Bodenbearbeitung zur Drahtwurmbekämpfung
Unter www.warndienst.at findet sich das Monitoring zum Flug der Schnellkäfer im Rahmen des Projektes ELATMON. Abgeleitet davon können im Idealfall die optimalen Zeitpunkte für die Bodenbearbeitung zur Verhinderung der Eiablage bzw. Zerstörung der Gelege gewählt werden.
Genaue Ansicht: https://warndienst.lko.at/drahtwurm+2500++1075665+6637
Für das niederösterreichische Wald- und Weinviertel gibt es nun schon 4-jährige Ergebnisse der Flugkurven, womit schon einige Aussagen für diese Regionen getroffen werden können (Grafiken: Dr. Patrick Hann, MELES).
Genaue Ansicht: https://warndienst.lko.at/drahtwurm+2500++1075665+6637
Für das niederösterreichische Wald- und Weinviertel gibt es nun schon 4-jährige Ergebnisse der Flugkurven, womit schon einige Aussagen für diese Regionen getroffen werden können (Grafiken: Dr. Patrick Hann, MELES).
Weinviertel
Aktuell gab es einen deutlichen Flughöhepunkt von A. ustulatus, jener Art, die nach aktuellen Ergebnissen maßgeblich für die Schäden im Weinviertel verantwortlich sein dürfte. Die Forschung geht davon aus, dass unmittelbar nach dem Flug die Paarung und Eiablage erfolgt. Eine gezielte oberflächliche Bodenbearbeitung nach der Getreideernte kann hier demnach dazu beitragen, die Eiablage zu verhindern und die besonders empfindlichen Eigelege und ganz jungen Larven auszutrocknen und zu zerstören, um eine Ausbreitung zu behindern.
Waldviertel
Hier stellt sich die Situation etwas schwieriger dar. Die meisten vorkommenden Arten hatten Flughöhepunkte bereits im April und Mai, einzelne Arten fliegen aber nach wie vor. Bodenbearbeitung im Frühjahr (April) wenn es möglich ist, würde demnach hier den größten Effekt bringen. Da Käferflüge – wenn auch nicht so stark – auch über den Sommer beobachtet werden, ist die Bodenbearbeitung nach der Getreideernte aber auch hier zu empfehlen. Darüber hinaus können auch Junglarven im Sommer geschädigt werden.
Wenn eine Bodenbearbeitung gegen den Drahtwurm erfolgen soll, sind folgende Überlegungen anzustellen:
- Bei Feldern mit sehr hohem Drahtwurmrisiko ist zu überlegen, ob frühe Begrünungen zielführend sind, oder die Zeit bis Mitte August besser für Bodenbearbeitung genützt wird.
- Entscheidend für den Erfolg ist eine Abtrocknung des Oberbodens, um die Eier und Junglarven auszutrocknen. Es muss dazu nicht sehr tief gearbeitet werden – in der Regel reichen die oberen 5-10 cm.
- Die Stoppelbearbeitung hat in diesem Zusammenhang eine zentrale Bedeutung.
- Schnellkäfer sind Wiesenbewohner und legen ihre Eier daher am liebsten in wiesenähnlichen Beständen ab. Ausfallgetreide kann so einen wiesenähnlichen Bestand darstellen.
- Die Bearbeitung sollte bei möglichst trockenen Bedingungen durchgeführt, und nach Abtrocknung des Oberbodens wiederholt werden.
- Es ist nicht sinnvoll zu bearbeiten, wenn es so trocken ist, dass die oberste Bodenschicht nur mehr aus Staub besteht, da das für die Eiablage wohl nicht attraktiv ist. Sobald aber erste Pflanzen beginnen aufzulaufen, sollte wieder gefahren werden.
- Bei entsprechenden Witterungsbedingungen sollte diese oberflächliche Bearbeitung so oft wie möglich wiederholt werden und dass möglichst jedes Jahr der Fruchtfolge – also nicht nur vor Erdäpfel.
In welchem Ausmaß die Bodenbearbeitung tatsächlich wirkt, wird derzeit im Rahmen des schon mehrmals im Rundschreiben erwähnten Projekts „Drahtwurm-Control“ erhoben (neben zahlreichen anderen Maßnahmen).
Auf 2 Fruchtfolge-Versuchsstandorten wurden heuer Erdäpfel gepflanzt. Die LFS Hollabrunn hat dort im Vorfeld verschiedene Bodenbearbeitungsvarianten durchgeführt. Die Erdäpfel werden im Herbst bonitiert – erste Ergebnisse erwarten wir im Winter.