Holzheizen ist am günstigsten
Selbst bei den Gesamtkosten ist Heizen mit modernen Holzheizungen unschlagbar günstig.
Das fördert der jährlich vor der Heizsaison mit Spannung erwartete praxisbasierte Heizkostenvergleich der Landwirtschaftskammer zutage.
Gesamtkosten: Nummer 1
Das Ergebnis ist eindeutig: Der natürliche, klimafreundliche Brennstoff Holz verteidigt seine Spitzenposition und geht auch heuer wieder als Dreifach-Sieger hervor. Hackschnitzel, Brennholz und Pellets sind nicht zu schlagen. Trotz zum Teil höherer Anschaffungskosten bei modernen Holzheizungen sind diese in der Gesamtkostenrechnung unschlagbar. „Die jährlichen Kosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus (170 m²) mit einer Heizlast von 21 Kilowatt und einem Wärmebedarf von 27.300 Kilowattstunden betragen 2.434 Euro bei einer Stückholzheizung, 2.726 Euro bei Hackgut und 2.849 Euro, wenn mit Pellets geheizt wird“, rechnen die Energieexperten Christian Metschina und Klaus Engelmann vor (Grafik oben). Berechnet wurde ein laut Statistik Austria durchschnittliches steirisches Einfamilienhaus, wie es häufig anzufinden ist.
Ölpreise steigen stark
3.543 Euro kostet derzeit das Heizen mit Öl für ein Einfamilienhaus. Damit haben Ölheizer, trotz niedriger Anschaffungskosten für die Heizung, die höchsten Gesamtkosten. Heizöl ist derzeit so teuer, wie zuletzt 2014. Im vergangenen Jahr sind die Brennstoffkosten um 23 Prozent gestiegen. Einmal mehr zeigt sich, dass der Ölpreis hohen Schwankungen ausgesetzt ist. Die Rechnung zahlen die rund 110.000 steirischen Haushalte, die derzeit auf Heizöl setzen.
„Raus aus dem Öl“-Bonus
Die Bundesregierung plant in ihrer #mission2030 einen kompletten Ausstieg aus Ölheizungen. Als ersten Schritt dazu hat Bundesministerin Elisabeth Köstinger den „Raus aus dem Öl“-Bonus initiiert. Sowohl Privatpersonen, als auch Betriebe können sich zusätzlich zu bestehenden Förderungen einen 5.000-Euro-Bonus sichern. Dazu muss die Ölheizung bei einer Sanierung gegen eine Biomasseheizung oder einen Nahwärmeanschluss getauscht werden.
Beim errechneten Praxisbeispiel der Landwirtschaftskammer ist die Wärmepumpe chancenlos. Mit 3.101 Euro jährlichen Gesamtkosten liegt die Luft-Wärmepumpe deutlich hinter den Erneuerbaren. Vor allem an den kältesten Wintertagen nimmt die Effizienz der Luft-Wärmepumpe deutlich ab. Bei vielen Geräten wird die erforderliche Spitzenlast bei sehr niedrigen Außentemperaturen mit einem integrierten Heizstab abgedeckt. Das treibt den Stromverbrauch sowie die Kosten in die Höhe und macht die Heizung an kalten Tagen ähnlich ineffizient wie eine Stromdirektheizung.
Beim errechneten Praxisbeispiel der Landwirtschaftskammer ist die Wärmepumpe chancenlos. Mit 3.101 Euro jährlichen Gesamtkosten liegt die Luft-Wärmepumpe deutlich hinter den Erneuerbaren. Vor allem an den kältesten Wintertagen nimmt die Effizienz der Luft-Wärmepumpe deutlich ab. Bei vielen Geräten wird die erforderliche Spitzenlast bei sehr niedrigen Außentemperaturen mit einem integrierten Heizstab abgedeckt. Das treibt den Stromverbrauch sowie die Kosten in die Höhe und macht die Heizung an kalten Tagen ähnlich ineffizient wie eine Stromdirektheizung.
Brennstoff: Sieger Holz
Hier sind Hackschnitzel mit 895 Euro pro Jahr am günstigsten. Gefolgt von Brennholz mit 1.233 und Pellets mit 1.521 Euro. Die fossile Konkurrenz liegt abgeschlagen auf den letzten Plätzen. Bei Erdgas liegen die jährlichen Brennstoffkosten für ein Einfamilienhaus bei 1.854, für Heizöl muss man sogar 2.500 Euro berappen.
Klimabilanz und Jobs
Holz hat die beste Klimabilanz. Hackschnitzel und Brennholz verursachen im berechneten Einfamilienhaus nur rund 0,8 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Im Gegensatz dazu blasen Ölheizer mit neun Tonnen CO2 pro Jahr elfmal so viele Emissionen in die Atmosphäre. Bei Erdgas sind es 6,5 und die Luft-Wärmepumpe verursacht mit 3,7 Tonnen CO2 beinahe das Fünffache an klimaschädlichen Emissionen der Biomasse. Insgesamt kostet fossile Wärme aus Heizöl und Erdgas den steirischen Haushalten über 300 Millionen Euro pro Jahr. Ein Großteil dieses Geldes fließt dabei in krisengeschüttelte Regionen im Ausland. Heimische Holzbrennstoffe schaffen hingegen Wertschöpfung in der Region. Rund 4.000 steirische Vollzeit-Arbeitsplätze werden durch die energetische Biomassenutzung gesichert. Ein vollständiger Ausstieg aus Heizöl schafft zusätzliche 1.000 Jobs in der Landwirtschaft sowie in klein- und mittelständischen Unternehmen.