Die besten Sojasorten für den Anbau 2023
Der Anbau legt die Grundlage für eine optimale Soja. Wichtig ist es, die Kultur nicht zu früh anzubauen, denn sie benötigt zur Keimung eine Bodentemperatur von über 10°Celsius und zwar nicht nur am Abend sondern ganztägig. Man sollte also immer zuerst den Mais und dann den Soja anbauen. Soja ist auch nicht durch fungizide Beizen vor Krankheitserregern geschützt. Das ist noch ein Grund, mit der Saat zuzuwarten. Wichtig ist auch eine möglichst ebene Saat, das erleichtert dann die Ernte, auch wenn schon vielfach Flextische oder Flexvorsätze vorhanden sind. Ebenso sollten möglichst wenig Steine an der Oberfläche sein. Wichtig in trockenen Jahren ist auch eine ausreichende Wasserversorgung, um optimale Keimbedingungen zu schaffen.
Impfen ist wichtig
Die Sojabohne geht eine Symbiose mit dem Bakterienstamm Bradyrhizobium japonicum ein. Das heißt, die Sojapflanze versorgt das Bakterium mit Zucker, dafür bindet dieses Stickstoff aus der Luft und macht ihn für die Pflanze verfügbar. Nachdem die Soja und damit auch das Rhizobium nicht in Österreich heimisch ist, muss die Soja damit geimpft (inokuliert) werden. Sojasaatgut, das in Österreich gekauft wird ist vorgeimpft (Fix-Fertig Saatgut). Leider sind die Bakterien sehr empfindlich auf hohe Temperaturen und UV-Strahlung. Deswegen hat sich in mehrjährigen Versuchen der Pflanzenbauabteilung das frische Impfen bewährt. Dabei wird direkt vor dem Anbau, das Saatgut noch einmal mit Rhizobien versetzt. Dafür gibt es verschiedene Produkte auf Torfbasis, als Flüssigimpfungen oder als Granulate. Viele Produkte haben ihre Wirkung bewiesen. Wichtig ist, direkt vor der Saat an einem kühlen schattigen Ort zu inokulieren und dann rasch anzubauen. Das sichert die besten Erfolge.
Richtige Reife wählen
Ganz wichtig beim Sojabohnenanbau ist, wie beim Maisanbau, eine standortangepasste Reife zu wählen. Späte Sorten bringen zwar manchmal ein höheres Ertragspotenzial, es muss aber auch genutzt werden können. Besonders spannend war das im Herbst 2022. Anfang September waren die etwas späteren Sorten oft noch nicht druschreif. Deswegen wurde auch bei den Versuchen mit der Ernte noch zugewartet. Der dann einsetzende Regen verhinderte eine Ernte über lange Zeit. Die Folge war eine sehr späte Ernte mit hohen Feuchtigkeiten und einem mit Diaporte befallenen Erntegut. Das ist ein Argument, dass für den Großteil Oberösterreichs Sorten aus dem Reifebereich 000 die richtigen Sorten sind. Dabei ist wichtig darauf zu achten, dass es innerhalb dieses Segments noch eine deutliche Differenzierung zwischen den Sorten mit den verschiedenen Reifenoten von 2 bis 4 gibt. Laut Definition ist der Reifeunterschied zwischen diesen beiden Noten ungefähr 8 Tage. Das kann sich natürlich je nach Witterung verschieben. Zusätzlich gibt es auch zwischen Sorten mit gleicher Reifenoten kleine Unschärfen.
Je nach Lage in Oberösterreich und den eigenen Erfahrungen und Präferenzen kann man aus dem reichhaltigen Angebot in der Reifegruppe 000 wählen. Für besonders kühle Standorte wie zum Beispiel im Bezirk Rohrbach oder im Salzkammergut bieten sich 0000-Sorten an. Diese konnten 2021 in den LK-Versuchen brauchbar mit späteren Sorten mithalten. Heuer waren sie deutlich unterlegen. In klimatisch besonders begünstigen Gebieten im Eferdinger Becken, im Machland aber auch in warmen Lagen des Zentralraums und des Innviertels können auch 00-Sorten sinnvoll sein.
Je nach Lage in Oberösterreich und den eigenen Erfahrungen und Präferenzen kann man aus dem reichhaltigen Angebot in der Reifegruppe 000 wählen. Für besonders kühle Standorte wie zum Beispiel im Bezirk Rohrbach oder im Salzkammergut bieten sich 0000-Sorten an. Diese konnten 2021 in den LK-Versuchen brauchbar mit späteren Sorten mithalten. Heuer waren sie deutlich unterlegen. In klimatisch besonders begünstigen Gebieten im Eferdinger Becken, im Machland aber auch in warmen Lagen des Zentralraums und des Innviertels können auch 00-Sorten sinnvoll sein.

Entscheidungskriterien für die Sortenwahl
Zur Wahl der richtigen Sorte gibt es einige Hilfestellungen. Die erste ist einmal zumindest auf Teilen der Fläche eine am Betrieb bewährte Sorte anzubauen und diese mit einer neueren Sorte zu vergleichen. Das liefert eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die nächstjährige Sortenwahl. Zur Auswahl von neuen Sorten bieten sich die Ergebnisse der AGES im Rahmen der Sortenzulassung und die Ergebnisse der Landwirtschaftskammerversuche an. Die AGES-Ergebnisse waren leider zu Redaktionsschluss noch nicht verfügbar, werden dann aber auf der Homepage der AGES und auch in LK-Online veröffentlicht. In diesem Artikel sehen sie die Zusammenfassung aller Sojaversuche der LK Oberösterreich. Die Details findet man zusätzlich auf unserem Versuchsportal (siehe dazu den Artikel). Interessant für die Sortenwahl sind immer Sorten, die auf mehreren Standorten und mehrjährig gute Ergebnisse liefern. Unsere Empfehlungen aufgrund von mehrjährigen Ergebnissen sind: Adessa (ca. 0000/1); Abaca(000/2); Stepa (000/2); Paprika(000/2); Aurelina (000/3); ES Collector (ca. 000/3); Adelfia (000/4); Acardia(000/4); Apollina (000/4); Ancagua(000/4); Sahara(000/4); Anabella(000/5).
Bei manchen Sorten kann es passieren, dass sie ausverkauft sind, weil noch zu wenig Saatgutmenge vorhanden ist. In diesen Fällen muss man auf andere gute Sorten mit derselben Reife ausweichen. Hilfe und Beratung dazu gibt es bei den Experten der Pflanzenbauabteilung.