Fungizideinsatz in Wintergerste
Krankheiten
Ramularia-Sprenkelkrankheit tritt meist nach Niederschlägen und nachfolgend strahlungsintensiver Witterung rund um das Grannenschieben verstärkt auf.

Erkennbar ist der Befall an 1 bis 5 mm kleinen braunen bis braunschwarzen Nekrosen mit hellem Rand. Diese sind am Blatt durch die Adern scharf begrenzt.
Man sollte aber auch die anderen Krankheiten nicht außer Acht lassen. Mehltauinfektionen kann es in üppigen Beständen bereits im Herbst geben. Günstige Bedingungen im Frühjahr sind sonnenreiche, trockene Tage mit Tau am Morgen (hohe relative Luftfeuchtigkeit). Halmbruch spielt nur bei enger Getreidefruchtfolge eine Rolle. Eine trockene warme Witterung mit taureichen Nächten kann in Gerste Zwergrost begünstigt, erkennbar an kleine orange-rote Pusteln, die bei starkem Befall das Blatt ebenfalls stark schädigen. Längliche von den Blattadern begrenzte gitterartige Flecke entstehen durch die Netzfleckenkrankeit, diese kann aber auch mit rundlichen, braunen Flecken in Erscheinung treten („spot-type“). Rhynchosporium-Blattflecke (heller Flecke mit braunem Rand, v.a. am Blattgrund zu finden) sind durch verbesserte Sortentoleranz eher selten geworden.
Man sollte aber auch die anderen Krankheiten nicht außer Acht lassen. Mehltauinfektionen kann es in üppigen Beständen bereits im Herbst geben. Günstige Bedingungen im Frühjahr sind sonnenreiche, trockene Tage mit Tau am Morgen (hohe relative Luftfeuchtigkeit). Halmbruch spielt nur bei enger Getreidefruchtfolge eine Rolle. Eine trockene warme Witterung mit taureichen Nächten kann in Gerste Zwergrost begünstigt, erkennbar an kleine orange-rote Pusteln, die bei starkem Befall das Blatt ebenfalls stark schädigen. Längliche von den Blattadern begrenzte gitterartige Flecke entstehen durch die Netzfleckenkrankeit, diese kann aber auch mit rundlichen, braunen Flecken in Erscheinung treten („spot-type“). Rhynchosporium-Blattflecke (heller Flecke mit braunem Rand, v.a. am Blattgrund zu finden) sind durch verbesserte Sortentoleranz eher selten geworden.
Über das Warndienstportal www.warndienst.at kann eine Prognose der genannten Krankheiten abgerufen werden. Das Modell für Ramularia ist aus unserer Sicht noch nicht ganz ausgereift.

Fungizidstrategien
Das Krankheitsgeschehen muss regelmäßig beobachtet werden, die Prognosen auf www.warndienst.at geben Entscheidungshilfen. Es gibt relativ wenig Sortenunterschiede, 3 zweizeilige Sorten sind tendenziell etwas stärker anfällig, mehrzeilige Sorten haben als beste Einstufung aber auch nur die die Note 5.
Seit letztem Jahr ist der Wirkstoff Folpet regulär im Produkt Folpet 500 SC in Gerste zugelassen. Leider fehlt die Indikation Ramularia, dazu läuft ein Notfallzulassungsantrag für 2022, die Zulassung wird ab 1. April für 120 Tage erwartet. Folpet ist wie Chlorthalonil ein Kontaktwirkstoff, der die Schaderreger an vielen Stellen angreift („multi-site-inhibitor“). Ähnlich sind Schwefelprodukte, die auch eine gewisse Wirkung gegen Ramularia zeigen, in Gerste aber nur eine Zulassung gegen Echte Mehltaupilze besitzen.
Seit letztem Jahr ist der Wirkstoff Folpet regulär im Produkt Folpet 500 SC in Gerste zugelassen. Leider fehlt die Indikation Ramularia, dazu läuft ein Notfallzulassungsantrag für 2022, die Zulassung wird ab 1. April für 120 Tage erwartet. Folpet ist wie Chlorthalonil ein Kontaktwirkstoff, der die Schaderreger an vielen Stellen angreift („multi-site-inhibitor“). Ähnlich sind Schwefelprodukte, die auch eine gewisse Wirkung gegen Ramularia zeigen, in Gerste aber nur eine Zulassung gegen Echte Mehltaupilze besitzen.
Halmbruch spielt nur bei intensiver Getreidefruchtfolge, hoher Stickstoffdüngung und feucht-kühler Witterung eine Rolle. Zu beachten ist, dass prochlorazhältige Produkte (z.B. Kantik) in Gerste nicht mehr eingesetzt werden dürfen, auch in anderen Kulturen läuft mit 30.6.2023 die Aufbrauchsfrist aus. Ein starkes Produkt ist hier Unix (0,6 kg/ha) in Kombination mit Tern (0,5 l/ha). Diese Mischung erfasst auch andere Krankheiten wie Mehltau oder Netzflecken. Auch mit Input Classic (0,8 l/ha) kann eine gute Wirkung erzielt werden. Auch 0,8 l/ha Fandago ist breit wirksam, das bestätigen auch unsere Praxisversuche (Tab. 1). Mehltau und Zwergrost werden auch von Pronto plus (1,0 l/ha) erfasst.

Je nach Befallssituation (v.a. bei Netzflecken) kann eine erste Behandlung ab ES 31/32 notwendig werden, in den letzten Jahren war die Rentabilität einer Doppelbehandlung aber nur bei sehr intensiver Bestandesführung gegeben. Einerseits waren die Monate März und April sehr trocken oder sehr kalt, sodass das Krankheitsauftreten eher gering war.
Ramulria tritt in der Regel erst um das Grannenspitzen (ES 49/51) auf, sodass hier die besten Erfolge mit einer Behandlung zu erzielen sind. Dabei sollen Folpan 500 SC oder Schwefelprodukte mit starken Carboxamid-Azolkombinationen (z.B. Ascra Xpro, Elatus Era, Gigant, Input Xpro, Revytrex) gemischt werden (Varianten 5 bis 6 in Tab.1). Zwischen den Einfachbehandlungen gibt es ertraglich fast keinen Unterschied. Bei der Bonitur war das Fungizid Revytrex optisch am besten. Aus resistenzvorbeugenden Gründen sollen Carboxamide nicht ohne diese Partner eingesetzt werden.
Vergleicht man Folpan 500 SC mit schwefelhältigen Fungiziden, so sieht man (Tab. 2), dass die Ertragsdifferenz knapp über 200 kg/ha ausmacht und bei Folpan 500 SC auch eine deutliche höhere Rentabiltät besteht. Das schwefelhältige Produkt Thiopron wird heuer nicht mehr angeboten.
Vergleicht man Folpan 500 SC mit schwefelhältigen Fungiziden, so sieht man (Tab. 2), dass die Ertragsdifferenz knapp über 200 kg/ha ausmacht und bei Folpan 500 SC auch eine deutliche höhere Rentabiltät besteht. Das schwefelhältige Produkt Thiopron wird heuer nicht mehr angeboten.