Die Märkte in Bewegung - Warum?
Die Hintergründe
Vor allem im Herbst und Winter ist die Zeit für Weiterbildung, die man zur Betriebsführung einfach braucht. Normalerweise treffen einander die Mitglieder vom Arbeitskreis Milchproduktion, um gemeinsam zu diskutieren und voneinander zu lernen. Heuer sind Präsenzveranstaltungen leider nicht immer möglich, aber auch über Online-Arbeitskreistreffen können nützliche Informationen weitergegeben werden. Zwei solcher Webinare beschäftigten sich mit den derzeit sehr turbulenten Agrarmärkten, im Besonderen mit der aktuellen Situation am Milchmarkt.
Vortragende:
Vortragende:
- DI Marianne Priplata-Hackl, in der LK NÖ zuständig für Marktbeobachtung und -berichte, erklärte die Auswirkungen der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung auf Produktion und Preisgestaltung von agrarischen Gütern.
- Mag. DI Johann Költringer, Geschäftsführer der Vereinigung der österreichischen Milchverarbeiter zeigt Entwicklungen am Milchmarkt auf.
Der Handel boomt, die Preise steigen
Nach einem Einbruch während der ersten Coronaphase hat sich der weltweite Handel inzwischen sehr gut erholt und ist weiter im Anstieg. Das erhöht den Bedarf an Energie, Rohöl und vor allem Erdgas verteuern sich rasant, auch der Strompreis zieht nach oben. Aber nicht nur Angebot und Nachfrage, sondern auch die Erwartungen an den Börsen bestimmen das Geschehen. Insgesamt werden viele Gebrauchsgüter und Betriebsmittel teurer.
Sämtliche pflanzliche und tierische Agrarprodukte sind ebenfalls betroffen. So ist Weizen trotz Rekordproduktion sehr stark nachgefragt und die Lager werden geräumt. Dasselbe gilt für Mais, Ölsaaten aber auch Rindfleisch. Eine immer wichtigere Rolle spielt dabei Chinas Importbedarf, was die Preise steigen lässt. Und noch eine Empfehlung: Trotz hoher Düngerpreise sollten die Landwirte ihre Flächen weiterhin angepasst düngen, keinesfalls darauf verzichten. Vorverträge mit dem Händler sind dabei jedenfalls vorteilhaft.
Sämtliche pflanzliche und tierische Agrarprodukte sind ebenfalls betroffen. So ist Weizen trotz Rekordproduktion sehr stark nachgefragt und die Lager werden geräumt. Dasselbe gilt für Mais, Ölsaaten aber auch Rindfleisch. Eine immer wichtigere Rolle spielt dabei Chinas Importbedarf, was die Preise steigen lässt. Und noch eine Empfehlung: Trotz hoher Düngerpreise sollten die Landwirte ihre Flächen weiterhin angepasst düngen, keinesfalls darauf verzichten. Vorverträge mit dem Händler sind dabei jedenfalls vorteilhaft.
Und was macht der Milchmarkt?
Die heimische Milchwirtschaft ist einem enormen Strukturwandel unterworfen. Seit dem EU-Beitritt hat die Anzahl der Milchbetriebe um ca. 70% abgenommen, aber die Milchanlieferung ist gleichzeitig um über 50% gestiegen! Wir haben in Österreich eine kleine Betriebsstruktur im internationalen Vergleich, aber mit dem höchsten Bio-Anteil in der EU. Fast die Hälfte der österreichischen Milchproduktion geht in den Export, vor allem als Käse.
Was bringt die Zukunft?
Wie geht es mit dem Milchmarkt weiter, welche Faktoren werden zukünftig eine Rolle spielen? Da die weltweite Produktion jedes Jahr wächst und auch die Nachfrage steigt, besonders in China, sind die allgemeinen Aussichten sehr gut. Dennoch ist eine Reihe von Veränderungen zu erwarten.
Die EU plant die grundlegende Ökologisierung der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie, Klimaschutz und Nachhaltigkeit haben hohe Priorität und der BIO-Anteil soll auf 25% erhöht werden. Und obwohl Österreich in vielen Bereichen schon jetzt ganz vorne dabei ist, sind Umstrukturierung und Investitionen unvermeidbar. Besonders die Tierwohldiskussion ist marktrelevant und wird zu strengeren Regelungen führen, die auch die Milchwirtschaft betreffen.
Wollen Sie auch Arbeitskreis-Mitglied werden?
Für die Arbeitskreisbetriebe sind diese Marktinformationen wichtig, um auch weiterhin die richtigen Entscheidungen zu treffen. Informationsvorsprung, gemeinsames Lernen und die eigenen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zu wissen, machen den Erfolg aus. Wenn auch Sie Mitglied im Arbeitskreis werden wollen, melden Sie sich im Referat Milchwirtschaft oder in Ihrer Bezirksbauernkammer.
Kontakt Arbeitskreis Milchproduktion
Tel. 05 0259 23300
Mail milch@lk-noe.at
Kontakt Arbeitskreis Milchproduktion
Tel. 05 0259 23300
Mail milch@lk-noe.at