Gute Mutter, vitale Ferkel
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In den vergangenen Jahrzehnten wurden in vielen Schweinezuchtprogrammen vor allem ökonomisch wichtige Merkmale mit hohen Selektionserfolgen, z. B. Wurfgröße oder Tageszunahmen, berück-sichtigt. Grund dafür ist, dass sich Zuchtziele den wirtschaftlichen Notwendigkeiten und den Anforderungen des Marktes anpassen. Stand früher die Nachfrage nach magerem Fleisch zu günstigen Preisen im Vordergrund, so steht heute die gesamte Produktionskette im Fokus. Mit der erfolgreichen Stresssanierung bei Pietrain ist eine wesentliche Verbesserung der Fleischqualität gelungen. Die Schweinehalter brauchen Tiere mit hohem Leistungspotenzial, und die Verbraucher verlangen zunehmend die Verbesserung des Tierwohls, der Lebensmittelsicherheit und -qualität. Dafür sind gesunde und vitale Tiere die Basis.
Die österreichische Schweinezucht hat sich in ihrem Zuchtprogramm stets den aktuellen marktpolitischen Rahmenbedingungen angepasst. Die Ferkelproduzenten wünschen Sauen mit hohen Wurfleistungen. Bei einseitiger Selektion auf Wurfgröße muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Zunahme der Wurfgröße mit einer Abnahme der Überlebensrate der Ferkel verknüpft ist. In den übrigen deutschsprachigen Ländern findet aufgrund der öffentlichen Diskussion bereits ein Umdenken hinsichtlich der Zuchtziele statt. So selektieren zum Beispiel Schweizer Schweinezüchter gegen die Anzahl der Ferkel unter 1 kg Geburtsgewicht. In Deutschland werden zum Teil von Besamungsstationen Daten von verschiedenen genetischen Herkünften erhoben und analysiert, um die Ferkelvitalität zu verbessern und Ferkelverlusten entgegenzuwirken.
Die österreichische Schweinezucht hat sich in ihrem Zuchtprogramm stets den aktuellen marktpolitischen Rahmenbedingungen angepasst. Die Ferkelproduzenten wünschen Sauen mit hohen Wurfleistungen. Bei einseitiger Selektion auf Wurfgröße muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Zunahme der Wurfgröße mit einer Abnahme der Überlebensrate der Ferkel verknüpft ist. In den übrigen deutschsprachigen Ländern findet aufgrund der öffentlichen Diskussion bereits ein Umdenken hinsichtlich der Zuchtziele statt. So selektieren zum Beispiel Schweizer Schweinezüchter gegen die Anzahl der Ferkel unter 1 kg Geburtsgewicht. In Deutschland werden zum Teil von Besamungsstationen Daten von verschiedenen genetischen Herkünften erhoben und analysiert, um die Ferkelvitalität zu verbessern und Ferkelverlusten entgegenzuwirken.
Über die Ziele des Projektes
Das neue Forschungsprojekt "OptiZucht" wird vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) und den österreichischen Schweinezuchtverbänden gefördert. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Erfassung direkter phänotypischer Merkmale des mütterlichen Verhaltens rund um die Geburt, die langfristig auch für die Zucht genutzt werden können. Zudem soll der Zusammenhang zwischen Exterieur der Sau und den Ferkelverlusten festgestellt werden. Ein weiteres Ziel des Projektes ist die Erstellung eines Ferkelvitalitätsindexes, der in den Gesamtzuchtwert implementiert werden soll.
Um die Auswirkungen der neuen Merkmale zu quantifizieren, werden Zuchtplanungsrechnungen durchgeführt. Durch diese Berechnungen können Zuchtmaßnahmen besser eingeschätzt und monetär bewertet werden. Mögliche positive, aber auch negative Auswirkungen der Implementierung eines neuen Merkmals auf bereits bestehende Merkmale im Gesamtzuchtwert können vorzeitig berechnet werden. Interessant sind auch die Zusammenhänge der neuen Merkmale mit bereits vorhandenen Merkmalen im Gesamtzuchtwert. Auch diese Zusammenhänge werden im Zuge des geplanten Projekts geklärt. Zudem werden rund 1.000 Sauen SNP-genotypisiert (SNP = Einzelnukleotid-Polymorphismus, engl. Single Nucleotide Polymorphism) und die genomische Selektion der Mutterlinien hinsichtlich Fitness- und Produktionsmerkmale optimiert.
Um die Auswirkungen der neuen Merkmale zu quantifizieren, werden Zuchtplanungsrechnungen durchgeführt. Durch diese Berechnungen können Zuchtmaßnahmen besser eingeschätzt und monetär bewertet werden. Mögliche positive, aber auch negative Auswirkungen der Implementierung eines neuen Merkmals auf bereits bestehende Merkmale im Gesamtzuchtwert können vorzeitig berechnet werden. Interessant sind auch die Zusammenhänge der neuen Merkmale mit bereits vorhandenen Merkmalen im Gesamtzuchtwert. Auch diese Zusammenhänge werden im Zuge des geplanten Projekts geklärt. Zudem werden rund 1.000 Sauen SNP-genotypisiert (SNP = Einzelnukleotid-Polymorphismus, engl. Single Nucleotide Polymorphism) und die genomische Selektion der Mutterlinien hinsichtlich Fitness- und Produktionsmerkmale optimiert.
Erste Ergebnisse aus Österreich
Seit Juli 2017 werden auf 24 österreichischen Zucht- und Vermehrungsbetrieben individuelle Geburtsgewichte, das gesamte Wurfgewicht bei der Geburt, die Streuung der Geburtsgewichte und die Absetzgewichte erhoben. Zudem bonitieren die Züchter und Vermehrer die Würfe hinsichtlich ihrer Ausgeglichenheit und Vitalität. Zusätzlich werden acht mütterliche Merkmale rund um die Geburt erhoben. Derzeit liegt Information von rund 1.600 Sauen sowie 24.000 individuellen Geburtsgewichten vor. Basierend auf dieser Datenbasis konnten bereits erste wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden.
Das österreichische Ferkel (bis jetzt erfolgte noch keine getrennte Auswertung der Rassen) wiegt bei der Geburt im Durchschnitt 1,40 kg mit einer Streuung ±0,38 kg. Diese Streubreite ist zu hoch und muss künftig reduziert werden. Zudem kann gezeigt werden, dass mit steigender Wurfgröße die Würfe immer unausgeglichener werden und die Ferkelvitalität stark abnimmt. Dieses Ergebnis wird durch die Höhe der Saugferkelverluste unterstrichen, denn unausgeglichene Würfe mit einer verringerten Vitalität weisen signifikant höhere Saugferkelverluste auf.
Die Erblichkeiten der oben genannten Merkmale liegen zwischen 17 und 33%. Diese Zahlen sagen uns, dass genügend genetische Varianz in der Population vorhanden ist, um die Merkmale züchterisch zu bearbeiten und einen Zuchtfortschritt zu erzielen. Genetische Korrelationen zwischen den Merkmalen zeigen uns, dass mit zunehmender Ferkelanzahl das durchschnittliche Geburtsgewicht sinkt, der Anteil Ferkel unter 1 kg Geburtsgewicht je Wurf zunimmt und die Geburtsgewichte mehr streuen. Diese genetischen Korrelationen liegen bei rund 26% und sollten zukünftig verstärkt beachtet werden. Durch eine Aufnahme solcher Merkmale in die Routinezuchtwertschätzung kann künftig auf eine optimale Wurfgröße mit homogenen und vitalen Ferkeln gezüchtet werden. Folglich kann sich dadurch die österreichische Schweinezucht eindeutig positionieren und künftig auch konkurrenzfähig bleiben.
Das österreichische Ferkel (bis jetzt erfolgte noch keine getrennte Auswertung der Rassen) wiegt bei der Geburt im Durchschnitt 1,40 kg mit einer Streuung ±0,38 kg. Diese Streubreite ist zu hoch und muss künftig reduziert werden. Zudem kann gezeigt werden, dass mit steigender Wurfgröße die Würfe immer unausgeglichener werden und die Ferkelvitalität stark abnimmt. Dieses Ergebnis wird durch die Höhe der Saugferkelverluste unterstrichen, denn unausgeglichene Würfe mit einer verringerten Vitalität weisen signifikant höhere Saugferkelverluste auf.
Die Erblichkeiten der oben genannten Merkmale liegen zwischen 17 und 33%. Diese Zahlen sagen uns, dass genügend genetische Varianz in der Population vorhanden ist, um die Merkmale züchterisch zu bearbeiten und einen Zuchtfortschritt zu erzielen. Genetische Korrelationen zwischen den Merkmalen zeigen uns, dass mit zunehmender Ferkelanzahl das durchschnittliche Geburtsgewicht sinkt, der Anteil Ferkel unter 1 kg Geburtsgewicht je Wurf zunimmt und die Geburtsgewichte mehr streuen. Diese genetischen Korrelationen liegen bei rund 26% und sollten zukünftig verstärkt beachtet werden. Durch eine Aufnahme solcher Merkmale in die Routinezuchtwertschätzung kann künftig auf eine optimale Wurfgröße mit homogenen und vitalen Ferkeln gezüchtet werden. Folglich kann sich dadurch die österreichische Schweinezucht eindeutig positionieren und künftig auch konkurrenzfähig bleiben.