Frühjahrsanbau 2022
Erfreuliches Preisniveau im Ackerbau
Nach Jahren der Stagnation begannen 2021 die Produktpreise wieder kräftig zu steigen. Das gute Preisniveau zeichnet sich auch heuer ab. Hier gilt es vor allem die aktuell angebotenen Vorkontrakte für die Ernte 2022 zu nutzen und den Preis zumindest für einen Teil der Ernte abzusichern. Aufgrund des weltweit hohen Preisniveaus bei Betriebsmittel und hier vor allem von Mineraldünger vermuten Experten einen globalen Produktionsrückgang und damit weiterhin stabile Produktpreise.
Düngerpreise beeinflussen Kulturartenwahl
Bereits 2021 wurden die Sojaflächen in Österreich auf 75.600 ha ausgeweitet, ein Plus von 7.000 ha gegenüber dem Vorjahr. Ein NAC-Preis bei mittlerweile 730 €/t, aber auch ein DAP-Preis von 1.100 €/t sowie ein Kali 60- Preis von rund 720 €/t, alle inkl. Umsatzsteuer, veranlassen viele Landwirte verstärkt auf den Sojaanbau zu setzten. Nach Rückmeldungen des Handels und der Saatgutwirtschaft dürfte es 2022 bei Sojabohne zu einer Rekordanbaufläche von nahezu 90.000 ha kommen.
Erfolgreiche österreichische Sojazüchtung
Vor allem die konsequente Sortenentwicklung der heimischen Züchter brachte die letzten Jahre essentielle Fortschritte für den Sojaanbau und damit eine positive Perspektive für Oberösterreichs Ackerbauern. Auch in Oberösterreich wird mit einer Flächenausweitung auf 17.000 ha gerechnet. Das lässt die Saatgutpreise um rund 40 €/ha steigen und räumt gleichzeitig die Saatgutlager. Die attraktiven Sorten werden bereits knapp und sollten ehestens gesichert werden. Der Griff zum Originalsaatgut unterstützt den erfolgreichen Weg, der es den Sojazüchtern ermöglicht jährlich noch gesündere und ertragsstärkere Sorten auf den Markt zu bringen.
Gute Produktionsbedingungen für Körnermais
Oberösterreich hat bundesweit sowohl bei Rindern, Milch und Schweinen die größten Produktionsanteile. Wesentliche Basis dafür ist die Futtergrundlage Mais, wo wir auch 2022 wieder eine Fläche von etwa 80.000 Hektar erwarten. Damit entfällt gut ein Viertel der oberösterreichischen Ackerfläche auf Körner- und Silomais. Der im vergangenen Jahr durchschnittlich erzielte Körnermaisertrag in Höhe von 11,8 t/ha war trotz des kühlen Frühjahrs und der dramatischen Hagelunwetter im Frühsommer wieder beachtlich. Die Anforderungen an klimafitte Sorten steigen damit auch bei Mais.
Dürreindex Versicherungen nutzen
Eine Maßnahme der Klimawandelanpassung bedeutet aber auch die vorhandenen Versicherungen gegen Dürre zu nutzen. Österreich hat durch das Angebot der Hagelversicherung ein sehr gut entwickeltes System mit hoher Beteiligung durch die öffentliche Hand. Die Versicherung hält den Klimawandel nicht auf, aber die Auswirkungen für die Landwirtschaft bei Ertragsausfällen können zumindest abgefedert werden. Details zu den Angeboten der Hagelversicherung findet man unter www.hagel.at.
Sortenwahl als entscheidender Faktor
Ein wesentlicher Baustein des Erfolges im Pflanzenbau ist die richtige Sortenwahl. Eigene Erfahrungen, regionale Erfahrungen von Berufskollegen, Informationen der Züchterfirmen sowie Versuchsergebnisse erleichtern die Entscheidung.
- Vergleichen sie die Sortenergebnisse in den jährlich durchgeführten Landessortenversuchen. Versuchsergebnisse der Landwirtschaftskammern Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland und Kärnten findet man dazu im Versuchsportal in lk-online
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