29.03.2021 |
von DI Helmut Feitzlmayr
Fungizide - die Herausforderung steigt
Neue Lösungen sind gefragt
In den folgenden Artikeln werden damit neue Lösungsansätze rund um den Fungizideinsatz in Wintergerste und Winterweizen aufgezeigt. Auch in den Pflanzenschutzversuchen der Pflanzenbauabteilung wurde die Wirksamkeit der für die Saison 2021 zur Verfügung stehenden Produkte getestet und die Kosten der Strategien gerechnet.
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Versuchsplattform nutzen
Mit eigenen Exakt- und Praxisversuchen auf mehreren oberösterreichischen Standorten können damit die hier getroffenen Aussagen abgesichert werden. Die Ergebnisse finden sie online unter pflanzenbauliche Versuchsberichte der Landwirtschaftskammern unter www.lko.at.
Die Stärken und Schwächen der Produkte, wann und wie sie richtig eingesetzt werden, das alles wird ausführlich in den Beiträgen unserer Fachexperten beschrieben. Eines ist sicher, die permanente Einschränkung im Pflanzenschutz macht es für die Getreidebauern nicht einfacher. So gilt es neben der richtigen Sortenwahl und fruchtfolgetechnischen Überlegungen auch den Pflanzenschutz immer wieder neu auszurichten.
Die Stärken und Schwächen der Produkte, wann und wie sie richtig eingesetzt werden, das alles wird ausführlich in den Beiträgen unserer Fachexperten beschrieben. Eines ist sicher, die permanente Einschränkung im Pflanzenschutz macht es für die Getreidebauern nicht einfacher. So gilt es neben der richtigen Sortenwahl und fruchtfolgetechnischen Überlegungen auch den Pflanzenschutz immer wieder neu auszurichten.
Die Pflanzenzüchtung wird immer wichtiger
Moderne Sorten, die über gute Resistenzen verfügen und an die künftigen klimatischen Bedingungen besser angepasst sind, werden auch in Zukunft ein wesentlicher Faktor für einen erfolgreichen Ackerbau sein. Der Pflanzenzüchtung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, die gar nicht hoch genug bewertet werden kann. Unser Bundesland entwickelte sich generell die letzten Jahrzehnte zu einem starken Produktionsstandort im Getreidebau.
Klimaerwärmung fordert die Pflanzenzüchtung
Dieser Umstand ist umso erfreulicher, weil in großen Ackerbauregionen Österreichs die in der Züchtung erzielten Ertragsfortschritte nur mehr zum Teil von den Ackerbauern umgesetzt werden können. Die laufende Klimaerwärmung, verstärktes Auftreten von Schädlingen und die Ausdünnung der Pflanzenschutzmittelpalette verlangsamten die letzten zwei Jahrzehnte bundesweit den Ertragsfortschritt.
Betroffen ist hier vor allem das niederösterreichische Trockengebiet. Die Winterweizenerträge waren 1995 in Niederösterreich und Oberösterreich mit Ø 5 t/ha gleich hoch und sind bis 2019 in Niederösterreich lediglich auf 5,67 t/ha gestiegen. Im selben Zeitraum ist der Weizenertrag in Oberösterreich auf 7,51 t/ha gestiegen. Damit liegen die oberösterreichischen Weizenerträge um knapp 2 t höher als jene in Niederösterreich.
Betroffen ist hier vor allem das niederösterreichische Trockengebiet. Die Winterweizenerträge waren 1995 in Niederösterreich und Oberösterreich mit Ø 5 t/ha gleich hoch und sind bis 2019 in Niederösterreich lediglich auf 5,67 t/ha gestiegen. Im selben Zeitraum ist der Weizenertrag in Oberösterreich auf 7,51 t/ha gestiegen. Damit liegen die oberösterreichischen Weizenerträge um knapp 2 t höher als jene in Niederösterreich.
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Oberösterreichs Weizenerträge mittlerweile auf deutschem Niveau
So gab es in Oberösterreich in den letzten 25 Jahren einen Ertragszuwachs bei Winterweizen von ca. 100 kg pro Hektar und Jahr. Ganz ähnlich ist die Situation bei Wintergerste, wobei gerade bei Wintergerste in den letzten Jahren besonders hohe Zuwachsraten zu verzeichnen waren. Interessant ist darüber hinaus, dass sich die oberösterreichischen Weizenerträge dabei zuletzt den deutschen Erträgen angenähert haben. So konnten auch 2020 wieder durchwegs zufriedenstellende Getreideerträge erzielt werden. Aber auch die technischen Qualitäten wie beispielsweise Hektolitergewicht und vor allem Eigenschaften wie möglichst geringe Mykotoxinbelastung haben sich deutlich verbessert.
Qualität ist gefordert
Hohe Getreidequalität sowie weitestgehende Freiheit von Mykotoxinen ist für Brot- und Futtergetreide eine wichtige Eigenschaft. Fungizide spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Oberösterreich ist zudem das Tierhaltungsland Nummer 1 in Österreich. 42 Prozent der Schweineproduktion, 40% der Rinder- und Milchproduktion und 25% der Geflügelproduktion entfallen auf unser Bundesland. Daher ist für Oberösterreich vor allem eine gesicherte Futtergetreideversorgung, in ausreichender Menge und Qualität, eine agrarische Existenzfrage.
Warndienst unterstützt
Unter www.warndienst.at kann man das aktuelle, regionale Befallsgeschehen sehr gut verfolgen und zusätzliche Entscheidungshilfen gewinnen. Unser Warndienst bietet Prognosemodelle für Blattkrankheiten bei Winterweizen, Wintergerste, Winterroggen und Triticale. Eigene Erfahrungen - ergänzt um die Daten aus den Warndienst-Prognosemodellen - bedeuten die Umsetzung des geforderten integrierten Pflanzenschutzes. Ein starkes Zeichen gegenüber der Gesellschaft, die von der Landwirtschaft einen reduzierten und modernen Pflanzenschutz fordert.