Die richtigen Rapssorten für hohe Erträge
Optimaler Anbau wichtig
Beim sehr feuchten Rapsanbau 2021 konnte man sehen, dass eine optimale Saat der Grundpfeiler für einen guten Bestand ist. Das beginnt bei der Ernte der Vorfrucht und dem Strohmanagement. Zu feuchtes Arbeiten hemmt dabei schon den Raps im Wachstum. Wichtig ist dann auch eine tiefere Lockerung, um das Stroh im Boden zu verteilen und etwaige Spuren der Vorfrucht aufzubrechen. Die Saatbettbereitung und die Saat sind dann wichtig, um ideale Aufgangsbedingungen für den Raps zu schaffen. Dabei gilt der Grundsatz, Saatbett vor Saatzeit. Moderne Hybridsorten können problemlos bis zum 10. September angebaut werden. Besser ist es, den Raps später in ein optimales Saatbett zu säen, als ihn einzuschmieren. Das konnte man im vergangenen Herbst beobachten. Rapsbestände, die erst bei optimalen Bedingungen Anfang September angebaut wurden, entwickelten sich besser als "eingeschmierte" Bestände Ende August.

Kalken optimal
Raps ist die ideale Kultur, um die Erhaltungskalkung im Rahmen der Fruchtfolge durchzuführen. Branntkalk (in Branntkalk und Mischkalk) hat beim Raps eine phytosanitäre Wirkung gegen Kohlhernie und eine Nebenwirkung gegen Schnecken. Außerdem stabilisiert eine Kalkgabe den Boden, das kann die Erosionsneigung reduzieren. Idealerweise wird Kalk vor der Saatbettbereitung ausgebracht und flach eingearbeitet.
Saatstärken an Sätermin anpassen
Der optimale Sätermin für Raps liegt zwischen 20. August und 10. September. Der Raps soll im Herbst 8 bis 10 Blätter und einen Wurzelhalsdurchmesser von mindestens 10 mm bilden, aber den Vegetationskegel nicht vom Boden abheben. Früh angebauter Raps hat stärkeren Schädlingsdruck durch Erdflöhe und die kleine Kohlfliege. Für Spätsaaten eignen sich Hybridsorten besser, was an ihrer rascheren Entwicklung liegt. Die Saatstärke soll man dem Saatzeitpunkt anpassen. Für Liniensorten empfehlen sich 50 - 60 Körner/m², für Hybridsorten 40 - 50 Körner/m². Wird der Raps erst im September gesät, sollte man sich an den höheren Werten orientieren, Frühsaaten kommen auch mit niedriger Saatdichte zurecht. Eine dünne Saat bietet den Pflanzen mehr Platz und verringert das Risko des Abhebens des Vegetationskegels. Dadurch übersteht die Kultur den Winter besser.
Die richtige Sorte für den Betrieb
Für die optimale Sortenwahl sind neben dem Ertrag auch pflanzenbauliche Eigenschaften wichtig. Einen Überblick darüber bieten die Tabellen mit den wichtigsten in Österreich zugelassenen Sorten, die auch kurz beschrieben werden. Die Informationen stammen aus der beschreibenden Sortenliste und den Sortenversuchen der Landwirtschaftskammer.
Hybridsorten
Die meisten momentan von den Firmen vermarkteten Hybridsorten werden stammen vom französischen Züchter Limagrain und sind am mit A beginnenden Namen erkennbar. Diese Sorten sind alle Wasserrübenvergilbungsvirus-tolerant. Auch Sorten anderer Züchtungsfirmen sind mittlerweile tolerant gegen das Virus. Alle Hybriden in der Liste, mit Ausnahme von Trezzor, sind auch im Rapso-Programm gelistet.
- LG Auckland:
- Artemis:
- DK Excited:
- Ambassador:
- Architect:
- LG Apollonia:
- Trezzor:
Halbzwerghybriden
In der österreichischen Sortenliste sind auch Halbzwerghybriden zugelassen, die eine Bedeutung in einigen Regionen Österreichs haben. Alle zugelassenen Sorten stammen von der Firma Pioneer.
- PX 128:
- PX 131:
Liniensorten
Leistungsfähige Liniensorten sind derzeit Randy und Jeremy. Von den Liniensorten ist nur die Sorte Randy für das Rapso-Programm zugelassen.
- Randy:
- Jeremy:
Ertragsergebnisse folgen
Der Rapsversuch der LK Oberösterreich wird vorraussichtlich Ende Juli geerntet. Über die Ergebnisse werden wir Sie auf lk-online und im Bauer natürlich informieren. Alle Versuchsergebnisse, wie das Rapsergebnis aus dem Vorjahr, finden sie im Versuchsportal unter https://ooe.lko.at/pflanzen.