem Rottemist sollten 10 bis 15 t/ha auf Wiesen und Weiden nicht überschritten werden. Pflanzen, die ausreichend mit Kalium versorgt sind, haben eine wesentlich bessere Winterhärte.
Die Gülle bzw. Jauche braucht bei der Herbstausbringung nicht unbedingt mit Wasser verdünnt zu werden. Die Ausbringungsmenge sollte bei gleichmäßiger Verteilung 15 m³/ha nicht übersteigen. Bei Stallmist liegt die Einsatzmenge auf Wiesen bei 20 t/ha. Bei reifem Kompost oder fertigem Rottemist sollten 10 bis 15 t/ha auf Wiesen und Weiden nicht überschritten werden. Pflanzen, die ausreichend mit Kalium versorgt sind, haben eine wesentlich bessere Winterhärte.
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Nutzung der Herbstweide
Die vom Boden nachgelieferten Nährstoffe und wüchsige Wetterlagen veranlassen immer mehr Bauern, den letzten Aufwuchs im Jahr als Nachweide zu verwerten. Bei guten Bedingungen liegen die Futtererträge zwischen 400 und 1300 kg Trockenmasse (TM)/ha. Die Rohproteinwerte von 150 bis 200 g/kg TM bei Energiewerten von 5,1 bis 6,4 MJ NEL/kg TM sind für die Weidetiere optimal zu verwerten.
Oft ist vor allem bei nassem Wetter die Rohfaser mit 160 bis 200 g/kg TM etwas niedrig, daher sollte etwas Heu als Struktur zur Weideration angeboten werden. Die Weide sollte schonend erfolgen, damit die Grünlandnarbe nicht durch den Viehtritt bei nassem Wetter zerstört wird.
Oft ist vor allem bei nassem Wetter die Rohfaser mit 160 bis 200 g/kg TM etwas niedrig, daher sollte etwas Heu als Struktur zur Weideration angeboten werden. Die Weide sollte schonend erfolgen, damit die Grünlandnarbe nicht durch den Viehtritt bei nassem Wetter zerstört wird.
Mulchen oder schlägeln
Kann der letzte Aufwuchs nicht durch das Weidevieh verwertet werden, so besteht noch die Möglichkeit, diesen zu mulchen oder zu schlägeln, wenn die Bestandeshöhe von mehr als 15 cm noch vor dem Winter erreicht wird. Der Vorteil liegt darin, dass die optimale Bestandeshöhe von 7 bis 10 cm erreicht und der Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumpool ein wenig aufgebessert wird.
Erreicht der Grünlandbestand beispielsweise eine Bruttoaufwuchshöhe von 21 cm (Nettoaufwuchshöhe 14 cm), so kann mit einem Trockenmasseertrag von ca. 1400 kg pro ha gerechnet werden. Somit würden ca. 12 kg P2O5, 35 kg K2O und 35 kg Reinstickstoff pro ha durch das gemulchte Pflanzenmaterial eingebracht. Allerdings sollte der Weide der Vorzug gegeben werden, weil dies wirtschaftlicher ist.
Erreicht der Grünlandbestand beispielsweise eine Bruttoaufwuchshöhe von 21 cm (Nettoaufwuchshöhe 14 cm), so kann mit einem Trockenmasseertrag von ca. 1400 kg pro ha gerechnet werden. Somit würden ca. 12 kg P2O5, 35 kg K2O und 35 kg Reinstickstoff pro ha durch das gemulchte Pflanzenmaterial eingebracht. Allerdings sollte der Weide der Vorzug gegeben werden, weil dies wirtschaftlicher ist.
Wuchshöhe vor dem Winter
Das Futter sollte in einer Höhe von 7 bis 10 cm in den Winter gehen (siehe Grafik 1). Gehen die Bestände länger über den Winter, so erhöht sich die Gefahr von Schneeschimmelbefall. Vor allem Gräser, insbesondere die Raygräser, sind davon betroffen. Deswegen sollten die Pflanzenbestände bei 5 bis 7 cm gemäht oder bei 3 bis 5 cm beweidet werden, um später noch 7 bis 10 cm Bestandeshöhe vor dem Winter zu erreichen.
Rotklee- und luzernebetonte Feldfutterbestände sollten ebenfalls mit ca. 7 bis 10 cm über den Winter gehen. Jedoch ist bei Luzerne zu beachten, dass die letzte Nutzung nicht zu spät erfolgt, da diese Pflanze Reservestoffe in die Wurzeln einlagert. Deshalb sollte auf die Schnitthöhe von mind. 8 bis 10 cm geachtet werden. Wird tiefer gemäht, werden die Erneuerungsknospen der Triebe verletzt und damit wird die Luzernepflanze in ihrer Triebkraft und Ausdauer extrem geschwächt. Die Luzerne kann deswegen durchaus mit einer Bestandshöhe über 20 cm im Winter gehen.
Rotklee- und luzernebetonte Feldfutterbestände sollten ebenfalls mit ca. 7 bis 10 cm über den Winter gehen. Jedoch ist bei Luzerne zu beachten, dass die letzte Nutzung nicht zu spät erfolgt, da diese Pflanze Reservestoffe in die Wurzeln einlagert. Deshalb sollte auf die Schnitthöhe von mind. 8 bis 10 cm geachtet werden. Wird tiefer gemäht, werden die Erneuerungsknospen der Triebe verletzt und damit wird die Luzernepflanze in ihrer Triebkraft und Ausdauer extrem geschwächt. Die Luzerne kann deswegen durchaus mit einer Bestandshöhe über 20 cm im Winter gehen.
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Kalkung jetzt möglich
Aufgrund der geringeren Arbeitsspitzen sollte vorzugsweise im Spätherbst bei guter Befahrbarkeit der Böden eine Kalkung erfolgen. Kalk fördert das Wurzelwachstum, wodurch die Nährstoffaufnahme der Pflanzen verbessert wird. Vor allem bei niedrigen pH-Werten kommt es zu einer Festlegung von Phosphor. Durch eine Kalkung wird dem entgegengewirkt. Bei einem pH-Wert unter 5,5 nimmt die Verfügbarkeit der Hauptnährstoffe ab.
Mithilfe einer Bodenuntersuchung kann man den genauen pH-Wert bestimmen. Liegt der anzustrebende pH-Wert im Grünland in Abhängigkeit von der Bodenschwere bei leichten Böden um 5,25, bei mittleren um 5,75 und um 6,25 bei schweren Böden, so ist eine Kalkdüngung unbedingt durchzuführen (siehe Tabelle). Bei Böden mit hohem Magnesiumgehalt muss kohlensaurer Kalk (magnesiumfreier Kalk) ausgebracht werden, bei solchen mit zu niedrigen Magnesiumwerten ist Dolomitkalk (magnesiumhältige Düngekalk) zu streuen. Bei Grünlandflächen liegen die Kalkdüngermengen zwischen 1000 und 2000 kg pro ha bzw. es sollten 0,5 bis 1,0 t CaO pro ha innerhalb von 4 bis 6 Jahren gedüngt werden.
Mithilfe einer Bodenuntersuchung kann man den genauen pH-Wert bestimmen. Liegt der anzustrebende pH-Wert im Grünland in Abhängigkeit von der Bodenschwere bei leichten Böden um 5,25, bei mittleren um 5,75 und um 6,25 bei schweren Böden, so ist eine Kalkdüngung unbedingt durchzuführen (siehe Tabelle). Bei Böden mit hohem Magnesiumgehalt muss kohlensaurer Kalk (magnesiumfreier Kalk) ausgebracht werden, bei solchen mit zu niedrigen Magnesiumwerten ist Dolomitkalk (magnesiumhältige Düngekalk) zu streuen. Bei Grünlandflächen liegen die Kalkdüngermengen zwischen 1000 und 2000 kg pro ha bzw. es sollten 0,5 bis 1,0 t CaO pro ha innerhalb von 4 bis 6 Jahren gedüngt werden.
Kalkbedarf von Acker- und Grünland in Abhängigkeit von Bodenschwere und pH Wert im Zeitraum von 4 bis 6 Jahren
Bodenschwere | ph-Wert kleiner als | Kalkbedarf (t/ha CaO) |
Grünland | ||
leicht | 5,25 | 0,5 |
mittel | 5,75 | 0,75 |
schwer | 6,25 | 1,0 |
Ackerland | ||
leicht | 5,75 | 0,5 |
mittel | 6,25 | 1,25 |
schwer | 6,75 | 2,0 |
Auch auf Almböden, die laut Bodenanalyse einen
Kalkbedarf aufweisen, können durch eine gezielte Kalkung die
Almweideflächen verbessert werden. Das Einbringen von gelöschtem Kalk in
Wirtschaftsdünger ist möglich bzw. die Wirtschaftsdüngerausbringung
kann unmittelbar vor und nach der Kalkausbringung erfolgen. Wird aus
arbeitstechnischen Gründen im Berggebiet gelöschter Kalk in die
Wirtschaftsdünger eingemischt, muss darauf geachtet werden, dass es zu
keinem Absetzen des Kalkes in der Jauche- oder Güllegrube kommt. Es gibt
spezielle Güllekalke, die einen optimalen Vermahlungsgrad aufweisen.
Leichte und mittelschwere Böden bevorzugen einen langsam wirkenden Kalkdünger, z. B. Kohlensaurer Kalk, Feuchtkalk mit oder ohne Schwefel (S) oder Magnesium, Kalkkorn granuliert. Für schnelle Erfolge ist der Vermahlungsgrad des Kalkes am wichtigsten, vor allem bei der Anwendung von Einstreukalken. Hier gilt: je feiner desto besser.
Das Abschleppen der Wiesen sollte im Herbst vor allem auf Weiden erfolgen, die mit Mist gedüngt werden. Ein Abschleppen im Frühling ist nicht möglich, weil der Weidebeginn sehr früh erfolgt. Generell kann das Einreiben des Mistes bei einem trockenen Herbst durchgeführt werden. Das Abschleppen im Herbst kann auch noch empfohlen werden, wenn Maulwurfshügel stark auftreten und diese im Herbst noch verteilt werden.
Leichte und mittelschwere Böden bevorzugen einen langsam wirkenden Kalkdünger, z. B. Kohlensaurer Kalk, Feuchtkalk mit oder ohne Schwefel (S) oder Magnesium, Kalkkorn granuliert. Für schnelle Erfolge ist der Vermahlungsgrad des Kalkes am wichtigsten, vor allem bei der Anwendung von Einstreukalken. Hier gilt: je feiner desto besser.
Das Abschleppen der Wiesen sollte im Herbst vor allem auf Weiden erfolgen, die mit Mist gedüngt werden. Ein Abschleppen im Frühling ist nicht möglich, weil der Weidebeginn sehr früh erfolgt. Generell kann das Einreiben des Mistes bei einem trockenen Herbst durchgeführt werden. Das Abschleppen im Herbst kann auch noch empfohlen werden, wenn Maulwurfshügel stark auftreten und diese im Herbst noch verteilt werden.