EU-Parlament stimmt mehrheitlich für Überarbeitung des Wolf-Schutzstatus
Das Europäische Parlament hat die Erklärung zum Schutz der Nutztiere vor Wölfen mit 306 Stimmen dafür und 225 Stimmen dagegen mehrheitlich angenommen. Sowohl die EU-Mitgliedstaaten als auch die EU-Kommission müssen nun das Thema aufgreifen. Dabei geht es vor allem um eine Neubewertung des Schutzstatus des Großraubtieres, der seit mehr als 30 Jahren unverändert in der Flora-Fauna-Habitat-(FFH)-Richtlinie festgeschrieben ist, und eine Bejagung von Wölfen verbietet.
Europaabgeordnete Simone Schmiedtbauer wertet das Abstimmungsergebnis als "klaren Erfolg" für die Landwirtschaft: "Wir betonen in unserem Forderungskatalog, dass der gute Erhaltungszustand des Wolfs auf gesamteuropäischer Ebene eine Abschwächung des Schutzstatus rechtfertigt. Damit hat die Stimme der Vernunft und der Wissenschaft gesiegt." Laut Schmiedtbauer haben in Österreich die Wolfsattacken auf Schafe, Ziegen und Rinder im vergangenen Jahr um 230% zugenommen. Die damit einhergehenden Verluste, emotionalen Belastungen und das große Tierleid durch Wolfsangriffe seien in dem beschlossenen Text endlich anerkannt worden. "Jetzt müssen konkrete Schritte von der EU-Kommission noch in dieser Legislaturperiode, vor 2024, folgen", fordert die ÖVP-Landwirtschaftssprecherin im EU-Parlament.
EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber verweist auf die Stimmen der Grünen, NEOS und SPÖ im Europaparlament, die sich gegen eine Neubewertung des Schutzstatus ausgesprochen haben: "Heute hat sich klar gezeigt, wer die Anliegen im ländlichen Raum ernst nimmt und wer nicht", erklärt der ÖVP-Umweltsprecher im Europäischen Parlament. Eine wissenschaftliche Neubewertung des Schutzstatus sei ein wichtiger und längst überfälliger Schritt für die heimischen Bauernfamilien und den gesamten ländlichen Raum. "Es ist bedauerlich, dass es hier keinen gemeinsamen Schulterschluss mit anderen Parlamentsparteien gibt. Umso erfreulicher ist es, dass wir trotzdem im Plenum eine Mehrheit gefunden haben. Jetzt ist die Kommission am Zug. Wir brauchen ein vernünftiges und praxistaugliches Wolfsmanagement. Das muss die Kommission jetzt liefern", stellt Bernhuber klar.
Europaabgeordnete Simone Schmiedtbauer wertet das Abstimmungsergebnis als "klaren Erfolg" für die Landwirtschaft: "Wir betonen in unserem Forderungskatalog, dass der gute Erhaltungszustand des Wolfs auf gesamteuropäischer Ebene eine Abschwächung des Schutzstatus rechtfertigt. Damit hat die Stimme der Vernunft und der Wissenschaft gesiegt." Laut Schmiedtbauer haben in Österreich die Wolfsattacken auf Schafe, Ziegen und Rinder im vergangenen Jahr um 230% zugenommen. Die damit einhergehenden Verluste, emotionalen Belastungen und das große Tierleid durch Wolfsangriffe seien in dem beschlossenen Text endlich anerkannt worden. "Jetzt müssen konkrete Schritte von der EU-Kommission noch in dieser Legislaturperiode, vor 2024, folgen", fordert die ÖVP-Landwirtschaftssprecherin im EU-Parlament.
EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber verweist auf die Stimmen der Grünen, NEOS und SPÖ im Europaparlament, die sich gegen eine Neubewertung des Schutzstatus ausgesprochen haben: "Heute hat sich klar gezeigt, wer die Anliegen im ländlichen Raum ernst nimmt und wer nicht", erklärt der ÖVP-Umweltsprecher im Europäischen Parlament. Eine wissenschaftliche Neubewertung des Schutzstatus sei ein wichtiger und längst überfälliger Schritt für die heimischen Bauernfamilien und den gesamten ländlichen Raum. "Es ist bedauerlich, dass es hier keinen gemeinsamen Schulterschluss mit anderen Parlamentsparteien gibt. Umso erfreulicher ist es, dass wir trotzdem im Plenum eine Mehrheit gefunden haben. Jetzt ist die Kommission am Zug. Wir brauchen ein vernünftiges und praxistaugliches Wolfsmanagement. Das muss die Kommission jetzt liefern", stellt Bernhuber klar.
COPA-COGECA: EU-Kommission muss aufhören, dogmatisch zu sein
COPA-COGECA, der Dachverband der EU-Landwirte und -Genossenschaften, begrüßt das Abstimmungsergebnis als klare sowie sachliche Botschaft der EU-Parlamentarier. "Die Zahl der Wölfe hat in den vergangenen Jahren einen beispiellosen Anstieg erlebt, der sich in Zukunft weiter exponentiell fortsetzen kann. Ein neuer Ansatz für das Populationsmanagement muss eingeführt werden, weil der derzeitige Rahmen sowohl veraltet als auch unzureichend ist", erklärt COPA-COGECA. Immer mehr Tragödien durch das Raubtier im ländlichen Raum machten ein rasches Handeln dringend nötig. "Die EU-Mitgliedstaaten müssen das Thema schnell aufgreifen und die Europäische Kommission muss endlich aufhören, dogmatisch zu sein und konkrete Lösungen für das Management der Wolfsrudel vorschlagen", fordert COPA-COGECA.
Schritt in die richtige Richtung
Für den Dachverband Jagd Österreich war die Abstimmung ein "erster Schritt in die richtige Richtung". "Die nun über 30 Jahre alte FFH-Richtlinie muss an die Realität einer rasch steigenden Wolfspopulation angepasst werden, erklärt Josef Pröll, Präsident von Jagd Österreich. Der Verband habe bereits 2017 vor einer rasant anwachsenden Wolfspopulation und einer Eskalation der Schäden gewarnt und sich klar für eine Überprüfung des strikten Schutzstatus des Wolfes ausgesprochen. "Mit der heutigen Abstimmung des EU-Parlamentes wird nun die Kommission aktiv aufgefordert, den absoluten Schutz des großen Beutegreifers zu überprüfen", so Pröll.
Auch Landwirtschaftskammer Tirol-Präsident Josef Hechenberger sieht die Abstimmung im EU-Parlament als weiteren wichtigen Schritt, um zu einer praktikablen Lösung mit Großraubtieren zu gelangen. "Die Mühlen auf EU-Ebene mahlen langsam, aber sie sind nun zumindest in Bewegung geraten. Besonders, dass den einzelnen Staaten mehr Flexibilität in der Auslegung der Richtlinie in Anbetracht unterschiedlicher Situationen zugesprochen werden soll, sowie die generelle Stärkung der Rolle der viehhaltenden Landwirtschaft sind für mich essentielle Punkte", sagt Hechenberger.
Oberösterreichs Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger erklärt: "Mehr als 30 Fälle von Wolfssichtungen oder -rissen wurden allein im heurigen Jahr in Oberösterreich gezählt: Selten ist der Wolf in Oberösterreich damit nicht mehr. Auch nicht in Europa, wo inzwischen schätzungsweise mehr als 30.000 Tiere leben. Eine Neubewertung des Schutzstatus ist längst überfällig - das hat man nun auch auf EU-Ebene erkannt", so Langer-Weninger.
Auch Landwirtschaftskammer Tirol-Präsident Josef Hechenberger sieht die Abstimmung im EU-Parlament als weiteren wichtigen Schritt, um zu einer praktikablen Lösung mit Großraubtieren zu gelangen. "Die Mühlen auf EU-Ebene mahlen langsam, aber sie sind nun zumindest in Bewegung geraten. Besonders, dass den einzelnen Staaten mehr Flexibilität in der Auslegung der Richtlinie in Anbetracht unterschiedlicher Situationen zugesprochen werden soll, sowie die generelle Stärkung der Rolle der viehhaltenden Landwirtschaft sind für mich essentielle Punkte", sagt Hechenberger.
Oberösterreichs Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger erklärt: "Mehr als 30 Fälle von Wolfssichtungen oder -rissen wurden allein im heurigen Jahr in Oberösterreich gezählt: Selten ist der Wolf in Oberösterreich damit nicht mehr. Auch nicht in Europa, wo inzwischen schätzungsweise mehr als 30.000 Tiere leben. Eine Neubewertung des Schutzstatus ist längst überfällig - das hat man nun auch auf EU-Ebene erkannt", so Langer-Weninger.